Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
Vom Netzwerk:
darunter waren verschwunden. Es blieb nichts als schwache rote Flecken auf der Haut, unter den rechten Rippen und direkt über seinem Nabel.
    “Mein Gott.” Sie berührte die rosa Flecken und sah langsam auf, um ihm in die Augen zu sehen. “Das ist nicht möglich. Es ist einfach nicht möglich.”
    “Trotzdem”, sagte Dorian, “ist es, wie ich es sage. Ich war nie in Gefahr zu sterben.”
    “Aber wie?”
    “Für Erklärungen wird bald Zeit sein.”
    “Wer war der Kerl, der versucht hat, dich umzubringen? Was …”
    “Geduld.” Dorian hielt sie an beiden Hände fest, damit sie ihm nicht entkommen konnte. “Was ist geschehen, Gwen? Warum habe ich gelesen, du seist tot? Warum hast du mir nicht gesagt, dass es nicht stimmt?”
    Sie wendete ihren Blick ab. “Ich konnte nicht. Auf mich wurde geschossen, Dorian. Ich bin fast gestorben, aber Mitch hat mich ins Krankenhaus geschafft. Es bestand die Möglichkeit, dass die Männer, die versucht haben, mich umzubringen, es noch einmal tun würden. Ich habe mich in New Jersey versteckt, bis ich mich genug erholt hatte.”
    Heiße Kohlen glühten in Dorians Eingeweiden. “Wer hat auf dich geschossen?”
    “Ich weiß es nicht. Sie hatten schwarze Mäntel an und trugen rote Schals.”
    Kyrils Farben. Der endgültige Beweis. Dorian ballte seine Hände zu Fäusten, bis seine Sehnen knackten. “Du hast sie provoziert”, sagte er, “du bist den Morden weiter nachgegangen.”
    “Ich habe nie gesagt, dass ich aufhören würde.”
    Natürlich hatte sie das nicht. Und er war dumm gewesen und feige genug, um sie zu verlassen, als sie ihn am meisten gebraucht hatte.
    “Was hast du in dieser Gegend gemacht?”, fragte er sie mit betont ruhiger Stimme.
    “Das könnte ich dich genauso fragen.” Sie runzelte die Stirn, und er wusste, dass das Gespräch alles andere als angenehm werden würde. “Ich sollte einen weiteren Informanten treffen … irgendwas mit einem Bandenkrieg zwischen Christofs und Kyrils Männern. Scheint, als hätte das gestimmt.”
    Er wollte lachen. “Also bist du mitten reingeraten.”
    “Du warst genauso mitten drin.”
    “Wie lange bist du schon zurück?”
    Sie wendete ihren Blick ab. “Etwa eine Woche. Ich habe versucht, dich zu finden, Dorian. Nicht einmal Walter wusste, wo du bist.”
    “Gwen …”
    “Ich bin verschwunden, ohne dich wissen zu lassen, dass ich noch lebe. Die ganze Zeit in New Jersey habe ich mir Sorgen um dich gemacht, um das, was du tun, wohin du gehen würdest.”
    “
Ich
war nie in Gefahr.”
    “Nein? Wie würdest du drei Schüsse in die Brust dann bezeichnen?”
    Eine Lüge würde nichts nützen, selbst wenn er sich selbst dazu bringen konnte, sie zu erzählen. “Berufsrisiko”, sagte er.
    Sie zuckte zurück. “Du hast dazugehört, oder?”, flüsterte sie, “du arbeitest wieder für die Mafia.” Sie kniff die Augen fest zusammen. “Ich habe mich die ganze Zeit verflucht für das, was ich dir in dieser Nacht bei der Zeitung gesagt habe. Dafür, dass ich annahm …” Sie wendete ihm den Rücken zu und trat mit vor der Brust verschränkten Armen ans Fenster. “Du hast gesagt, dass dein altes Leben hinter dir liegt.”
    Dorian hörte die Verzweiflung in ihren Worten und wusste, dass er ihre Verachtung ein zweites Mal nicht ertragen konnte. Er wollte ihr von Pax berichten und ihrem lobenswerten Ziel, Frieden zwischen den Splittergruppen zu schaffen, Frieden, der viele unschuldige Leben verschonte.
    Aber er hatte geschworen, niemandem von Pax zu erzählen. Und Gwen würde es nicht verstehen. Sie würde nie zustimmen, dass der Zweck die Mittel heiligt.
    “Ich habe mich Kyril angeschlossen, um … herauszufinden, ob er dich umgebracht hat.”
    “Damit du ihn umbringen kannst?”
    “Ja.”
    “Nein, Dorian.” Sie drehte sich wieder um und fiel auf die Knie. “Nicht für mich.”
    “Ich habe noch … andere Gründe.”
    “Gründe, die das wert sind, was ich auf der Straße gesehen habe?”
    “Ich bin kein guter Mann, Gwen. Das war ich nie.”
    “Warum kann ich das nicht glauben?”
    Er stand auf, zischte, als er den letzten Rest der unangenehmen Heilung in seinen Muskeln und Knochen spürte, und zog sie hoch.
    “Geh”, sagte er. “Verlass die Stadt. Es muss nicht für immer sein. Früher oder später werden die Splittergruppen einander ausgelöscht haben, oder es gibt einen erzwungenen Waffenstillstand. Sie werden dich und deine Nachforschungen vergessen.”
    “Aber
ich
nicht. Ich kann nicht.”
    “Gwen

Weitere Kostenlose Bücher