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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Hauch dunkler. Ihre Haut war glatt, vermutlich dünn, und sie hatten weder Hörner noch Hornauswüchse, weder Hauer noch Reißzähne und keine Klauen. Wie die Angehörigen der meisten anderen Völker wirkten sie somit selbst in voller Montur nackt und hilflos. Kein Wunder, dass sie sich hinter Metallwaffen und Rüstungen und Magie verbergen , dachte Karn verächtlich, musste allerdings zugeben, dass ihre Strategie nicht uneffektiv war.
    Aber wenigstens hatte Ruk aufgehört, vor Schmerzen zu stöhnen. Was immer seinen Bruder auch niedergestreckt hatte, schien vorüber zu sein, auch wenn er noch unter den Nachwirkungen litt.
    »Ich habe deinen Freund gehen lassen«, stellte Karn fest, wobei er sich zwang, seinen Zorn nicht in seine Stimme zu legen. »Nun lasst uns gehen.«
    »Wohin will ein Troll in den Ebenen gehen?«
    Die Frage klang aufrichtig neugierig. Karn schnaufte und wies mit einer Bewegung des Kopfes zu den Bergen.
    »Nach Hause? Oder zum Kleinen Volk?«
    Die Frage verwirrte Karn. Er runzelte die Stirn. Sein Atem ging schwer. Der Angriff hatte ihn mehr mitgenommen, als er gemerkt hatte. Jetzt, da die Wut nicht mehr heiß in ihm wallte, spürte er auch die Schmerzen der beiden Schnitte in seinen Armen. Blut rann warm über seine Haut, tropfte von seinem Handgelenk auf den dunklen Erdboden.
    »Ihr seid Gefangene«, stellte der Elfenkrieger fest. »Und wir werden schon herausfinden, was ihr in diesen Landen sucht.«
    »Deine Zähigkeit ist beeindruckend, Troll«, meldete sich der Magier zu Wort.
    Karn ließ seinen Blick zwischen beiden hin und her wandern, doch der Magier bewegte sich langsam in einem Halbkreis um ihn herum, sodass Karn bald den Kopf drehen musste, wenn er ihn im Auge behalten wollte.
    »Aber es gibt mehr Mittel und Wege gegen ein Monstrum wie dich.«
    Aus irgendeinem Grund konnte Karn spüren, wie der Elf Magie um sich sammelte. Er fuhr zu ihm herum. Der Magier machte weit ausholende Bewegungen mit seinen Armen, als packe er etwas Unsichtbares mit beiden Händen. Seine Finger bewegten sich in einem komplexen Muster, und wieder stob ein unsichtbarer Wind um ihn herum, wirbelte sein Haar und seine Kleidung auf.
    Die Erde unter Karns Füßen bewegte sich. Sie wich vor ihm zurück, sodass er ins Taumeln geriet. Ein Fluch kam über seine Lippen, dann sprang er vor. Doch seine Füße landeten nicht auf festem Erdboden, sondern in einem sich rapide vergrößernden Loch.
    Mit einem wütenden Aufschrei verlor Karn das Gleichgewicht, fiel auf ein Knie nieder. Die Erde ragte ihm nun bis zu den Hüften, türmte sich um ihn herum auf, während er immer weiter einsank. Er schlug auf sie ein, verspritzte sie in alle Richtungen, doch mehr und mehr häufte sich um ihn herum auf, schneller, als er es verhindern konnte.
    »Ich breche dir jeden Knochen«, schrie er, doch er wusste, dass es eine leere Drohung war.
    Plötzlich ertönte ein Brüllen in der Nacht, von einem zweiten beantwortet. Karns Herz schlug höher. Trolle!
    Eine massige Gestalt sprang aus der Dunkelheit. Zega warf sich auf den Magier und riss ihn von den Füßen. Sofort erstarb die Bewegung der Erde, und Karn sank nicht mehr weiter in sie ein. Hastig versuchte er, aus dem unnatürlichen Loch zu klettern– und sah den Elfenkrieger, der die Klinge über den Kopf erhoben hatte. Ihre Blicke trafen sich, und Karn wusste, dass sein Bruder sterben würde. Verzweifelt strengte er sich an, doch er steckte zu tief, war zu weit entfernt.
    Da tauchte Breg hinter dem Elfenkrieger auf wie ein schrecklicher Schatten der Nacht. Seine Pranken packten ihn, er biss zu, seine Hauer kratzten über Metall, verbogen es, durchbrachen es.
    Der Elf schrie auf, dann zerschnitten Bregs Hauer ihm Hals und Kehle. Mit einem Ruck riss der Jäger dem Feind den Kopf von den Schultern und ließ die Leiche zur Seite fallen.
    »Breg! Breg! Ja!« Karn rief einfach, ließ seiner Erleichterung freien Lauf, während er sich endlich aus dem erdigen Gefängnis befreite. »Verdammt, ja!«
    »Ist gut«, erwiderte Breg und spuckte aus. Sein Speichel war dunkel von Blut. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Bah, der schmeckt nicht.«
    Hinter ihnen richtete sich Zega langsam auf. Der Magier lag zu ihren Füßen, sein Leib war verdreht und verbogen, vollkommen regungslos. Jedes Leben hatte ihn verlassen.
    Karn hastete zu Ruk, der ihn mit glasigen Augen ansah. »Ruk! Wach auf! Komm schon!«
    Es dauerte einen Moment, dann blinzelte sein Bruder, blickte sich verwirrt um. Er

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