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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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zwischen ihren Zähnen. Angelas Körper sackte zusammen und versprühte in hohem Bogen einen Blutregen auf die Zuschauer und die anderen Gefangenen. Kyril fluchte. In seinem Gesicht stand echte Angst. Fast sofort kniete einer der Männer in Weiß sich in das Blut und hielt einen Kelch in den Strahl. Er trug ihn zu Sammael, der das angebotene Trankopfer zu sich nahm. Als er fertig war, waren seine Lippen ebenso rot wie die Tropfen, die sein Gesicht befleckten.
    Gwen konnte nicht atmen. Sie fixierte ihren Blick ganz auf Dorian. Zuerst dachte sie, dass er sich nicht bewegt hatte, aber dann bemerkte sie, wohin er starrte. Er sah hinab zu Angela, sein Gesicht so ausdruckslos wie eine starre Maske.
    Sammael warf ihm nicht einmal einen Blick zu. Er stand über Angelas Körper gebeugt, als die anderen fünf Männer in Weiß ihre eigenen Kelche in ihr Blut hielten und so gierig tranken, dass das Blut auf ihre Roben tropfte.
    “Bringt das Mädchen”, sagte Sammael.
    Gwen hatte nur einen Augenblick, sich vorzubereiten, ehe sie hochgerissen und ihr der Knebel aus dem Mund gezerrt wurde. Ihre Wachen zerrten sie in die Mitte des Raumes. Ihre mitgenommenen Pumps quatschten durch das stockende Blut.
    Sammael packte sie an den Haaren und zog sie zu sich. Er hielt die Schneide des Messers gegen ihren Hals gepresst.
    “Ihr Tod könnte ganz einfach sein, Miss Murphy”, sagte er, “wenn Ihr Liebhaber seine Arbeit vollendet.”
    Gwen spuckte einige Fäden des Lumpens aus. “Was hast du ihm angetan?”
    “Nichts. Er ist in seinem Wahnsinn verloren. Deshalb brauche ich Sie. Sie müssen ihm zu verstehen geben, was er zu tun hat.”
    “Du hast ihm befohlen zu töten, du Bastard!”
    Die Klinge schnitt in ihre Haut. “Genau das ist das Problem. Er hat sich geweigert, seine Bestimmung zu erfüllen.”
    “Geweigert?” Sie schloss die Augen. “Gott sein Dank.”
    “Ich bezweifle, dass er Sie hören kann.” Eine heiße Flüssigkeit ergoss sich über ihre Haut. “Dennoch sollten Sie beten, dass Dorian es tut.”
    Sie keuchte gegen ihren Willen auf, als das Messer tiefer in sie eindrang. Am Rand ihres Sichtfeldes bewegte sich etwas: Dorian rang in seinen Ketten und drehte den Kopf blind von einer Seite auf die andere. Er sah sie nicht an. Er schien kaum zu bemerken, dass sie da war.
    “Eine letzte Chance”, sagte Sammael und leckte sich die Lippen. “Befehlen Sie ihm, Kyril umzubringen.”
    Gwen musste alle Disziplin aufbringen, die sie in sich finden konnte, um nicht Dorians Namen zu rufen. Sie wollte wissen, ob er noch am Leben war, irgendwo da drin … immer noch in der Lage, dem Monster zu widerstehen, das ihn zerstören würde.
    “Ich werde euch nicht helfen”, sagte sie. Es war ihr egal, ob das Messer bis zu ihren Knochen vordrang. “Hört mir zu! Ihr alle!”, rief sie. “Sammael hat aus Micahs Worten eine Farce gemacht. Micah hat an Frieden geglaubt, nicht an Krieg! Er …”
    Sammael fauchte vor Wut. Er schnitt sie tief, durch Muskeln und Sehnen. Gwen würgte und begann zu fallen. Dorian zerriss die Ketten, die seine Füße und Arme gefangen hielten, und schüttelte seine Fesseln in großen, todbringenden Bögen von sich ab.
    Sofort herrschte Chaos. Sammael zog sich zurück und war sofort von einem halben Dutzend Soldaten umgeben. Kyril sprang in Deckung, als eine fliegende Kette einen der Männer in Weiß mitten ins Gesicht traf und zu Boden schleuderte. Die Männer, die von den Seitenlinien aus beobachtet hatten, sprangen auf und stürmten das Podium.
    Dann lag Gwen in Dorians Armbeuge, während er weiter austeilte – immer noch blind, immer noch in seinem Wahnsinn verloren. Ihr Hals begann bereits zu heilen, und sie konnte endlich wieder atmen. Mit der Heilung kam die Klarheit. Sie konzentrierte sich ganz auf das Podium und das Buch, das vergessen darauf lag.
    “Dorian!”, brüllte sie über die Schreie und die trampelnden Füße hinweg, “befrei Kyril!”
    Sie betete, dass Dorian sie hören würde. Er tat es. Er peitschte mit seinen Ketten um sich, machte den Weg um sie herum frei, und hielt auf Kyril zu. Der Anführer der Splittergruppe zuckte erschreckt zurück.
    “Kyril!”, sagte Gwen scharf. Sie wusste, dass ihr nur Sekunden blieben. “Nimm das Buch auf dem Podium und verschwinde von hier. Nur so können wir Sammael aufhalten. Egal, was du tust, er darf das Buch nicht bekommen!”
    Kyril starrte sie verständnislos an, doch als Dorian die Seile zerriss, mit denen er festgebunden war, sprang Kyril auf das

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