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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Deilava schlang die Arme um den Leib, zum einen, um die Wärme zu halten, zum anderen, um sich selbst Halt zu geben.
    »Was weißt du über Trolle?«
    Narem zögerte, überlegte eine Weile, bevor er antwortete. »Nicht viel. Ein zurückgezogenes Volk, barbarisch und wild, zügellos, aber ohne Interesse an allem, was außerhalb der Berge geschieht. Sie treiben keinen Handel, stellen nichts her, benötigen nichts.«
    Deilava nickte. Seine Worte deckten sich mit ihrem eigenen spärlichen Wissen.
    Das Dorf war ruhig. Die Eleitam waren entweder in ihren Hütten oder in Eke’ans Halle. Alles wirkte friedlich.
    »Es gibt uralte Legenden. Über Trolle, die als Söldner dienten. In den Zeiten der Großen Einheit sollen sie mächtige Krieger gestellt haben.«
    »Wem haben sie gedient?«
    Über jene legendären, fast mythischen Zeiten wusste Deilava nicht viel. Ihr Volk gab wenig auf die alten Geschichten. Elfen hatten die Welt beherrscht, doch ihr Hochmut hatte Verderbnis über sie gebracht. Es gab Elfen, die jenen Zeiten nachtrauerten und von großem Glanz und Ruhm träumten, doch die Elfen des Waldes hatten sich davon längst abgewandt und lebten wieder wie ihre Vorfahren einst, bevor alle Elfen in der Großen Einheit vereint waren.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Narem. »Ich bin kein Gelehrter. Wir müssten uns an jene wenden, die solches Wissen in ihren Städten aufbewahren.«
    »Dafür ist keine Zeit. Erst Ke’leth, jetzt Op’ral. Wer weiß, wie viele Orte noch folgen werden? Wir können nicht in staubigen Kellern nach Wissen wühlen. Wir müssen Krieger versammeln und dieser Horde Einhalt gebieten.«
    Sie hatte nicht daran gezweifelt, dass Narem ihr zustimmen würde. Er war ein Elf der Tat, ein Krieger und Anführer. Andere sollten sich darum kümmern, mehr über die Feinde herauszufinden. Ihre Aufgabe hingegen war klar.
    »Wir sind noch zu wenige«, stellte Narem das Offensichtliche fest, um ihren Eifer zu zügeln. »Selbst wenn Eleitam von hier sich uns anschließen würden, könnten wir nichts gegen eine solche Streitmacht ausrichten.«
    Deilava fletschte die Zähne. Natürlich hatte er recht, aber es musste ihr nicht schmecken, dass es so war.
    »Mehr Boten.« Halb war es ein Vorschlag, halb eine Bitte. »In alle Windrichtungen. Und ebenso schnell wie die Winde, die von dort wehen. Zu den Onoi, den Keibos, den Tuun, zu anderen Eleitam. Zu unserem Volk.«
    Gemeinsam starrten sie von dem kleinen Hügel, auf dem An’darth stand, zum Horizont, wo der Sternenhimmel hinter dem Weltenrund verschwand. Es würde Wochen dauern, die ersten Kräfte zu versammeln. Ob es genug sein würden, um die Trolle zu besiegen, wusste Deilava nicht einmal annähernd. Falls die sich entschließen sollten, mehr Siedlungen anzugreifen, gab es in absehbarer Zeit niemanden, der sie daran hindern konnte.
    »Ich bin sicher, die Eleitam werden Boten senden, wenn wir sie darum bitten.« Narems Stimme war so kalt wie die Nacht.
    »Und was tun wir?«
    »Was wäre dein Vorschlag?«
    »Wir gehen nach Op’ral.« Sie sah, wie er das Gesicht verzog, und sprach schnell weiter: »Eine so kleine Gruppe kann sich gut verbergen. Wir spähen sie aus, lernen ihre Stärken kennen und suchen ihre Schwächen. Wenn sie sich in Bewegung setzen, warnen wir jene, die sie angreifen wollen.«
    »Das ist ein gefährlicher Plan. Wir wären auf uns allein gestellt, ohne Hilfe und Unterstützung, gegen einen Feind, von dem wir nicht mehr als uralte Geschichten wissen.«
    Deilava wies auf das schlummernde Dorf. »Vielleicht ist An’darth ihr nächstes Ziel oder eine der Städte weiter im Osten. Vielleicht ziehen sie in die Ebenen. Vielleicht in den Wald. Können wir das riskieren?«
    Narem schwieg. Schließlich nickte er. »Gut, eine ganz kleine Gruppe, nur die Erfahrensten von uns. Selan, du und ich. Wir suchen keinen Kampf, nur Information.«
    In der Dunkelheit zeigte Deilava ein wölfisches Grinsen. Die Trolle hatten Tod und Krieg gebracht, nun würden sie ernten, was sie gesät hatten.

35
    D ie Schmerzen rasten durch seinen ganzen Leib. Es war wie flüssiges Feuer, das ihn von Kopf bis Fuß durchfloss. Vor seinen Augen tanzten bunte Lichter, helle Flecken vor Dunkelheit, selbst als er sie fest zudrückte. Karn stöhnte auf.
    Irgendwo war Ruks Stimme, doch er konnte sie nicht richtig hören, als sei er nicht nur halb blind, sondern auch halb taub.
    So sehr er sich auch wehrte, die Magie war stärker als er. Sie brandete durch ihn hindurch, hielt ihn fest, gefangen,

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