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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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gehabt?«
    »Verschwinde!
Schnell!«
    Sie
tauchte unter und ich hechtete wieder hinter die Marmorstatue.
    Kies
knirschte und ich hörte ein Pärchen miteinander wispern und
schmatzende Geräusche austauschen.
    Wieder
einmal war ich dazu verdammt mich hinter dieser Marmorstatue mit dem
Gemächt eines Ochsen zu verstecken. Dieses Mal ersparte ich mir
die »Durchsicht« und lehnte mich entspannt an den Sockel,
bis es wieder ruhig wurde.
    »Felicity?«
    Das
war Mildreds Stimme. Mit
ihrem Auftauchen dürfte die Gefahr erwischt zu werden, endgültig
gebannt sein. Ich ging zurück zum Spiegelbecken.
    »Nur
noch kurz: Was Ciaran anbelangt, da kann ich dir nicht helfen. Er ist
der Sohn seiner Eltern. Die waren beide starke Persönlichkeiten
aus königlichen Häusern. Ciarans Vater Aonghus war ein Sohn
Pans, ein Bruder vom jetzigen Oberon, und seine Mutter eine irische
Prinzessin. Ciaran ist Widerspruch nicht gewohnt und er duldet ihn
nur selten. Finde dich damit ab.«
    Ich
schluckte und erinnerte mich wieder an meine Frage, ehe Mildred hatte
abtauchen müssen. »Hast du mit Connor Kontakt gehabt, ehe
er verschwand?«
    »Nein.
Ich nicht. Und auch keine andere Nymphe. Das wurden wir bereits von
Oberon gefragt. Und wenn du dich nicht schon wieder hinter der Statue
verstecken willst, solltest du zurück zum Schloss gehen. Gleich
kommen noch mehr verliebte Pärchen. Das könnte länger
dauern.«
    Gott
behüte. »Danke. Nein, den Anblick der Statue kann ich
nicht länger ertragen.«
    »Um
ehrlich zu sein, das Gehänge von der Marmorstatue ist nicht so
groß wie das von …« Sie brach ab und grinste
schelmisch. »Jemandem, den du sehr gut kennst.«
    Wie
das von … wem ?
Ich kniff die Augen fest zusammen und schüttelte mich. »Okay,
okay, keine Einzelheiten«, wehrte ich ab. »Sag mir bitte
nur noch, was ich tun kann, damit wir hier schnell verschwinden.
Wusstest du, dass es hier völlig normal ist, wenn die Verlobte
bei ihrem Bräutigam wohnt? Und der auch noch mit anderen Frauen
öffentlich flirtet?«
    »Ehrlich,
Felicity, du solltest mir wenigstens erklären, von wem du
redest. Von Ciaran oder Lee?«
    Ich
öffnete den Mund, um das Offensichtliche zu sagen. Aber dann
schloss ich ihn wieder. Ich wusste es selber nicht. Zumal ich ja
eigentlich mit keinem der beiden wirklich verlobt war. »Weißt
du was?«, seufzte ich. »Erklär mir einfach, wie ich
diese Halsbandaffäre wieder ins Lot bringe. Damit wäre die
Sache abgeschlossen und ich kann in meinen normalen Wahnsinn zurück.«
    Mildred
lächelte leicht. »Die Halsbandaffäre … nun ja.
Achte darauf, ob die Königin in den nächsten Tagen ein
Diamanthalsband angeboten bekommt. Wenn du hörst, dass zwei
Juweliere vorsprechen, lass Jeanne de la Motte sie empfangen. Die ist
so intrigant, die wird alles Weitere von selber in die Hand nehmen.
Et voilà, das Halsband wird nie ein Dekolleté zieren.«
    Ich
schluckte. Nein, das Halsband würde nie an einem Hals hängen.
»Danke dir, Mildred. Lee hat dich wirklich nicht einmal gerufen
oder deine Hilfe verlangt?«
    Mildred
war schon im Begriff unterzutauchen. Sie schaute mich mit ihren
großen grünen Augen an.
    »Ist
ihm was zugestoßen? Lebt er noch?« Ich kniete mich vor
das Becken und sah sie eindringlich an.
    Mildred
wirkte mit einem Mal ganz traurig. »Ups. Ich höre, da ruft
jemand. Tut mir leid, Felicity.« Ein leises Platschen ertönte
und sie war fort.
    Ich
starrte auf die immer kleiner werdenden Wellen. Der Mond spiegelte
sich wenig später wieder ganz klar und starr auf der Oberfläche.
Heute Abend war er sogar so hell, man konnte die faulenden Blätter
am Boden des Beckens erkennen. Mit einem Mal verschwanden sie und
Felswände waren zu sehen. Und
an ihnen war jemand angekettet.
    Er
war nur halbbekleidet und sein Oberkörper war misshandelt. Aber
diese blonde Mähne hätte ich überall wiedererkannt.
    Lee!
    »Lee!«,
rief ich entsetzt. Er hob den Kopf und sah mich an. Er sah mich an, durch das Wasser hindurch blickte
er mir in die Augen.
    Hinter
mir knirschte der Kies. Das Bild von Lee verschwand und ich
versteckte mich. Hinter … schon wieder da! Diese nackte
Marmorstatue würde ich ab sofort meiden. Auch bei Tageslicht!
Aber ein wenig neugierig war ich schon, was Mildred mit ihrem
Vergleich gemeint hatte. Besser ich dachte nicht näher darüber
nach.
    Ein
Liebespärchen hatte über eine Stunde geknutscht und sich
gegenseitig schmalzige Koseworte zugeraunt. Der Mann hatte sogar ein
Gedicht vorgetragen, woraufhin sie wieder

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