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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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wunderschönen, ehrlichen Augen erfüllt von einer Mischung aus Schrecken und Unglauben.
    Als es vorbei war, wanderte er ziellos weiter von einem Ende Manhattans zum anderen. Er trank gerade genug, um sich am Leben zu halten. Am Ende der Woche verließ er seine Herberge, nahm allen Mut zusammen und ging zu Gwens Wohnung.
    Niemand antwortete auf sein Klopfen. Er drang gewaltsam ein. Sie war nicht da. Er verließ das Gebäude und war schon auf halbem Weg zum
Sentinel
, als die kreischenden Schreie des Zeitungsjungen an einer Ecke seine Gedankengänge durchbrachen.
    “Extrablatt! Extrablatt! Reporterin ermordet nahe dem Broadway aufgefunden! Keine Zeugen! Ein Mafiamord wird vermutet!”
    Dorians Füße hielten an, noch ehe er vollkommen begreifen konnte, was er gehört hatte. Die Welt um ihn herum blieb stehen. Er taumelte auf den Zeitungsjungen zu und packte ihn an seinem dreckigen Kragen.
    “Welche Reporterin?”, fragte er. “Wie ist ihr Name?”
    Der Junge wand sich frei. “Hier, Mister”, sagte er und drückte Dorian eine Zeitung in die Hand. “Lesen Sie doch selbst!”
    Dorian hob die Zeitung an und zwang seinen Blick, nicht zu verschwimmen. Die Überschriften brüllten ihm ihr fatales Urteil entgegen. Gedruckte Worte flatterten aus Dorians tauben Fingern.
    Gwen Murphy, Reporterin, war tot.

8. KAPITEL
    D rian starrte hinauf zu einem Hotelfenster und beobachtete, wie sich dort die Schatten seiner Feinde hinter den zugezogenen Vorhängen bewegten.
    Kyril lauerte in seiner Hotelsuite wie eine giftige Spinne und manipulierte von dort aus jeden Faden seines immer weiter spannenden Netzes, während er darauf hinarbeitete, die Macht über den zersplitterten Clan zu erringen. Doch seine bösen Taten waren es nicht gewesen, die Dorian aus dem Ruhestand gelockt hatten. Dorian hatte Gwen und Romana die Wahrheit gesagt, als er ihnen erzählt hatte, er wolle kein Teil des Krieges sein. Es ging ihn nichts mehr an.
    Bis sie sie umgebracht hatten.
    Ein vernünftiger Mensch hätte eingewendet, dass er keinen Beweis dafür hatte. Er hatte tatsächlich geglaubt, dass Kyril davor zurückschrecken würde, Hewitt Schaden zuzufügen, und dass Gwen, von der Romana nichts zu wissen schien, ganz verschont bleiben würde.
    Aber Kyril war es gewesen, der seine Agentin geschickt hatte, um Hewitt auf eine falsche Spur zu führen. Von den zwei Anführern der Splittergruppen war er gewaltbereiter und unberechenbarer. Irgendwie hatte Kyril von Gwens Nachforschungen erfahren, während Dorian Zeit damit verbracht hatte, seine eigenen Wunden zu lecken. Sie hatte etwas getan, das ihn zu einer unbedachten Tat gezwungen hatte. Vielleicht hatte sie die falschen Fragen gestellt.
    Oder Romana hatte ihn angelogen, und sie hatten Gwen schon die ganze Zeit beobachtet.
    Dorian verlagerte sein Gewicht, als könnte eine andere Position den Druck in seiner Brust lindern. Er hatte das Kommen und Gehen von Kyrils Vollstreckern eine Woche lang beobachtet und seine Stellung auf der gegenüberliegenden Straßenseite nur verlassen, wenn das Tageslicht ihn zum Rückzug zwang. Romana hatte er mehrmals beobachtet, wie sie in Pelze gehüllt Aufträge für ihren Meister ausführte, oder mit Diamanten behängt gemeinsam mit Kyrils anderen Favoriten zu einer Nacht der Jagd und des Vergnügens aufbrach. Einmal hatte auch Kyril selbst sein Versteck verlassen, von seinen Schmeichlern umschwirrt wie eine Leiche von Fliegen.
    Es würde nicht einfach sein, ihn zu töten. Dorian wusste, dass er selbst den Versuch nicht überleben würde. Aber das war egal. Er war schon lange bereit zu sterben. Jetzt war der Tod nur noch seine zweitstärkste Sehnsucht.
    Die stärkste war, sich an Kyril zu rächen.
    Dorian ging noch ein letztes Mal seine Beobachtungen durch. Er wusste genau, wann Kyril am verwundbarsten war, und wann von den wenigsten Leibwächtern umgeben. Die meisten seiner Männer kamen kurz vor Sonnenaufgang von ihren düsteren Erledigungen zurück, und in den frühen Morgenstunden regte sich kaum etwas. Kyril vertraute offensichtlich darauf, dass keiner von Christofs Anhängern es wagen würde, in sein Hauptquartier einzudringen.
    Die Chancen standen gut, dass Kyril mit einem organisierten Angriff rechnete und nicht mit einem einzelnen Attentäter.
Strigoi
agierten selten als Individuen, es lag in der Art des Vampirs begründet, dass jedes Mitglied einer Gruppe oder eines Clans durch Bänder der Treue und des Blutes aufs Engste mit seinen Gefährten verbunden war. In

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