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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Ähnlichkeiten der beiden.
    Der größere Graf mit den grünen Augen und der dichten kupferroten Haarmähne bewegte sich mit der Eleganz eines Raubtiers. Der kräftigere, schwarzhaarige Baron hatte tiefliegende, blaue Augen und einen eher schwerfälligen Gang.
    Hätten sie die Wahl gehabt, diese Richterinnen männlicher Attraktivität, hätten sie zweifelsohne den Grafen gewählt, der, wie jedermann wußte, reicher war als der Papst. Baron Smythe fehlte es in der Regel an finanziellen Mitteln, obwohl sein durchdringender Blick Wertvolleres versprach als Gold.
    »Sowohl Lady Mary als auch Lady Jane haben mich die ganze Zeit gepiesackt. Sie wollten unbedingt wissen, wann du ankommst«, erzählte Willis Smythe, als sie die Eingangshalle des Hauptgebäudes betraten. »Wie willst du dein Spiel mit zwei Geliebten im selben Haus spielen, ohne in Teufels Küche zu kommen?«
    Er bekam keine Antwort. Smythe wandte sich um, als er merkte, daß sein Freund innegehalten hatte.
    Richard war mitten im riesigen Foyer stehengeblieben und sah einer jungen Dame nach. Als die blonde Schönheit den Grafen erkannte, blieb sie stehen, knickste und warf ihm ein bezauberndes Lächeln zu. Nachdem er sie mit glühenden Blicken aus smaragdgrünen Augen von Kopf bis zu den Schuhspitzen gemustert und ausgezogen hatte, blinzelte Richard ihr vielsagend zu.
    »Lady Sarah sieht besonders begehrenswert aus«, bemerkte Richard, als er ihr nachblickte.
    »Blüht ihr das Schicksal, deine nächste Geliebte zu werden?« fragte Willis. »Oder bleibt ihr dieses Glück verwehrt?«
    Richard betrachtete seinen Freund eingehend aus den Augenwinkeln. »Du weißt doch, Will, ich lasse mich nie auf ein Techtelmechtel mit unverheirateten Frauen ein.«
    »Devereux!«
    Als er seinen Namen hörte, drehte Richard sich um und wartete auf den Grafen von Leicester, der ihnen entgegenkam.
    »Willkommen in Kenilworth. Die Königin ruht sich gerade von der Morgenjagd aus«, erklärte Dudley. »Darf ich Eure Ankunft melden?«
    »Ich würde es vorziehen, mir den Staub vom Gesicht zu waschen, bevor ich Ihrer Majestät gegenübertrete«, entgegnete Richard. »Sagt Burghley, ich wäre hier und hätte wichtige Nachrichten.«
    »Hoffentlich keine schlechten.«
    »Ganz im Gegenteil, ziemlich gute sogar.«
    »Welche denn?« Die Worte waren Leicester über die Lippen gekommen, bevor er sich auf die Zunge beißen konnte.
    Richard blickte ihm in die Augen, ein Blick, dem der ältere entnehmen konnte, daß diese Nachrichten ihn nichts angingen.
    »Die Unterbringung des königlichen Gefolges ist nicht ganz einfach«, erklärte Dudley, nachdem er sich etwas gefangen hatte. »Smythe und Ihr werdet ein Zimmer teilen müssen.«
    »Ich verstehe«, antwortete Richard mit einer kalten Höflichkeit, die nur zu klar machte, wie sehr er den prunkvollen Grafen verabscheute. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab, um mit Willis Smythe weiterzugehen.
    Hätte sich Richard umgeblickt, wäre ihm nicht der tödliche Ausdruck auf dem Gesicht seines Gastgebers entgangen. Der Graf von Leicester, der hoch in der Gunst der Königin stand, hegte für den Baron von Basildon keine Zuneigung. Im Gegenteil, der ältere Günstling wartete nur darauf, daß dieser arrogante Emporkömmling seine gerechte Strafe bekam.
    »Da wären wir«, sagte Willis und öffnete eine Tür.
    Richard folgte ihm in das Zimmer und blickte sich entsetzt um; ihr gemeinsames Zimmer kam ihm eher vor wie ein Wandschrank. »Ich hätte wissen müssen, daß Dudley mich in die schlimmste Dachkammer von ganz Kenilworth steckt. Ruf bitte einen Dienstboten.«
    Smythe öffnete die Tür und winkte den ersten Dienstboten herbei, der vorbeikam. »He, Mädchen, komm hier rein!« brüllte er das Hausmädchen an.
    Ein hübsches junges Ding trat ängstlich über die Schwelle. Richard erkannte ihre Furchtsamkeit an ihrem Gesichtsausdruck und lächelte, um ihr die Angst zu nehmen.
    »Ich hätte gerne eine Kleinigkeit zu essen und eine Schüssel warmes Wasser, damit ich mich waschen kann«, erklärte er ihr mit einer Stimme, die so sanft war, daß die Bangigkeit des Mädchens im Nu verflogen war. »Wäre das möglich?«
    Wie gebannt von dem Lächeln des schönen Grafen starrte das Mädchen ihn an, ohne ein Wort zu sagen.
    »Hallo?« versuchte Richard sie aus ihrer Trance zu reißen und drückte ihr eine Münze in die Hand.
    »Ich kümmere mich sofort darum, Euer Lordschaft«, sagte sie schließlich, nachdem sie sich wieder gefangen hatte, und eilte zur Tür

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