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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Augen.
    Gut. Ich kann keine selbstmitleidigen Trolle gebrauchen , dachte Ruk bei sich. Schlimm genug, dass sie einem Haufen Fellratten auf den Leim gegangen sind!
    »Unweit von hier haben sie uns dann angegriffen. Zwei Dutzend Tuun, aber vor allem die Elfen.«
    »Sie hatten Magie.«
    Breg knurrte, und Ruk spürte, wie ihm ein Schauer den Rücken hinablief. Elfenmagie! Dreck!
    Karn kam von seinem Beobachtungsposten in die Mitte des Raums und sah mit großen Augen von Ong zu Zega. »Was für Magie?«
    »Sie haben uns mit einem hellen Licht geblendet. Ich konnte nichts sehen. Es war, als sei ich blind. Ong wurde in unsichtbare Fesseln geschlagen. Er konnte sich kaum noch bewegen, und ihr müsst wissen, dass er stark ist wie kein zweiter Troll. Einmal hat er einen ganzen Baum ausgerissen und damit einen Schleicher erschlagen!«
    Breg holte tief Luft, um irgendeinen dummen Spruch zu klopfen, aber Ruk funkelte ihn an und brachte ihn zum Verstummen, bevor er auch nur den Mund geöffnet hatte.
    »Damit müssen wir rechnen«, stellte Ruk leise fest, ohne zu wissen, wie sie sich dagegen wehren konnten.
    »Wir sollten von hier verschwinden.« Karn trat zu ihm. »Früher oder später räuchern sie uns hier aus. Wir sollten die Dunkelheit nutzen, solange es sie noch gibt.«
    »Das ist klar«, entgegnete Ruk. »Aber wenn wir jetzt kopflos in die Nacht stürmen, kommen wir wohl kaum davon, oder?«
    Er warf einen Blick auf Ong. Der Jäger bemerkte es und rappelte sich auf. Er gab sich sichtlich Mühe, sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen, aber seine Bewegungen waren langsam und fahrig. »Ich schaffe das«, sagte er mit fester Stimme, die wenig zu seinem Anblick passte.
    Ruk wollte ihm erst widersprechen, aber dann erkannte er, dass sie ohnehin keine Wahl hatten. Das Lagerhaus war eine Falle, und je länger sie warteten, desto enger zog sich die Schlinge um ihre Kehlen zu. Wer weiß schon, was die Tuun und Elfen da draußen anstellen?
    Natürlich würden sie nur darauf warten, dass die Trolle einen Ausfall wagten, aber zugleich würden sie den Sturm auf das Gebäude vorbereiten.
    Ruk war sicher, dass sie zu fünft die Eingänge eine Zeit lang verteidigen konnten. Aber was dann? Er wusste, was er tun würde, falls er ein solches Holzhaus belagerte, und Israk hatte auch schon gezeigt, wie man das beendete. Das alles hier würde brennen wie Zunder– und mit ihm die Trolle.
    Noch hofften die Tuun vermutlich, dass sie den Kampf gewinnen konnten, ohne ihre Lagerhalle samt Vorräten anzuzünden. Aber wenn erst einmal einige von ihnen im Kampf gefallen waren, würde sich das schnell ändern.
    Im Geiste spielte er alle die Szenarien durch, die ihm einfielen. Keines war erfreulich, doch vor allem wurden sie alle nur noch unerfreulicher, je länger sie warteten.
    »Verdammter Mist.« Ruk schüttelte den Kopf, dann seufzte er. »Wir verschwinden von hier. Wir gehen durch das Tor.«
    Die Tür war so klein und schmal, dass sie auf allen vieren hätten kriechen müssen, nacheinander und ohne Schutz. Einfache Ziele.
    »Ong und Zega, ihr schlagt euch sofort nach Norden durch.«
    »Nicht am Fluss«, ermahnte sie Karn. »Die Tuun haben kurze Beine, die können bestimmt nicht lange laufen.«
    »Sie rennen auf allen vier Pfoten«, erklärte Zega. »Sie sind nicht langsam. Aber ich denke nicht, dass sie ausdauernd sind.«
    Ruk sah Karn und Breg an.
    »Wir halten sie auf, bis die beiden aus dem Ort sind. Dann rennen wir.« Er legte ihnen jeweils eine Hand auf die Schulter. »Rennen, nicht kämpfen.«
    »Schnelligkeit ist heute Nacht das Los«, erwiderte Karn.
    Ruk sah ihn stirnrunzelnd an. »Was?«
    »Wir rennen«, wiederholte sein Bruder.
    Breg nickte. Selbst er wusste vermutlich, dass ein offener Schlagabtausch ihr Tod wäre.
    »Genug geredet«, knurrte Ruk und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er rollte den Kopf von einer Seite zur anderen, spürte das Knacken seiner Knochen, als er die Arme kreisen ließ.
    Ohne ein weiteres Wort stieß er beide Flügel des Tors auf, rannte hinaus in den Schein der Laternen, brüllte laut und wütend durch die Nacht.
    Gestalten huschten vor ihm davon. Allein sein Ansturm warf sie zurück. Er hörte angsterfüllte Schreie, die ihn mit Freude erfüllten. Jetzt schlug sein Herz mächtig in seiner Brust, und alle Sorge war wie weggefegt.
    Hinter sich wusste Ruk seine Gefährten. Er lief auf eine niedrige Barrikade zu, hinter der sich zwei Tuun verschanzt hatten. Das kümmerliche Werk zersplitterte unter

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