Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
Rascheln.
    »Verdammt.
Zu spät. Sie kommt.«
    Schon
rauschten wieder die gleichen schillernd bunten Röcke herbei und
Marie Antoinette blieb vor mir stehen. Dieses Mal war ich auf ihren
stechenden Blick vorbereitet.
    »Was
ist das?«
    Ich
wollte soeben zu einer Antwort ansetzen, als sich jemand durch die
Menge drängte.
    »Verzeiht,
Majestät, sie gehört zu mir.«
    Diese
Stimme kannte ich nur zu gut.
    »Sie
ist meine Verlobte und ich bedaure, wenn ihr Aufzug Eure Augen
beleidigt haben sollte. Sie ist keinen Alkohol gewohnt.« Ciaran
sah nicht ernsthaft zerknirscht aus. Allerdings leuchteten die Augen
der Damen.
    Auch
die der Königin. »Nun, Monsieur Ciaran«, sie betonte
seinen Namen extra weich, »Ihr müsst ein wenig besser auf
Eure Verlobte achtgeben. Nicht, dass sie Euch eines Tages fortläuft.«
    Ein
nerviges Gekicher setzte ein. Eine der Damen gackerte regelrecht
hinter ihrem Fächer.
    Ciaran
lächelte entschuldigend. »Ich werde sie künftig an
der kurzen Leine halten, Majestät.«
    Das
Kichern nahm zu.
    Auch
die Königin grinste. »Ich bin gespannt, was für eine
Frau Ihr Euch ausgesucht habt, Monsieur. Kommt heute Abend zum
Hocaspiel in den Salon de Mars.«
    Hocaspiel?
Wenn ich mich nicht täuschte, war das ein Vorläufer des
Roulettes. Im achtzehnten Jahrhundert! »Äh …«
Ich wollte mich soeben entschuldigen, als Ciarans Finger mein
Handgelenk grob umfassten und zudrückten.
    »Wir
sind geehrt, Majestät.« Ciaran verneigte sich und zog mich
mit sich hinunter.
    Ich
versuchte mich an meinen bei Madame de Tourzel erlernten Knicks zu
erinnern. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne den Restalkohol
gemacht. Ich fiel vornüber, direkt in Ciarans Arme. »Ups.«
    Marie
Antoinette warf mir einen weiteren strengen Blick zu. »Ich
glaube, Ihr werdet einiges an Arbeit mit diesem Mädchen haben,
Monsieur Ciaran.« Sie rauschte davon, ihr Gefolge hinter ihr
her.
    »Wenn
sie wüsste, wie viel Arbeit du mir tatsächlich machst, ma
Chérie.«
    »Nenn
mich nicht so«, nuschelte ich und nestelte mich aus seiner
Umarmung.
    »Du
bist meine Verlobte. Wie soll ich dich sonst nennen?«
    »Ich
bin nicht deine Verlobte. Ich bin Lees Verlobte.«
    Ciaran
ließ mich los und sah mich durchdringend an. »Du weißt
es also?«
    Ich
ignorierte das Offensichtliche. »Was viel wichtiger ist: Wieso
bin ich schon wieder hier? Ich war doch vorhin noch auf Avalon!«
    Ciaran
stellte sich vor mich. Mr Duncan, der Geschichtslehrer, war wieder
da. »Ich kann dir ganz genau sagen, warum ich dich
hierhergeholt habe. Das hier hat jetzt Vorrang vor dem Unterricht.«
    Oh,
oh. Mir schwante nichts Gutes. Ȁh, du hast mich
hierhergeholt? Oder gehört das zu dem Unterricht auf Avalon? Wer
hatte doch gleich noch gesagt, Alkohol helfe einem sich in Trance zu
versetzen?«
    »Das
ist kein Unterricht und du bist nicht in Trance. Wir sind in
Versailles.«
    »Hast
du mich beim ersten Mal auch hierher beordert?«
    »Nein.
Das hast du ganz allein geschafft. Wie, ist allerdings immer noch ein
Rätsel. Eines mehr, das man auf die Liste »Die
Prophezeite« setzen kann. Zeitsprünge ohne Elfenhügel.«
Er schnalzte und brachte mich ganz aus dem Konzept.
    Irgendwas
wollte ich fragen. Mein Kopf war so benebelt … Ach ja! »Und
warum bin ich beim ersten Mal ausgerechnet in Versailles gelandet?«
    Ciaran
sah mich mit einem wölfischen Grinsen an. »Das fragst du
ernsthaft? Ich glaube, du vermisst jemanden und weißt, dass er
hier war.«
    Lee.
Natürlich. Ich hatte mich zu Lee gewünscht und war genau da
gelandet, wo er hin musste. »Und weshalb bin ich jetzt schon
wieder hier?«, fragte ich und rieb mir meine schmerzende Stirn.
    »Weshalb?
Du fragst allen Ernstes, weshalb? Kann es sein, dass du bei deinem
letzten Besuch hier etwas getan hast?«
    »Ich
habe dem Kindermädchen geholfen die Prinzen und Prinzessinnen zu
hüten. Und ich war ein paarmal auf dem Klo. Wenn es das ist, was
du meinst.«
    Ciaran
zog seine Augenbrauen drohend zusammen. »Ich sage nur ein Wort:
Halsbandaffäre.«
    Ich
rieb meine Schläfen. Mein Schädel pochte ziemlich heftig.
»Ist das wirklich nur ein Wort? Hals-Band-Affäre. Das sind
drei, oder nicht?«
    »Felicity,
das ist nicht witzig.«
    »Nein.
Mein Schädel brummt, als wäre eine Walze darübergefahren.
Das ist alles andere als witzig. Kannst du was dagegen unternehmen?«
Ich hielt ihm erwartungsvoll das Gesicht entgegen.
    Ciaran
funkelte mich an. Dann drehte er sich um. »Könnte ich
schon. Aber ich denke, du sollst deine Lektion

Weitere Kostenlose Bücher