Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
Vom Netzwerk:
Bestätigung heischend zum Grafen. »So ist es doch?«
    »Ich hatte es nie anders geplant, Schatz«, versicherte Richard ihr, nachdem er sich wieder gefangen hatte. »May, June und Henry werden ein Auge auf sie ... ich wollte sagen, werden ihnen Gesellschaft leisten.«
    »May und June?« fragte Willis.
    »Richard bat zwei Cousinen, Keely als Kammerzofen zur Hand zu gehen«, erklärte ihm Lady Dawn.
    »Warum braucht sie zwei?« heulte Morgana eifersüchtig auf. »Eine reicht doch vollkommen.«
    »Der liebe Richard ist reicher als jeder andere in England, da braucht Keely doppelt so viele Kammerzofen«, antwortete Lady Dawn, ohne im geringsten an ihrer recht eigenartigen Logik zu zweifeln. »Hast du ihren Verlobungsring gesehen?«
    Augenblicklich verbarg Keely die linke Hand in ihrem Schoß. Nichts sprach dafür, ihre Schwester zu ärgern.
    »Zeig ihn doch her«, rief Henry und riß ihre Hand hoch, damit alle den Ring sehen konnten. Übertrieben rief er: »Smaragd, Chrysoberyll ...«
    »Papa«, unterbrach ihn Morgana, vollends aufgebracht durch die Prahlerei ihres Bruders, »wußtest du, daß Henry hinter jedem Rock in Ludlow her ist?«
    Richard und Willis brachen in schallendes Gelächter aus. Die Gräfin von Cheshire kicherte hinter vorgehaltener Hand. Keely biß sich auf die Unterlippe, um nicht laut herauszuplatzen, bedauerte es aber sofort, als der Schmerz sie durchzuckte. Nur Herzog Robert schien sich nicht zu amüsieren.
    »Dieses Thema eignet sich nicht bei Tisch«, ließ der Herzog seine Tochter wissen. An seinen Sohn gewandt, fügte er hinzu: »Wie beide werden später darüber reden.«
    »Aber Tally«, gurrte die Gräfin und kam dem Jungen zu Hilfe. »Es ist doch nur natürlich für einen Jungen ...«
    »Chessy, das letzte, was ich mir wünsche, ist ein Schloß voller Bast ...« Herzog Robert hielt mitten im Wort inne. Wie alle Welt zu wissen glaubte, saß sein eigener Bastard mit am Tisch.
    Morgana brach das peinliche Schweigen, das darauf folgte. »Wie kamt Ihr darauf, unsere liebe, bedauernswerterweise illegitime Schwester heiraten zu wollen?« fragte sie den Grafen.
    »Devereux begehrte sie so sehr«, platzte Henry heraus, »daß er sie in eine kompromittierende Lage brachte.«
    »Wie schwierig kann das schon gewesen sein«, rümpfte Morgana verächtlich die Nase. »Wahrscheinlich hat sie die Freizügigkeit ihrer Mutter geerbt.«
    Als der Herzog ausholte, um seiner Tochter eine Ohrfeige zu versetzen, sprang Keely so schnell von ihrem Stuhl hoch, daß dieser umkippte. Mit vor Wut funkelnden Augen bot sie einen furchterregenden Anblick. Sie legte die Hände auf den Tisch und fixierte ihre Schwester.
    »Merkt Euch meine Worte«, warnte Keely ihr Gegenüber. »Die Beleidigungen, mit denen Ihr mich überhäuft, kann und werde ich ertragen, aber schlecht über meine Mutter zu reden, das ist etwas anderes. Megan war die liebste Seele, die je auf Erden weilte. Sie würde Euch alles vergeben, was Ihr sagt. In meinen Adern jedoch fließt auch englisches Blut, und ich bin bei weitem nicht so versöhnlich wie sie. Solltet Ihr ihren Namen noch einmal auch nur flüstern, werde ich Euch dafür töten. Verstanden?«
    Entsetzt starrte Morgana sie an.
    »Beantwortet meine Frage«, schrie Keely »Habt Ihr verstanden?«
    »J... ja«, stammelte die blonde Herzogstochter und nickte mehrmals mit dem Kopf.
    »Eure Gesundheit hängt davon ab, wie gut Ihr Euch das merkt«, drohte Keely. Dann verließ sie hocherhobenen Hauptes das Zimmer.
    Richard sah die Tränen, die in Keelys Augen glitzerten, als sie sich der Tür zuwandte. »Verflucht«, murmelte er und folgte ihr nach.
    Langsam erhob sich Herzog Robert von seinem Stuhl. Er ließ Morgana keinen Moment aus den Augen, als er um den Tisch herum zu ihr ging. Er packte sie am Arm und zog sie von ihrem Stuhl hoch und zur Tür hinaus.
    »Vielleicht noch etwas Porree, Baron?« fragte Lady Dawn lächelnd.
    Willis Mundwinkel zuckten. »Nein danke, Mylady.«
    »Sag mir doch, Herzchen«, fuhr die Gräfin fort und rückte näher zum jungen Talbot, »wie kommt es nur, daß du jedem Rock in Ludlow hinterherläufst?«
    Henry verschluckte sich beinahe an seinem Wein ...
    Richard holte Keely im Foyer ein, als sie gerade die Treppe hinaufstürmen wollte. Er bekam sie gerade noch am Arm zu fassen und hielt sie zurück.
    »Laß mich ...« Keely sprach den Satz nicht zu Ende, als sie sah, wer sie festhielt.
    Richard warf den neugierig stehengebliebenen Dienstboten einen bedeutungsschweren Blick zu,

Weitere Kostenlose Bücher