Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
wie Richards
Finger mich fester an ihn zogen. Mit sehr viel Schwung wirbelte er
uns übers Parkett.
    »Äh,
Richard?« Der Regieassistent bremste uns. »Du hast noch
das Interview mit dem Jugendmagazin. Die warten da vorn.«
    Die
Musik hatte aufgehört. Ich wurde rot. Richard lächelte mich
entschuldigend an und ging zu zwei Reportern. Die hielten ihn mehrere
Minuten fest, während wieder Kameras hin- und hergeschoben
wurden und alle hektisch umher eilten.
    Ich
überlegte, dass ich mir Dreharbeiten anders vorgestellt hatte.
Aufregender und nicht so langatmig. Und ich dachte daran, dass ich
wirklich gern mit Lee auf den Ball gegangen wäre. Mit ihm und
meinen Freunden. Es wäre bestimmt ein lustiger Abend geworden
und Lee hätte im Smoking mit Sicherheit umwerfend ausgesehen.
    »Woran
denkst du?« Richard war wieder vor mir aufgetaucht.
    »Interview
beendet?«
    Er
nickte zufrieden. »Woran hast du gerade gedacht? Du hast so
entrückt ausgesehen. Und traurig.«
    »An
Lee«, gab ich zu. »Wollte er nie so was wie das hier
machen?«
    Richard
zuckte die Schultern. »An Aufträgen hat es ihm nicht
gemangelt, wie du dir vorstellen kannst. Ich glaube, es ist ihm zu
langweilig. Er wollte immer Action, Fälle lösen, Verbrecher
jagen. So was. Aber er hat es mal ausprobiert. Während unserer
Schulzeit waren wir gemeinsam in der Theatergruppe. Wenn er da war,
hatte ich keine Chance bei den Mädchen.«
    Das
konnte ich mir sogar vorstellen. Lee war mit seiner Größe,
dem blonden, dichten Schopf und seiner außergewöhnlichen
Schönheit eine sehr auffällige Erscheinung.
    »Weißt
du, Fay, ich frage mich manchmal, warum du lieber mit mir
zusammenbist als mit Lee. Das ist das erste Mal, dass ein Mädchen,
das uns beide kennt, mich vorzieht.«
    Ich
schnaubte. »Das glaube ich nicht. Sollen wir mal abends
gemeinsam auf den Leicester Square gehen, wenn alle Partywilligen
dort unterwegs sind? Mal sehen, wer mehr Aufmerksamkeit bekommt.«
    »Lee«,
sagte Richard trocken. »Und auch wenn wir jetzt hier zusammen
sind, denkst du trotzdem an ihn.«
    Das
konnte ich nicht abstreiten. Allerdings dachte ich nicht so an ihn,
wie Richard es annahm. Ich lächelte ihn an. »Glaub mir,
Lee ist ein guter Freund. Nicht mehr.«
    Richard
nickte, aber ich konnte den Zweifel in seinen Augen sehen.
    Florence
setzte noch einen drauf, als sie mir Stunden später aus dem
Kleid half.
    »Aus
dir werde ich nicht schlau. Du wohnst mit Lee zusammen und küsst
Richard. Habt ihr so was wie eine Menage à trois?« Sie
schüttelte den Kopf mit den ketchuproten Stoppeln.
    »Um
Himmels Willen!«, rief ich entsetzt. »Ich wohne nicht mit
Lee zusammen. Er hat mich nur aufgenommen, als ich mit meiner Mum ein
paar Probleme hatte.«
    Flo
sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Aber irgendwas ist
an dir. Irgendwas seltsames, das die Männer absolut
verrücktspielen lässt.«
    Ich
lächelte sie warmherzig an. »Ach Flo, du hast mich doch
gesehen, als Lee mich zu Jon George schleifte. So sehe ich eigentlich
die meiste Zeit aus. Glaub mir, da spielt niemand verrückt.«
    Sie
schüttelte energisch den Kopf. »Nein. Du hast die gleiche
Ausstrahlung wie Lee. Genau das habe ich bei Jon George gesehen. Dir
fehlt nur noch ein wenig Schliff. Gott schütze die Männer,
wenn du den erst bekommst.«
    Ich
lachte. Florence allerdings sah aus, als wäre es ihr todernst.
    Mir
verging allerdings das Lachen, als ich auf der Straße mein
Handy wieder einschaltete. Eine neue SMS mit unterdrückter
Nummer erwartete mich:
    Hast
du Angst? Dann sieh zu, dass dein Bruder bezahlt.

KLÄRENDE GESPRÄCHE

    »Wie
sieht’s aus, Felicity? Samstag?«
    Ich
sah Jayden fragend an. Es war gar nicht so einfach, sich zu
konzentrieren, wenn man noch immer in Gedanken an Freitagabend
schwelgte.
    »Der
Ball, City«, half mir Corey auf die Sprünge.
    Oje.
Mir wurde heiß und sofort senkte ich den Blick. Den Ball hatte
ich total verdrängt. Jaydens Angebot hatte ich komplett
vergessen, als ich Richard beim Tanz für das
Sunrise-Avenue-Konzert zugesagt hatte. Ich sah Phyllis an ihrer
Unterlippe nagen. Sie hatte genauso erschrockene Augen und wusste,
was jetzt kommen würde. Sie hatte mich noch am Samstag angerufen
und ich hatte ihr alles von den Dreharbeiten und Richard erzählt.
»Jayden …« Ich riskierte einen Blick zu ihm und
sah die herabfallenden Mundwinkel. »Tut mir leid. Aber ich habe
jemand anderem was versprochen.«
    »Verstehe
schon.« Jayden klang verbittert.
    »Nein,
du verstehst nicht. Richard hat

Weitere Kostenlose Bücher