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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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vielleicht.«
    »Euer Gott hat doch diese Berge nicht auf Sand gebaut. Ihr seid hier stark, oder ihr solltet es sein. Aber was habt ihr da? Zweitausend ängstliche Kaninchen, die auf einer Insel hocken und darauf warten, dass eine Welle von Toten sie überrennt. Wären dreimal so viele gekommen, dann könnten wir gewinnen. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher.«
    »Ich höre, was du sagst. Aber was kann ich tun? Jeder Karku entscheidet selbst, welchen Weg er einschlägt. Sobald er den Weg nach Inthen-Gor beschritten hat und erwachsen ist, bestimmt er selbst über sein Schicksal.«
    »Na schön«, sagte Jhered kopfschüttelnd. »Soll ich jetzt wirklich glauben, dass die meisten Karku beschlossen haben, ihre Gesellschaft untergehen zu lassen und hinzunehmen, dass ihr heiligster Ort entweiht wird?«
    »Ich hoffe, du kannst mir glauben, dass die Karku tun, was immer sie für jene, die sie schützen müssen, für das Beste halten.«
    »Und dabei lassen sie den Berg einstürzen?« Jhered sprang auf und trat gefährlich nahe an das Ende des Weges heran. Dann fuhr er herum und zeigte mit dem Finger auf Harban. »Du sagst, dein Volk sei durch den Glauben gebunden, der den Mittelpunkt seines Lebens bilde. Was könnte wichtiger sein, als diesen Ort zu bewachen? Wenn sie Inthen-Gor verteidigen, dann schützen sie gleichzeitig ihre Angehörigen. Das ist doch eine ganz einfache Rechnung, oder? Wenn der Verlust dieses Orts gleichbedeutend mit dem Ende der Karku ist, dann bleibt deinen verdammten freien Geistern doch gar nichts anderes übrig, als ihn zu beschützen, oder nicht? Ich habe zweihundert Leute mitgebracht, die bereit sind, für eure Sache zu sterben. Aber wo sind eure Leute?«
    »Dann geh, Schatzkanzler Jhered.« Harban antwortete ruhig und ohne Zorn. »Nimm deine Leute mit. Wenn du glaubst, dies sei nicht mehr dein Kampf, dann werde ich es dir nicht nachtragen.«
    »Verdammt, Harban, du hast uns gesagt, es sei der Kampf aller Völker. Deshalb haben wir uns in dieses eiskalte Grab begeben. Schade, dass du die anderen Karku nicht so überzeugen konntest wie uns. Leute, die es doch besser wissen und den Mut finden sollten, für ihren Glauben einzutreten.«
    »Paul, ich glaube, du solltest dich von der Kante entfernen und dich wieder hinsetzen«, sagte Mirron. Jedes Mal, wenn er sich der Kante, hinter der es mindestens dreißig Schritt tief zum See hinabging, ein wenig weiter genähert hatte, war sie zusammengezuckt.
    Jetzt drehte Jhered sich zu ihr um, setzte zum Sprechen an, zog es dann aber vor, schweigend zu nicken.
    »Heute ist wohl nicht der Tag für einen Kopfsprung, was?« Etwas gezwungen lächelte er.
    »Nicht in dieser Rüstung, nein«, erwiderte sie. »Ich habe dich schon einmal aus dem Wasser gefischt und bin auf Wiederholungen nicht scharf.«
    »Es ist auch hier oben schon kalt genug.« Jhered stieß mit einem Stiefel nach dem Feuer.
    »Komm, ich helfe dir.«
    Mirron nahm seine Hände und öffnete sich für die chaotischen Energien der Flammen vor ihnen, ließ die Wärme in sich und durch ihren Körper strömen. Sofort erwärmte sich ihre Haut von innen auf, und Jhered zuckte überrascht zusammen, als sie die Wärme durch ihre Hände auf ihn übertrug. Sofort beruhigten sich seine harten, gespannten Energiebahnen, während die Wärme die Kälte vertrieb und seine Stimmung sich hob.
    »Das ist ein netter Trick, junge Dame. Ist es sehr anstrengend?«
    »Nein, überhaupt nicht. Nun ja, ein wenig. Ich könnte das Feuer auch direkt durch mich leiten, aber dann würde es ausgehen, und das würde uns nichts nützen. Deshalb verstärke ich die Energien mit meiner eigenen Kraft. Lange sollte ich das aber nicht machen.«
    »Nein, ich fürchte, wir brauchen deine ganze Kraft für den Kampf.« Er blickte übers Feuer hinweg zu Harban. »Tut mir leid, mein Freund. Aber du kannst meine Enttäuschung verstehen, oder?«
    Harban nickte. »Ich teile sie sogar. Wir wissen, warum so wenige hier sind. Abgesehen von denen, die an entlegenen Orten leben und die Botschaften nicht bekommen haben, ist der Grund bei den meisten nackte Angst. Keiner von uns stellt sich freiwillig dem in den Weg, was ihn ängstigt. Kaum einer jedenfalls.«
    »Wer gekommen ist, wird seinen Platz bei Gott finden, wenn er denn fallen muss«, erwiderte Jhered. »Wir können nur beten, dass wir genug sind.«
    Auf einmal hallten aufgeregte Rufe durch die Höhle. An vier Eingängen im Norden schwenkten die Wächter grüne Signalflaggen der Konkordanz. Jhered sprang

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