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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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zu bewegen.
    Philip
dagegen stieß einen Schrei aus. »Ich habe nur fünfhundert
Pfund bekommen!«
    »Sie
haben nicht mehr verlangt, junger Mann. Ich möchte auch nicht
wissen, woher Sie die besagte Fibel hatten, ansonsten könnte ich
sie auch zu Polizei bringen und sagen, sie wurde mir zum Verkauf
angeboten.« Seine kleinen, runden Äuglein blitzten
bösartig.
    Dieses
Spiel konnte ich auch spielen. »Gut, dass Sie es erwähnen.
Besagte Fibel gehörte nämlich mir. Mein Bruder hat sie mir
entwendet. Und sie ist tatsächlich mehr wert. Sie enthält
einen Bernstein aus dem Bernsteinzimmer. Also besitzen Sie sie noch?«
    Die
kleinen Schweinsäuglein wurden groß wie Mokkatassen. »Aus
… aus dem Bernsteinzimmer? Sind Sie sicher? Aber die Fibel ist
fränkischen Ursprungs. Sie ist jedenfalls sicher verwahrt.«
    »Der
Bernstein wurde ihr entnommen und nach dem Verschwinden des
Bernsteinzimmers wieder in die Fibel eingefügt«, sagte ich
schnell. »Vielen Dank für Ihre Auskunft.« Ich
verließ den Laden.
    Philip
folgte mir eine Sekunde später. »Du bist so doof, City,
ehrlich. Jetzt hast du den Preis noch höher getrieben«,
fauchte er.
    »Hättest
du etwa die zehntausend Pfund für den ursprünglichen Preis
gehabt?«
    Er
schwieg und wir gingen geradewegs zurück zur Tube.
    »Was
hast du jetzt vor?«, fragte Philip, als wir auf dem Bahnsteig
warteten.
    Ich
schnaubte. »Das werde ich dir sicher nicht erzählen. Du
und Mum, ihr fallt mir ständig in den Rücken. Und ich kann
dir jetzt schon versprechen, die Fibel wird künftig nicht mehr
bei uns zu Hause aufbewahrt werden. Und wenn du mich noch einmal City
nennst, raste ich richtig aus.«
    Philip
hob abwehrend die Hände. »Okay, okay. Immer mit der Ruhe.
Also kann ich Martin sagen, es wird nichts mit euch beiden?«
    Hatte
er mir eigentlich je zugehört? Ich drehte mich um und ging
wieder zum Ausgang.
    »Hey,
wo willst du hin?«, rief Philip mir nach.
    »Ich
nehme den Bus!«
    Ich
hatte mir schon im Vorfeld etwas überlegt und im Bus war ich zu
der Ansicht gekommen, es war meine einzige Chance, ohne etwas
Illegales zu tun – oder Ciaran einzuschalten, was ich tunlichst
vermeiden wollte.
    »Felicity!
Was für eine Überraschung!« Phyllis sah wirklich
überrascht aus.
    »Ist
das so ungewöhnlich, wenn ich meine Freundin besuche?«,
fragte ich unsicher.
    »Absolut«,
sagte sie, ließ mich aber eintreten. »Normalerweise
kündigst du dich vorher an. Aber im letzten halben Jahr warst du
anderweitig eingespannt.«
    Ich
runzelte die Stirn. »Denkst du an das Nachsitzen bei Ciaran?«
    »Und
deine Nachmittage mit Lee«, sagte Phyllis, lächelte aber.
    »Oh,
hallo Felicity«, rief Phyllis Mutter aus dem Salon.
    »Hallo,
Miss Garraway«, antwortete ich. Phyllis Mutter hatte mich schon
immer eingeschüchtert. Ich kannte keine elegantere Frau als sie.
Wenn sie nicht zwei uneheliche Kinder von dem Parlamentarier und
stellvertretenden Lordkanzler Bates bekommen hätte, hätte
sie bestimmt in Adelskreisen einen Mann gefunden. Leider war Mr Bates
schon verheiratet und hatte zwei andere Kinder. Und für seine
Karriere war er auch nicht bereit, seine Ehe mit der einflussreichen
Mrs Bates, einer entfernten Cousine von Königin Elizabeth, aufs
Spiel zu setzen. Trotzdem hatte er immer gut für Phyllis, ihre
Schwester Vera und Miss Garraway gesorgt. Zumindest finanziell.
    »Du
siehst gut aus, Felicity«, sagte Miss Garraway und schaute mich
– zum ersten Mal, kam mir vor – richtig freundlich an.
»Deine neue Frisur gefällt mir.«
    Ich
war geschmeichelt. »Danke, Miss Garraway.«
    »Phyllis
hat schon erzählt, dass dieser neue Mitschüler Lee dich
verändert hätte. Jetzt weiß ich, was sie meinte.«
    Jetzt
wurde ich rot.
    Phyllis
zum Glück auch. »Mum, wir …«
    »Schon
gut.« Miss Garraway lächelte und Phyllis zog mich in ihr
Zimmer.
    »Was
ist los?«, fragte sie, als die Tür geschlossen war.
    »Tut
mir leid«, sagte ich ehrlich betreten.
    Sie
sah mich verwirrt an. »Was?«
    »Alles.
Ich habe mich ziemlich idiotisch benommen. Du hattest ganz recht. Und
jetzt komme ich hierher, weil ich deine Hilfe brauche.«
    Phyllis
setzte sich aufs Bett und winkte ab. »Vergiss es. Du hast das
schon mehr als wieder gut gemacht. Wobei kann ich dir helfen.«
    Ich
nahm einen Stift auf ihrem Schreibtisch und begann ihn zwischen den
Fingern zu drehen.
    »Also,
eigentlich …«
    »Feli!
Rück schon raus damit. Du tust ja so, als sollte ich dir helfen,
die Noten zu manipulieren.«.
    Ich
grinste. »Du musst

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