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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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vertreiben.
Oder ich muss mich verpflichten, sie vor sich selbst zu retten.
    Aber die Entscheidung war bereits gefallen. “Es war mein Blut”, sagte er. “Ich hatte eine … Auseinandersetzung mit einigen Ganoven.”
    “Das Lagerhaus sah aus, als sei darin etwas hochgegangen.”
    “Ja.”
    “Sie haben offensichtlich überlebt. Warum haben Sie versucht, sich umzubringen, Dorian?”
    Die Zeit für einen kleinen Teil der Wahrheit war gekommen. “Ich neige zu regelmäßigen Phasen, in denen ich mich … in eine andere Zeit, an einen anderen Ort zurückversetzt fühle. In diesen Phasen ist es nicht zu empfehlen, sich mir mit weniger als freundlichen Absichten zu nähern.”
    “Walter hat schon so etwas erwähnt. Er hat es Ihre ‘Launen’ genannt.”
    “Ich fürchte, dass ist ein wenig zu milde ausgedrückt.”
    “Warum?”
    “Ich bin zu diesen Zeiten nicht vernünftig ansprechbar, Gwen. Deshalb habe ich Sie gewarnt, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind.”
    “Ich erinnere mich.” Der Ausdruck in ihren Augen sagte ihm, dass sie kein Problem damit hatte, sich an sein Verhalten zu erinnern, nachdem er sie aus dem Fluss gezogen hatte. “Sie haben mir nie wehgetan, und Walter auch nicht.”
    “Aber ich habe die Männer verletzt, die mich angegriffen haben.”
    Sie wurde blass. “Haben Sie sie umgebracht?”
    “Sie werden in der näheren Zukunft kaum versuchen, noch jemandem Schaden zuzufügen.”
    “Und deshalb haben Sie versucht, sich umzubringen? Weil Sie sich gegen eine Bande Dockratten gewehrt haben?”
    Dorian wich ihrem Blick aus. “Sich selbst zu verlieren … ist keine angenehme Erfahrung. Ich hatte nicht den Wunsch, noch jemandem Schaden zuzufügen.”
    “Und das beweist, dass Sie nicht so verloren sind, wie Sie glauben. Wenn Sie erst einmal eine sichere Arbeitsstelle haben, dann können wir einen Weg finden, Ihnen zu helfen. Es gibt eine Menge andere Männer, die durch den Krieg genauso gelitten haben, wie Sie es tun.”
    Der Krieg. Schon wieder ging sie davon aus, dass er in Europa gekämpft hatte, dabei hatte er den Staat New York noch nie verlassen.
    “Sind Sie sicher, dass Sie mich immer noch als Hausmeister haben wollen?”, fragte er.
    Gwen sah ihm in die Augen. “Sie können Ihre Probleme nicht lösen, indem Sie sich für den Rest Ihres Lebens verstecken. Vielleicht ist ein wenig geregelte Arbeit genau das, was Sie brauchen.”
    “Und wenn ich mich als ungeeignet erweise?”
    “Darum kümmern wir uns, wenn es soweit ist. Und wenn Sie eine Ihrer Launen überkommt, dann wissen Sie, wohin Sie gehen können. Ich habe Ihnen ein Zimmer in derselben Pension wie Walter besorgt.”
    “Das war nicht nötig.”
    “Sie können nicht hier bleiben, wissen Sie. Und ich werde Sie nicht zurück in dieses furchtbare Lagerhaus gehen lassen.”
    Er neigte seinen Kopf und gab sich damit geschlagen. Wenn Gwen sich von seinem teilweisen Geständnis nicht abschrecken ließ, dann konnte er ihr Angebot nicht ablehnen. Auch wenn er nicht jeden Augenblick an ihrer Seite bleiben konnte, würde er doch Zugang zu allen Nachforschungen haben, die sie vom Büro der Zeitung aus erledigte. Und er hätte eine Ausrede, die Beziehung zu ihr aufrechtzuerhalten, sollte sie ihren eisernen Willen, ihn auf den rechten Weg zu bringen, verlieren.
    Eine Ausrede, wirklich. Eine Ausrede, um weiterhin ihr Blut zu trinken. Eine Ausrede, weiterhin diese seltsame Mischung aus Frustration und Euphorie zu spüren, die er empfand, wenn sie in seiner Nähe war.
    “Setzen Sie sich, ja?”, beschwerte sich Gwen. “Ich werde ganz wuschig, wenn Sie so über mir lauern.”
    Dorian wich zur gegenüberliegenden Wand zurück. “Es war sehr großzügig von Ihnen, das für mich zu tun”, sagte er.
    “Ich habe gesagt, dass ich Sie nicht aufgebe. Und das habe ich ernst gemeint.” Sie streckte ihre Arme über den Kopf. “Sie können morgen früh in die Pension einziehen.”
    “Und ich werde anfangen, Ihnen alles zurückzuzahlen, wenn ich meinen ersten Lohn erhalte.”
    “Keine Eile. Ich weiß, dass Sie Ihr Wort halten.” Sie streckte sich noch einmal, stand auf und ging dann mit bloßen Füßen in die Küche. “Ich bin kurz vorm Verhungern. Wollen Sie etwas Suppe?”
    Dorian zögerte. Er schreckte davor zurück, sich auf noch engerem Raum mit ihr zu befinden.
    Heute Nacht, sagte er sich, heute Nacht, während sie schläft.
    Er folgte ihr in die Küche.
    “Wer ist er?”
    Mitch stand über Gwens Schreibtisch gebeugt, das Gesicht rot

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