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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Eleitambuden zu leben«, erwiderte Ruk, »aber wenigstens ist es hier unten nicht so verdammt kalt wie bei uns.«
    »Und es gibt jede Menge Essbares.«
    Als sich Ruk umsah, konnte er erkennen, dass viele Trolle in ähnliche Gespräche vertieft waren. Und auf den ersten Blick wirkte es so, als wären die meisten von ihnen ähnlicher Meinung. Wieder einmal hatten Israks Worte sie überzeugt.

26
    S elten hatte Deilava eine so unruhige Nacht erlebt. Selbst vor großen Schlachten hatte sie ihren Geist in die Welt der Geister senden können, wo besänftigende Träume auf sie warteten. Doch in dieser Nacht zeigten ihr die Visionen nur Schmerz und Tod.
    Als sie noch vor dem Morgengrauen erwachte, fühlte sie sich so erschlagen, als habe sie gar nicht geschlafen. Die Träume selbst verflogen, aber sie hinterließen eine Ahnung von Feuer, von dunklen, riesigen Gestalten, und in Deilavas Mund blieb ein bitterer Geschmack zurück.
    Ihre Begleiter schliefen noch; fast alle hatten sich ebenso wie sie in die Wipfel der Bäume zurückgezogen. Sie konnte ihre Schemen in der Dunkelheit erkennen.
    Die Astgabel, auf der sie sich niedergelassen hatte, geriet in Bewegung, als Deilava mit einem geschickten Schwung auf die Füße kam. Noch leicht trunken vom Schlaf, unterschätzte die Elfe das Federn des jungen Astes und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Dann gewöhnten sich ihre Beine an das Schwanken, und sie sprang leichtfüßig zum Stamm und kletterte ihn hinab. Dabei fühlte sie Rinde und Äste mehr, als dass sie sie sah. Der Duft von Harz stieg ihr in die Nase, das leise Rauschen der Nadelbäume sang in ihren Ohren. Überall um sie herum herrschte die übliche Geschäftigkeit des nächtlichen Waldes, ein verborgenes Huschen, Wühlen und Wuseln.
    Auf den Zügen durch den Wald hatte sie in den letzten vier Jahren versucht, mit den Keibos darüber zu sprechen, aber sie hatten ihre Worte einfach nicht verstanden. Für sie war der Wald fremd, seine Bewohner unbekannt, und sie konnten all das Leben nicht einmal bei Tag sehen, wenn es überall um sie herum war, geschweige denn, in der Nacht hören. Stattdessen hatten sie von den Freuden ihres Lebens in den endlosen Gräsermeeren berichtet, vom Gefühl des Windes auf schweißnasser Brust bei einem langen Lauf, von der Endlosigkeit des Horizonts und der gewaltigen Himmelskuppel über ihren Köpfen, die ihnen zeigten, wie unbedeutend ein Leben im Vergleich zu der Weite der Welt war. Letzteres verstand Deilava, waren die Geister doch endlos und selbst ein langes Leben nur ein kurzer Augenblick verglichen mit den Äonen, die sie erlebten. Aber ansonsten hatte sie erkennen müssen, dass sie zwar die gleiche Sprache kannten, aber dass dies nicht unbedingt Verständnis bedeutete.
    Ähnlich war es mit den Eleitam gewesen, deren größte Freude es zu sein schien, der Welt ihren Willen aufzuzwingen und ihr eine Form zu geben, die ihnen genehm war. Wo Elfen und Keibos die Natur so hinnahmen, wie sie war, versuchten Eleitam sie zu ändern. Darin hatten sie viel mit dem Kleinen Volk gemein. Vermutlich waren sie auch deshalb diejenigen gewesen, die am meisten unter den Angriffen und Eroberungen der Zwerge zu leiden hatten.
    Doch das war kein Grund, die Allianz mit ihnen aufzukündigen und sie ihrem Schicksal zu überlassen.
    Deilava erreichte den Waldboden und schritt langsam zwischen den Bäumen zu dem kleinen Bach, einem winzigen Rinnsal, das aus den Bergen floss. Im warmen Sommer war es vermutlich ausgetrocknet, dafür würde es schon bald mit dem kalten Wasser der Schneeschmelze anschwellen. Noch indes war es friedlich.
    Einen Moment lauschte sie dem beruhigenden Murmeln des Wassers, dann kniete sie nieder, tauchte ihre Hand in das kühle Nass und nahm sich davon. Das frische Wasser vertrieb die Bitterkeit aus ihrem Mund und die Hitze aus ihrem Geist.
    Schon bald würde die Sonne aufgehen, und dann würden die meisten von ihnen als Boten mit Warnungen in den Wald zurückkehren. Nur wenige würden gemeinsam mit Narem und ihr nach Westen ziehen, zu den nächsten Siedlungen der Eleitam, um mit deren Anführern zu sprechen.
    Ein leichter Lufthauch fuhr durch den Wald. Er kam von den Bergen, sollte von Frische und Klarheit künden, und dennoch meinte Deilava, in ihm den Ruß von Ke’leth zu schmecken.
    Entschlossen richtete sie sich auf und lief in Richtung Waldrand. Sie wusste selbst nicht so genau, was sie antrieb. Vielleicht eine Erinnerung an ihre Träume. Jedenfalls erreichte sie Ke’leth,

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