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Die Dunkle Erinnerung

Die Dunkle Erinnerung

Titel: Die Dunkle Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Haufen.
    Kein Wunder, dass Isaac die ganzen Jahre so ungehindert hatte arbeiten können.
    Dann verließ der junge Polizist, der Isaac zu den Eltern geführt hatte, die Gruppe und ging zu Donovan. Er war nicht nur clever, dieser Junge, er stellte sich auch gegen die Meinung der Mehrheit, wenn es nötig war. Wieder unterdrückte Isaac ein Grinsen. Der junge Cop war ein Idealist. Eine seltene Gabe in diesem Beruf, doch lange würde sie wohl nicht vorhalten. Die anderen würden ihm entweder seinen Idealismus abgewöhnen oder ihn aus der Truppe ausstoßen.
    Doch heute Abend war dem Jungen Erfolg beschieden. Nach kurzer Unterredung gingen er und Donovan auf die Frau zu, die den missbilligenden Blicken der Cops standhielt.
    Die Mutter des vermissten Mädchens verstummte. Sie war nun ebenfalls von der Szene gefesselt. Ihr Mann stand auf und beobachtete Donovan, der die Frau von den Uniformierten fortholte und sie außer Sichtweite brachte.
    »Ich frage mich, was da los ist«, meinte der Vater. »Ich sehe mal nach.«
    »Warten Sie, Mr. Madden.« Isaac hielt ihn mit seiner sanften Priesterstimme auf, obwohl auch er nichts lieber getan hätte, als die Unterhaltung zwischen Donovan und der Unbekannten zu belauschen. »Lassen Sie die Polizei ihre Arbeit tun. Wir werden schon erfahren, wenn etwas dabei herauskommt.«
    Der Mann schaute ihn zweifelnd an.
    »Bitte, Tom!«, sagte seine Frau und schlug sich auf Isaacs Seite, wie er es vorausgesehen hatte.
    Widerwillig kam Madden zur Bank zurück, doch weder er noch seine Frau schienen jetzt noch beten zu wollen – was Isaac ausgezeichnet passte. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Platz hinter den Bäumen, wo man gelegentlich etwas von Donovan und der Frau erkennen konnte. Es war, als hinge das Schicksal ihrer Tochter vom Gespräch dieser beiden ab.
    Die Ironie war, dass sie damit vermutlich Recht hatten, ohne es zu wissen. Vielleicht war es nötig, dass Isaac seine Pläne mit ihrer kleinen Tochter änderte. Falls die Unbekannte tatsächlich etwas wusste.
    Sie warteten fünf Minuten. Zehn Minuten. Wieder sprang der Vater von der Bank auf. »Ich muss hören, was sie da reden.«
    »Bitte, Tom, warte doch …«
    Bevor der Mann etwas entgegnen konnte, geschah etwas: Donovan und die Frau verließen den geschützten Platz hinter den Bäumen und gingen auf ein Zivilfahrzeug der Polizei zu. Im gleichen Augenblick trat der junge Polizist zu den anderen Uniformierten und rief einen anderen Cop, wahrscheinlich seinen Partner. Beide gingen zu einem der Streifenwagen.
    »Ich muss herauskriegen, was da los ist«, sagte der Vater und war schon im Begriff, auf sie zuzugehen.
    Isaac legte ihm die Hand auf den Arm. Er schaffte es kaum, seine eigene Erregung zu bezähmen; nun hatte er Gelegenheit herauszufinden, was diese Frau wusste. »Mr. Madden, bitte, Sie sind viel zu aufgeregt. Bleiben Sie bei Ihrer Frau. Ich werde mit den Polizisten reden.«
    Madden schaute seine Frau an, die sich ebenfalls von der Parkbank erhoben hatte.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte Isaac. »Ich bekomme heraus, wer diese Frau ist.« Auf welche Art auch immer.
    Nach einem Augenblick des Zögerns nickte Madden. »Ist gut, Pater. Vielleicht sagen die Ihnen mehr, als sie mir sagen würden.«
    »Ich werde mein Bestes tun.« Isaac ging zum Streifenwagen und hielt den jungen Polizisten auf, bevor er die Tür zuschlug. »Officer, dürfte ich Sie einen Moment sprechen?«
    »Wir haben es eilig, Pater.«
    »Bitte, Sie müssen Chelseas Eltern sagen, ob sich etwas Neues ergeben hat.« Und mir. Ich muss auch wissen, woran ich bin.
    Der Cop blickte an Isaac vorbei auf das Paar. »Wir können noch gar nichts sagen. Die Chancen stehen schlecht.«
    »Sagen Sie mir nur so viel, dass ich ihnen etwas Hoffnung geben kann.«
    Der junge Officer presste die Lippen zusammen und nickte. »Okay. Wir haben vielleicht eine Zeugin, die den Kidnapper identifizieren kann.«
    Eine heiße, belebende Woge durchströmte Isaac. Fast hätte er laut aufgelacht. »Diese Frau, die eben hier war?«
    »Pater, ich kann Ihnen nicht …« Der Cop schüttelte den Kopf.
    »Schon gut, Sie müssen mir nicht sagen, wer sie ist.« Das würde Isaac schon selbst herausfinden. »Aber was ist mit dem Kidnapper? Haben Sie schon einen Namen?«
    »Es tut mir Leid. Bevor wir nichts Genaueres wissen, kann ich Ihnen nicht mehr sagen.«
    Aber das reichte Isaac schon. Vorläufig. Er trat vom Wagen zurück. »Vielen Dank, Officer. Das ist uns eine große Hilfe.« Er wusste genau, dass er

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