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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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nähern, wenn er am tödlichsten war. Er musste ihren kreuzritterlichen Anwandlungen ein Ende machen, die ihr die Entschlossenheit verliehen, seine Krankheit heilen zu wollen, ebenso wie damals, als sie ihn aus seinem isolierten Leben am Flussufer gerettet hatte.
    Sie würde ihm nie glauben, wenn er ihr sagte, dass er sie nicht brauchte, dass er sie gerne gehen lassen würde, wenn er es könnte. Aber es gab noch einen Weg. Einen Weg, der funktionieren konnte, wenn er sich selbst davon überzeugt hätte. Es war kein großer Schritt, das Böse, das in ihm lauerte, nicht mehr zu verachten, sondern es willkommen zu heißen. Gwen glauben zu lassen, dass auch sie es eines Tages annehmen würde. Durch ihre Maske aus professioneller Emotionslosigkeit zu schneiden und die Verwundbarkeit, die immer noch darunter liegen musste, anzuzapfen.
    Wenn sie lernen könnte, ihn zu fürchten und zu hassen … nicht nur aufgrund dessen, was er ihr in der Vergangenheit angetan hatte, sondern aufgrund dessen, was er noch tun könnte … würde sie sich vielleicht so weit von ihm zurückziehen, dass sein Tod ihr nur Unbehagen bereiten würde, aber keine Qualen und keinen Wahnsinn.
    Er würde Gwen brechen müssen, um sie zu retten. Aber die Umstände mussten stimmen. Gwen musste vorbereitet werden.
    Die erste Gelegenheit bot sich eineinhalb Wochen später, als sie allein von der Jagd zurückkehrte, auf eine Art verstört, die er seit dem Kampf und Angelas Tod an ihr nicht mehr gesehen hatte. Sie betrat die
Casa
und begann, auf und ab zu gehen. Ihre Aufregung drang durch den Bund zu Dorian.
    “Ich habe einen Fehler gemacht”, sagte sie und stellte sich vor den steinernen Kamin. “Ich glaube, der junge Mann … mein Spender … hat mich gesehen. Gesehen, was ich wirklich bin.”
    Dorian starrte sie kalt an. “Du kleines Dummchen”, sagte er. “Hast du es nicht besser gelernt?”
    Sie sah ihn verwirrt an. “Es war ein Fehler.”
    “Ein Fehler”, äffte er sie nach. “Das erklärt alles.” Er ging um sie herum und öffnete absichtlich den Bund, den er mit so viel Mühe blockiert hatte. “Wir haben hier eine Bleibe, und du hast sie vielleicht zerstört.”
    Ihre Augen sahen suchend in seine, weit aufgerissen und lodernd vor Wut. “Du hast mich zu dem gemacht, was ich bin.”
    Er lachte. “Und jetzt quengelt das kleine Mädchen. Haben sie dich wirklich die Arbeit eines Mannes erledigen lassen?”
    Wenn ihr eine Antwort in den Sinn gekommen war, dann sprach sie sie nicht aus. Sie verließ die Hütte, fast rennend, und als sie zurückkehrte, starrte sie ihn nur an wie jemand, der vor einem schwierigen und unerwarteten Rätsel steht.
    Eine Woche lang gingen die Dinge ihren gewohnten Gang. Gwen ignorierte den unangenehmen Zwischenfall, als wäre er nie geschehen, und versuchte noch einmal über Dorians Wahnsinn zu sprechen. Er wartete ab, wartete auf eine weitere Möglichkeit, gegen ihre halsstarrige Loyalität vorzugehen.
    Die Gelegenheit kam an einem relativ kühlen Nachmittag, als er hörte, wie ein kleines Flugzeug tief über San Luis flog. Nach weniger als zwei Stunden kam Ray Fowler den Pfad zu ihrer Hütte herauf, mehrere Schachteln unter seinen Arm geklemmt.
    Er blieb stehen, als er Dorian in Hut und Mantel vor der Hütte stehen sah.
    “Ich bin gekommen, um nach Gwen zu sehen”, sagte Fowler und stellte sich auffällig gerade hin.
    “Sie haben einen Fehler gemacht”, sagte Dorian, “sie will Sie nicht sehen.”
    Gwen trat aus der Hütte. “Ray!”, sagte sie. “Was machst du hier?”
    Dorian trat zwischen sie. “Das ist nicht von Bedeutung”, sagte er. “Er verschwindet. Sofort.”
    “Den Teufel werd ich tun”, knurrte Fowler. Er umkreiste Dorian und ging auf Gwen zu. “Ich musste sehen, wie es dir geht. Ich bin beim
Sentinel
vorbeigegangen … wochenlang hatte niemand etwas von dir gehört, nicht einmal Mitch.”
    “Geht es ihm gut?”, fragte Gwen, “Hat er …”
    Dorian packte Fowler am Arm und drehte ihn zu sich um. “Verschwinde”, sagte er, “oder ich bringe dich um.”
    Einen Herzschlag lang war alles still. Fowler hob seine Faust. Gwen versuchte, Dorians Finger von Fowlers Ärmel zu lösen.
    “Lass ihn los”, sagte sie und atmete schnell, “er ist für keinen von uns eine Bedrohung.”
    Aber Dorian drehte nur noch fester zu. Fowler keuchte auf und ging in die Knie. Gwen hockte sich neben ihn.
    “Es tut mir leid, Ray. Er weiß nicht, was er tut.”
    “Das weiß ich sehr gut”, sagte Dorian. Er trat

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