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Die dunkle Chronik der Vanderborgs. Louisa

Die dunkle Chronik der Vanderborgs. Louisa

Titel: Die dunkle Chronik der Vanderborgs. Louisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianka Minte-König
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einmal! Was sind das für Leute? Was ist das für ein Opferfest, dass sie mit Ihnen veranstalten wollten?«
    Da hatte Isabell offenbar doch mehr mitbekommen, als mir lieb sein konnte, und es auch noch gleich an Werner weitergeplaudert. Ärgerlich.
    Ich zuckte die Schultern. »Ich weiß es doch auch nicht«, blockte ich weiter ab, und weil ich ihn nicht gänzlich verprellen wollte, begann ich wild drauflos zu faseln. »Irgendwelche Verrückten … Teufelsanbeter … Was weiß ich, was die für eine schwarze Messe veranstalten wollten. Wir sinddenen halt zufällig im falschen Augenblick über den Weg gelaufen …«
    Aber Werner ließ sich nicht so leicht abspeisen.
    »Die haben Ihnen gezielt aufgelauert. Meine Leute, die ich in der Nähe Ihres Wohnhauses postiert hatte, haben sie genau beobachtet.«
    »Sie haben mich überwachen lassen!«, rutschte es mir empört heraus. Durfte er das überhaupt ohne meine Einwilligung?
    »Sie und ihre Mitbewohner sind für uns das einzige Bindeglied zu den möglichen Tätern. Darum habe ich die WG observieren lassen. Was ja wohl nicht zu Ihrem Schaden war«, blieb Werner unbeeindruckt von meinem Ausbruch. »Sie sehen, meine Geduld hat sich ausgezahlt. Warum, glauben Sie, haben wir auf der Landstraße nach Blankensee eine Straßensperre errichtet?«
    »Das war kein Zufall?« Nun war ich doch einigermaßen verwundert. »Sagen Sie nicht, Sie haben es gemacht, um uns zu retten?«
    »Würde das Ihr negatives Bild von mir ruinieren?«
    Nun musste ich lachen. »Ja, genau, das würde es …« Ich stockte, weil mir die Szene wieder vor Augen stand, als er mich nach der Schießerei vom Boden aufgehoben und mich wie ein besorgter Vater seine Tochter in den Armen gehalten hatte. Wie gerne hätte ich in meinem Leben so einen Vater gehabt.
    »Sie haben mich Louisa genannt … gestern«, sagte ich aus dieser Erinnerung heraus.
    Es schien ihm peinlich zu sein. »Soll ich mich jetzt dafür entschuldigen? Es geschah in der Hektik der Ereignisse …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein … ich … äh … meinte janur … Sie waren sehr nett zu mir … das hat mir wirklich geholfen … in dieser … dieser … Situation.«
    Nun schmunzelte er. »Sie hätten meine Tochter sein können! Angst und Erleichterung sind keine Frage von Berufserfahrung … Man stumpft nicht zwangsläufig ab.« Er räusperte sich. »Ich frage mich, wie diese Leute uns im Maschinengewehrfeuer entkommen konnten.«
    »Sie werden schusssichere Westen getragen haben«, gab ich rasch zu bedenken, damit er ja nicht erst auf den Gedanken kam, er könnte es mit mystischen Wesen zu tun gehabt haben.
    Werner seufzte: »Ihnen fällt auch immer etwas ein.«
    »Haben Sie eine bessere Erklärung?«
    Natürlich nicht. Er blickte auf seine Hände und schob die Nagelhaut an den Fingernägeln mit dem Daumennagel zurück, ein sichtbares Zeichen seiner Nervosität.
    »Nein. Alles andere wäre absolute Spekulation. Aber es ist in der Tat gut möglich, dass sich diese Leute sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ausstaffiert haben. Wir kennen das bisher allerdings nur von Neonazis und Autonomen. Das heißt, neuerdings tragen auch einige Rocker kugelsichere Westen unter ihren Kutten. Für Sekten wäre mir das neu. Allerdings scheint sich in Berlin eine neue starke Szene bei den satanischen Sekten zu entwickeln. Wir beobachten es mit großer Sorge, denn seit einiger Zeit ziehen sie eine blutige Spur durch die Stadt. Die Toten, die wir gefunden haben … sind schrecklich zugerichtet … Blutopfer vermutlich … geschächtet und aufgebrochen wie Schlachttiere …«
    Er schwieg abrupt, entweder weil ich wohl bei seinen Worten reichlich grün um die Nase geworden war oder weil er merkte, dass er über Ermittlungsergebnisse sprach, die mich gar nichts angingen.
    »Dennoch wüsste ich gerne, wie Sie da hineingeraten sind.«
    Himmel, war der hartnäckig! Reichten ihm denn seine mysteriösen Todesfälle in und um Berlin nicht? Musste er sich unbedingt auch noch an mir festbeißen?
    Aber natürlich machten ihm die drei unaufgeklärten Morde von Blankensee immer noch zu schaffen und ich war für ihn ja tatsächlich das einzige Bindeglied zwischen den Opfern und dem Täter. Dieser Überfall bestätigte ihn natürlich in der Annahme, dass auch ich eigentlich zu den Opfern des Anschlages im Gutshaus hätte gehören sollen. Allerdings schien ihm die momentane Wendung in dem Fall Probleme zu bereiten.
    Ich ignorierte darum seine Frage und stellte ihm meinerseits

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