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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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diesen prickelnden, französischen Wein
besorgt?« Lauriel klatschte aufgeregt in ihre Hände.
    »Na
ja, ich dachte, meine Volljährigkeit wäre schon ein Anlass
für Champagner.« Fynn wurde ganz rot, als er Lauriel jetzt
ansah.
    »Hier
ist man erst mit achtundzwanzig volljährig?«, hakte ich
nach.
    »Na
ja, das ist das Minimum für die Ausbildung. Die meisten brauchen
länger, weil sie sich spezialisieren. Mit achtundzwanzig ist man
auf alle Fälle reifer und meistens auch aufnahmefähiger als
mit achtzehn«, erklärte mir Liam.
    »Warum
wartet man dann nicht direkt, bis man fünfzig ist? Dann ist man
noch reifer.«
    Die
Elfen grinsten überheblich. »Wir könnten das. Unsere
Lebenszeit macht uns da keine Probleme. Aber ein Mensch hat nicht so
viel Zeit.«
    »Lasst
uns anstoßen«, rief Fynn, hob das Glas und beendete damit
zum Glück ein, wie ich fand, leidiges Thema. Wir tranken alle.
    »Pfff«,
machte Brian. »Du hast noch nie Nektar probiert. Danach würdest
du dieses Essigwasser nicht mehr anrühren.«
    »Sei
nicht so herablassend«, sagte Dafydd. »Keiner von uns hat
je Nektar zu probieren bekommen. Kann ich noch ein Glas haben.«
    Er
gierte ja regelrecht nach Alkohol.
    Diesen
Gedanken hatte Dafydd in meinen Augen gelesen und fühlte sich zu
einer Erläuterung veranlasst: »Alkohol kann dich schneller
in einen Tranceähnlichen Zustand versetzen. Wer weiß, was
man dann alles zu sehen bekommt?« Er grinste anzüglich und
sah auf meine Brust.
    »Oder
wen?«, ergänzte Fiannon träumerisch. Sie hatte mich
bereits am ersten Tag nach Ciaran ausgequetscht.
    »Kommt
zurück auf den Boden«, sagte ich und zog demonstrativ mein
Schultertuch enger. »Ihr habt wohl noch nie einen Kater gehabt.
Alkohol kann ganz schöne Kopfschmerzen verursachen.« Mit
Schaudern erinnerte ich mich an mein Erwachen in Versailles.
    »Aber
nicht bei uns. Wir sind Elfen, schon vergessen? Gwylinn hat bereits
gelernt, wie man Schmerzen wegpustet«, erklärte Shawnee.
    »Erzähl
uns von Versailles. Wie war’s bei Hofe?«, wollte Brian
wissen.
    »Nein,
erzähl uns lieber von Lee«, riefen Shannon und Lauriel.
Fiannon und Shawnee begannen zu kichern. »Wie ist es mit ihm
zusammen zu sein? Ist er noch immer so aufmerksam?«
    »Oh,
dieses süßen Grübchen um seine Mundwinkel!«,
schwärmte Fiannon.
    »Und
diese Augen«, setzte Shawnee die Liste fort und alle seufzten.
»Ach ja, diese Augen …«
    Ich
sah sie befremdet an. Die Jungs schauten eh schon alle genervt. Liam
runzelte die Stirn.
    »Lasst
uns Fynn ein Ständchen singen«, schlug Dylan vor und
stimmte mit einer sehr klaren Stimme ein Geburtstagslied an, das ich
nicht kannte. Alle anderen Schüler Avalons stimmten ein.
    Dann
sang Shannon ein Lied. Bei diesem Lied konnte ich mitsingen.
Allerdings gab ich unsere Variante zum Besten. Eine etwas
schlüpfrige, die Corey mal gedichtet hatte. Darauf kugelten sich
alle vor Lachen.
    Ich
konnte nachher nicht mehr sagen, wer auf die Idee gekommen war
Flaschendrehen zu spielen. Flaschendrehen mit Wahrheit oder Pflicht.
Nur bestand die Pflicht einzig darin ein Glas Champagner auf Ex zu
trinken. Keiner musste auf einem Bein durchs Zimmer hüpfen oder
versuchen Süßigkeiten in der Küche zu stibitzen.
    Demnach
waren wir alle innerhalb kurzer Zeit gut beschwipst. So sehr, dass
ich mich irgendwann lieber für die Wahrheit entschied, weil ich
meinem Magen nicht mehr traute.
    »Habt
ihr bei Pflicht eigentlich nie jemanden kissen missen? Äh,
küssen müssen?«, fragte ich, als ich am Drehen war.
Amüsiert stellte ich fest, wie schwer meine Zunge geworden war.
Ich kicherte. Die Antwort verstand ich nicht, nur den Blick, den Fynn
mir zuwarf.
    »Oh,
und ich dachte, du wärst schwul«, lallte ich noch. Dann
wurde mir schwarz vor Augen.
    »Gott
sei Dank, sie wacht auf. Ich dachte schon, sie hätte die
Fallsucht.«
    Das
erste, was ich wahrnahm, war der rot-weiß gekachelten
Steinboden. Das zweite der Geschmack nach faulen Tomaten und ein
Pelzbelag auf den Zähnen.
    Jemand
rüttelte an meiner Schulter. »Komm zu dir. Du musst hier
weg, ehe Ihre Majestät kommt.«
    »Die
hat sich aber ein seltsames Kostüm für den Maskenball
ausgesucht«, sagte eine andere Stimme.
    Ich
hob den Blick und glaubte an ein Déjà-Vu. Die zwei
sahen aus wie die beiden Lakaien in Versailles. Wenn ich mich recht
entsann, der Fußboden ebenfalls. Genau wie die Fenster, der
Stuck an der Decke und ebenso die braunen Augen des Wachrüttlers.
    Jetzt
hörte ich auch das

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