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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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bescheidenen Geschenk handelte es sich um einen diamantenbesetzten Fächer, der aufgeschlagen einem schillernden Regenbogen glich und dessen Griff über und über mit Smaragden, Saphiren und Rubinen besetzt war.
    »Und dies ist ein Geschenk der Frau des Sultans.« Richard zog ein entzückendes Sträußchen Porzellanblumen hervor, das ebenfalls mit unschätzbar wertvollen Edelsteinen übersät war. »Wir sollten uns mit entsprechenden Geschenken bedanken. Heather ließ mich wissen, dies sei im Osten so Brauch.«
    Beeindruckt von dem neuen Zierat, konnte Elisabeth die Augen nicht losreißen. Ohne hochzusehen, meinte sie: »Und wie belohnen wir die Loyalität Eurer Schwester?«
    »Dafür muß sie nicht belohnt werden«, entgegnete Richard. »Allerdings bat sie mich, ihr einen Wurf Ferkel zu senden.«
    »Warum Ferkel?« wollte Elisabeth wissen.
    »Um sie großzuziehen und zu schlachten«, erklärte Richard schmunzelnd. »Meine Schwester ist eine bemerkenswerte Frau. Sie liebt Schweinefleisch, hat aber seit neun Jahren keines mehr gegessen, da es bei den Moslems verboten ist. Heather ist sich sicher, daß ihr Ehemann ihr bei einem Geschenk der englischen Königin kein Hindernis in den Weg legen wird.«
    »Wie raffiniert«, bemerkte Elisabeth bewundernd. »Ihr habt uns einen Dienst erwiesen, Richard. Gibt es noch etwas, was Ihr vorzubringen wünscht?«
    Richard zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. »Was meine Pflichten in Irland angeht ...«
    »Ihr seid zu unabkömmlich, um England zu verlassen«, unterbrach Burghley ihn, was ihm einen vorwurfsvollen Blick seines Protegés eintrug.
    »Das Ersuchen ist abgelehnt«, erklärte die Königin.
    »Aber Majestät ...«
    »Keinem meiner Peers ist es erlaubt, seinen Pflichten außerhalb Englands nachzukommen, solange er keinen Erben hat.«
    »Dann bitte ich um die Erlaubnis, einen Erben zu bekommen«, erwiderte Richard.
    »Wie? Wollt Ihr auf den Marktplatz gehen und einen Sohn kaufen?« stichelte Elisabeth.
    Burghley lachte leise, was nicht allzuoft vorkam.
    Richard, der bis unter die Haarwurzeln rot geworden war, verbesserte sich: »Ich bitte um die Erlaubnis, zu heiraten und einen Erben zu zeugen.«
    »Mein lieber Junge, das Zeremoniell verlangt, daß Ihr zuerst eine Braut sucht und dann meine Erlaubnis einholt«, erklärte ihm die Königin nachsichtig, als habe sie ein Kind vor sich. »An wen habt Ihr gedacht?«
    »Ich hege Absichten, die tugendsame und liebreizende Morgana Talbot, Ludlows Tochter, zu ehelichen«, log Richard in der Hoffnung, einen akzeptablen Namen genannt zu haben. Schließlich war eine Frau wie die andere. Außerdem war die Ehe nicht mehr als ein Geschäft, und um einen Erben zu zeugen, bedurfte es weder großer Liebe noch Leidenschaft. Er mußte umgehend nach Irland, um der Familie seiner ältesten Schwester gegen die gierigen Geier zu helfen, die auf der Insel das Regiment führten. Diese korrupten englischen Raubvögel lauerten in ihrem Nest im Dubliner Schloß auf jede Gelegenheit, sich auf den stolzen irischen Adel zu stürzen und sich so viel wie möglich unter den Nagel zu reißen. Nur ein reicher Mann wie er war vor diesen Versuchungen sicher. Andernfalls drohte ein Bürgerkrieg.
    »Ihr liebt mich so wenig, daß Ihr mich verlassen würdet, um Euch eine Frau zu nehmen?« fragte Elisabeth.
    »Lady Morgana ist hübsch, verblaßt aber im Vergleich mit Eurer Schönheit«, versicherte Richard ihr und schenkte ihr ein jungenhaftes Lächeln. »Euch gehört meine Treue, meine Bewunderung und mein Herz. Morgana Talbot kann niemals für mich sein, was Ihr für mich bedeutet.«
    »Unverschämter Schmeichler!« Elisabeth klopfte ihm mit dem juwelenübersäten Griff ihres Fächers auf die Finger.
    Richard warf Burghley einen Seitenblick zu, der sich die Hand vor den Mund hielt, um ein Schmunzeln zu verbergen.
    »Holt Talbots Einwilligung ein und dann macht der Kleinen den Hof«, erklärte ihm Elisabeth. »Ihr seid, was Geldgeschäfte angeht, ein Zauberer, und ein geborener Höfling. Mir ist völlig unbegreiflich, was Euch am Krieg so gefällt.«
    »Ich mache mir Sorgen wegen meiner Schwester Kathryn«, gestand Richard. »Sie schreibt, in Irland ginge es drunter und drüber.«
    »Tyrones Gräfin«, erklärte Burghley der Königin.
    Elisabeth seufzte. »Mir scheint, ich habe Wölfe geschickt, um Irland zu regieren.«
    »Übrigens schreibt Kathryn auch, ein undichtes Dach bereite ihr große Sorgen, aber die Anfrage ihres Mannes, bleierne Dachplatten einzuführen,

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