Die dunkle Göttin
die ihn dazu brachte, sich freiwillig mit dir zu vereinen. In dieser Vereinigung, die euch beide als die Individuen beließ, die ihr wart, und gleichzeitig zu der Einheit formte, die ihr werdet, wenn sich euer Band festigt und stärkt, hat er Teil an deinem Rang als Paladin.
Augenblick!, protestierte Bahzell ungeachtet der anderen Windrenner und Kriegsrösser, die verwirrt neben ihm und Walsharno anhielten. Augenblick mal! Das lasse ich nicht zu. Ich werde Walsharno nicht wie ein Opferlamm in das Gemetzel führen, das da auf mich wartet. Ganz gleich, was es sein mag!
Das verworrene Band zwischen Hradani, Windrenner und Gottheit erbebte unter der Stärke seines Protestes.
Friede, Bruder! Walsharno schüttelte seine Verblüffung über Tomanâks gelassene Verkündigung ab, als er den Schmerz und das Schuldgefühl wahrnahm, das Bahzells mentalen Protestschrei färbte. Du kannst mich niemals gegen meinen Willen in etwas hineinziehen! Als ich dich auserkoren habe, tat ich das in dem Wissen, dass du ein Paladin bist. Ich wusste, wohin das führen konnte. Ich war zwar überrascht, aber Er hat Recht, und wenn du darüber nachdenkst, wirst du das auch zugeben. Ich habe willentlich und froh entschieden, jedes Schicksal in Kauf zu nehmen, das dich erwartet. Das heißt, jedes Schicksal, das wir uns selbst schmieden, und diese Entscheidung traf ich im vollen Wissen, dass du ein Paladin bist
und dass nur sehr wenige Paladine in Frieden sterben, umgeben von denen, die sie lieben. Mir ist dabei nur nicht klar gewesen, dass ich der Macht des Lichts dadurch selbst so nahe kommen würde.
Doch das hast du getan, Walsharno , sagte Tomanâk herzlich. Und es passt zu dir und zu Bahzell, dass ihr eine so tiefgründige
Entscheidung so schnell und furchtlos getroffen habt. Ein großes Herz erkennt ein großes Herz, wenn beide sich treffen, so wie ihr euch begegnet seid. Dennoch tut Bahzell gut daran, um dich zu fürchten und zu versuchen, dich zu beschützen. Wenn er dich auch gewiss nicht in ein Schicksal hineingezogen hat, das du nicht freiwillig hingenommen hättest. Und daher frage ich dich, willst du als der erste Windrenner-Paladin das Schwertgelübde auf mich ablegen?
Das will ich . Die Stimme des Windrenners hallte durch Bahzells Verstand. Ein Teil in ihm wollte es voller Verzweiflung verhindern und Walsharno davor bewahren, sich so unausweichlich an das Schicksal zu binden, das Bahzell selbst erwartete. Gleichzeitig erkannte er, dass es dafür zu spät war. Von dem Augenblick an, da sich Walsharno freiwillig mit ihm verbunden hatte, waren ihre Schicksale bereits untrennbar miteinander verknüpft. Außerdem wusste er, dass er nicht das Recht hatte, Walsharno dies zu verbieten. Es war das Recht des Windrenners, seines Bruders, diese Entscheidung selbst zu treffen.
Schwörst du, Schlachtendämmerung, Sohn des Sommergewitters und der Morgenstolz, mir Gefolgschaft?
Das schwöre ich. Walsharnos »Stimme« war so tief und ruhig wie die von Tomanâk selbst, und erfüllt von der Zuversicht und Stärke in seinem Herzen.
Wirst du meinen Kodex achten und ehren? Wirst du treue Dienste den Mächten des Lichtes leisten, den Befehlen deines eigenen Herzens und Verstandes folgen, wenn sie verlangen, dass du gegen die Mächte der Dunkelheit kämpfst, selbst bis zum Tode?
Das werde ich.
Schwörst du bei meinem Schwert Mitgefühl für jene zu haben, die in Not sind, Gerechtigkeit denen gegenüber auszuüben, welche du befehligst, und Loyalität für die zu üben, den du dienst, sowie jene zu strafen, die sich wissentlich der Dunkelheit verschreiben?
Das schwöre ich.
Dann erkenne ich deinen Schwur an, Walsharno, Sohn von Mathygan und Yorthandro. Möget ihr, du und dein Bruder, euch immer im Dienste des Lichtes bewähren.
Eine tiefe, wohlklingende Glocke schlug irgendwo in den Abgründen von Bahzell Bahnaksons Seele. Diese einzelne Note umhüllte ihn und Walsharno. Und als sie jubilierte wie das Universum selbst -, glühte Walsharnos Gegenwart neben ihm wie die Schlachtensonne, nach der er benannt worden war. Die Macht und Essenz von Tomanâk speiste dieses glorreiche Feuer, und Bahzell spürte in diesem Augenblick jedes der Myriaden von Bändern zwischen ihnen dreien. Etwas so Unerhörtes hatte er noch nie empfunden, nicht einmal in dem Augenblick, da er und Kaeritha mit Vaijon den Augenblick erlebten, als Tomanâk dessen Schwertgelübde empfangen hatte.
Vollendet und gut vollendet! Die tiefe Stimme sang in den letzten Winkeln
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