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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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»Woher wußtest du, was in mir vorgeht?«
    »Unsere Herzen schlagen im Gleichklang, Schatz.«
    »Mylord, Ihr besitzt die spitzeste Zunge.«
    Richard lächelte sein Raubtierlächeln. »Sind wir erst einmal verheiratet, werde ich dir zeigen, was meine Zunge sonst noch alles kann.«
    Keely wurde über und über rot. Sie hatte keine Ahnung, was er damit sagen wollte, aber sie kannte ihn lange genug, um seine Vorliebe für Anspielungen zu kennen.
    »Du siehst hübsch aus, wenn du rot wirst«, schmunzelte Richard und küßte sie auf eine heiße Wange.
    Er führte sie nicht in den Saal, sondern in das kleine Speisezimmer, das nur der Familie Vorbehalten war und wo die anderen bereits auf sie warteten. Herzog Robert und Lady Dawn saßen jeweils am schmalen Ende des Tisches. Morgana und Willis Smythe hatten bereits an einem Tischende Platz genommen, Henry saß am anderen. Neben ihm waren zwei Plätze für sie frei. Keely nahm zwischen Richard und ihrem Bruder Platz.
    »Wer zu spät kommt, kriegt kein Abendessen und muß auf die nächste Mahlzeit warten«, verkündete Morgana.
    »Ich sage, wer ißt und wer nicht«, wies Herzog Robert sie scharf zurecht.
    Keely nahm allen Mut zusammen, unterdrückte ihre Vorbehalte und begrüßte den Baron herzlich: »Es ist ein Vergnügen, Euch wiederzusehen, Baron.«
    »Willis«, verbesserte er sie und erwiderte ihr Lächeln. »Ihr habt Euch an der Lippe verletzt?«
    Keely nickte. »Ich bin hingefallen.«
    Richard und Henry neben ihr räusperten sich mißfällig, was ihnen von seiten Morganas vor Zorn sprühende Blicke eintrug. Keely versuchte, sich ganz auf das Essen zu konzentrieren.
    Vor ihnen waren die herrlichsten Gerichte aufgetischt. Als ersten Gang gab es Kohlsuppe, darauf folgte Brathähnchen mit Reis und Mandeln gefüllt. Dazu gab es geschmortes Blattgemüse und Porree.
    »Du siehst hübsch aus in dem neuen Kleid«, bemerkte Hew.
    »Wie eine kleine graue Taube«, fügte Morgana spitz hinzu.
    »Oder eine hübsche Trauertaube«, versuchte Richard die Wogen zu glätten.
    Henry räusperte sich. Als er Keelys Blick auffing, blinzelte er ihr zu und fragte mit lauter Stimme: »Lady Dawn, könnt Ihr mir sagen, wie weit die Hochzeitsvorbereitungen inzwischen gediehen sind?«
    »Es wird die Hochzeit des Jahrzehnts«, antwortete die Gräfin und übersah geflissentlich das warnende Stirnrunzeln des Herzogs. »Stell dir nur vor, Henry, unsere liebste Keely heiratet den begehrtesten Junggesellen Englands, einen Favoriten der Königin, und das inmitten des Glanzes von Hampton Court.«
    »Elisabeth möchte ein großes Fest daraus machen«, übernahm Richard beim Stichwort der Gräfin.
    »Und ich habe die Ehre, dir als Trauzeuge zu dienen«, hob Willis das Glas, um seinem Freund zuzuprosten.
    »Zahlt die Königin dafür?«
    »Der Brautvater übernimmt die Ausgaben«, antwortete Herzog Robert. »Das weißt du doch.«
    »Soviel Getue wegen eines Bastards?« Die blonde Schönheit rümpfte die Nase ob dieser ungeheuren Verschwendung.
    »Morgana!« Die Stimme des Herzogs enthielt einen warnenden Unterton.
    Keely saß mit hochrotem, aber erhobenem Kopf auf ihrem Stuhl. Zwar machten diese Gemeinheiten ihrer Schwester sie wütend, aber Keely wollte keinesfalls darauf eingehen und den anderen das Abendessen verderben. Und schließlich sagte sie ja die Wahrheit. Sie war tatsächlich ein Bastard. Da sie niemandes Blick begegnen wollte, hielt sie die Augen gesenkt und schaute auf ihre im Schoß gefalteten Hände.
    Sowohl Richard als auch Henry wollten sie trösten und ihr die Hand drücken, aber statt dessen drückten sie sich gegenseitig die Hand. Bei diesem Anblick mußte Keely kichern und legte ihre zwei Hände auf den Tisch. Als die beiden ihren Irrtum erkannten, rissen der Mann und der Junge wie von der Tarantel gestochen ihre Hand weg.
    »Ich hoffe, ich darf bei der Hochzeit dabeisein«, sagte Henry an seinen Vater gewandt. »Keely braucht jemand, der ein Auge auf ihre zwei Cousins hat.«
    Verdutzt blickte Richard zu Keely. Daß sie diese beiden räuberischen Riesen bei ihrer Hochzeit dabeihaben wollte, überraschte ihn. Schon bei der Vorstellung, diese Hohlköpfe mischten sich in die Gesellschaft bei Hofe, wurde ihm ganz anders zumute.
    Morgana, der die Reaktion des Grafen nicht entgangen war, fragte: »Ihr wollt diese beiden Rüpel tatsächlich bei Hofe vorstellen?«
    »Odo und Hew gehören zur Familie«, erklärte ihr Keely. »Selbstverständlich sind sie bei meiner Hochzeit anwesend.« Sie blickte um

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