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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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seinen Tritten. Er packte einen Feind und schleuderte ihn mit einer einzigen Bewegung in den Fluss.
    Steine prasselten auf ihn nieder. Der zweite Tuun tauchte zwischen seinen Beinen hindurch und verschwand. So sehr Ong und Zega auch vor den Tuun gewarnt hatten, die kleinen bepelzten Wesen waren zweitrangig. Ruk sah sich nach den Elfen um.
    Zu seiner Rechten rannten Zega und Ong in die Nacht. Der große Troll lief, so schnell er konnte, war aber erschreckend langsam. Sein linkes Bein gab immer wieder nach. Zega passte ihre Schritte seinen an, obwohl sie sicherlich schneller als er hätte sein können.
    Breg warf sich brüllend auf eine weitere Barrikade, die in alle Himmelsrichtungen davonflog. Die Tuun wuselten um ihn herum, wichen seinen Hieben aus, aber ihre Gegenangriffe waren ebenso wirkungslos.
    Doch dann bohrte sich ein Pfeil in Bregs Arm. Er heulte auf, packte das Geschoss mit der anderen Hand und riss es heraus.
    »Deckung!« Ruk warf sich in den Schatten einer Hauswand. Karn folgte ihm, während Breg in die andere Richtung sprang und aus seinem Sichtfeld verschwand. »Mist! Breg, komm hierher!«
    Karn stieß ihn zur Seite, und zwei Pfeile schlugen direkt neben ihm in die hölzerne Wand und blieben mit zitternden Schäften stecken. »Da!«
    Ruks Blick folgte Karns Hinweis, und er sah zwei Elfen, gut dreißig Schritt entfernt, halb in der Deckung eines Fischerhauses verborgen. Sie hielten Kurzbögen in den Händen, auf die sie mit irrwitzig schnellen, glatten Bewegungen Pfeile legten.
    Sie waren größer als die Tuun, aber viel kleiner als Trolle. Ihre Leiber waren in Metall und dickes Leder gehüllt. Feiglinge , dachte Ruk.
    Karn packte zwei der Kisten, hinter denen sich Tuun versteckt hatten, und schleuderte sie auf die Elfen. Die beiden sprangen nach links und rechts. Die hölzernen Geschosse zerbarsten krachend zwischen ihnen, ohne Schaden anzurichten, aber Karns Wurf verschaffte ihnen genug Zeit, um hinter das Haus in Deckung zu laufen.
    »Wo ist Breg? Verdammt!« Ruk schnaufte, blickte sich hektisch um. Keine Spur von den drei anderen Trollen.
    Die Tuun indes hielten sich von ihnen fern, was Ruk ihnen nicht verdenken konnte. Ein einziger Hieb, ein zufälliger Tritt, und die Knochen eines so kleinen Leibes wären gebrochen.
    »Wir müssen hier weg«, flüsterte Karn eindringlich.
    »Wir lassen Breg nicht zurück!« Ruk sah seinen Bruder an, der schloss kurz die Augen, dann nickte er.
    Vorsichtig glitt Ruk bis zum Ende des Gebäudes, warf einen schnellen Blick um die Ecke. Die Elfen legten auf ihn an, er zuckte zurück und hörte nur das Sirren der Pfeile, die direkt vor seiner Nase durch die Dunkelheit schossen.
    »Breg!?«
    Ein Brüllen antwortete ihm. Es kam von einer unerwarteten Seite, jenseits des Hauses, an dem sie lehnten, bereits aus der Finsternis jenseits des Dorfes.
    »Er rennt schon«, stellte Karn mit einem überraschten Grinsen fest. »Wer hätte das gedacht?«
    »Ich nicht«, erwiderte Ruk, während er bereits losrannte. Karns schwere Schritte folgten ihm. Sie warfen sich nach links und rechts, im Zickzackkurs. Ruk versuchte, das Haus zwischen ihnen und den Elfen zu behalten, zumindest, solange es ging. Steine schlugen um sie herum auf. Immer wieder fand eines der Geschosse der Tuun sein Ziel, doch mehr als ein kurzes Aufwallen von Schmerz resultierte nicht daraus.
    Die Dunkelheit verschluckte sie, und fast wähnte sich Ruk in Sicherheit, da wurde die Welt so unerträglich hell, dass er vor Schmerz aufschrie. Er stolperte, taumelte, fiel zu Boden. Irgendwo war Karns Stimme, die ihn rief, doch alles war fern, seltsam undeutlich.
    »Lauf«, stieß er hervor. »Lauf!«

34
    E s fiel Deilava schwer, die Geschichten anzuhören. Die Flüchtlinge waren abgerissen und ausgehungert, drängten sich in den nun viel zu kleinen Raum. Wer von ihnen nicht redete, stopfte sich das Essen in den Mund, das sie von den Eleitam gebracht bekamen. Allein ihr Anblick hätte gereicht, um ein Herz zu erweichen, und was sie erzählten, fachte Deilavas Zorn immer weiter an.
    Das Grauen hatte Op’ral mitten in der Nacht getroffen. Die Bewohner waren vollkommen unvorbereitet gewesen. Nur wenige hatten fliehen können. Was mit jenen geschehen war, die in der Stadt zurückgeblieben waren, wusste niemand, aber die Flüchtenden hatten in der Dunkelheit am Horizont den Schein von Feuer gesehen. Deilava musste an Ke’leth denken.
    Schlimmer jedoch waren die Berichte über die Angreifer. Es dauerte eine Weile, bis Deilava in

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