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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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deinen Vater bitten, einen Laden in der
Portobello Road zu filzen.«
    Sie
starrte mich an. »Was?«
    Ich
warf den Stift hin, sprang auf und erklärte ihr kurz, was
geschehen war und wie sie mir helfen konnte.
    Phyllis
hörte staunend zu. Als ich geendet hatte, kniff sie ein wenig
die Augen zusammen und fragte skeptisch: »Meinst du nicht, das
ist eine Nummer zu groß für dich?«
    »Doch.
Auf alle Fälle. Aber ich muss diese Brosche wiederbekommen. Und
glaub mir, ich werde sie keinesfalls mehr bei mir zu Hause
verstecken.«
    Phyllis
stützte das Kinn in die Hand und ihr Blick wanderte ins Leere.
»Ich kann Dad fragen …«, sagte sie lahm. »Was
soll ich ihm sagen?«
    »Genau
das, was ich dir gerade erzählt habe. Ich glaube wirklich,
dieser dick im Geschäft auf dem Schwarzmarkt. Glaubst du nicht,
dein Dad möchte gegen solche Leute vorgehen?«
    »In
der Regel befasst er sich eher mit den Drahtziehern, nicht mit den
Handlangern.« Phyllis starrte noch immer ins Leere. Endlich sah
sie mich an. »Ich versuch‘s.«
    Erleichtert
atmete ich auf und fiel ihr um den Hals. »Danke. Du bist die
beste Freundin der Welt.«
    Ihr
Lächeln daraufhin war etwas schmerzlich.
    Mein
Herz klopfte unkontrolliert und viel zu schnell, als ich vor dem Ritz
wartete. Richard hatte schon zehn Minuten Verspätung. Was, wenn
er so verärgert war, dass er überhaupt nicht erschien? Da
blitzte es neben mir. Ein Mann mit Kamera fotografierte die
Eingangstür des Ritz. Es war Richard. Meine Erleichterung wich
jedoch schlagartig, als neben dem Mann mit Kamera noch zwei weitere
auftauchten.
    Richard
blieb abrupt stehen. Ich starrte ihn hilflos an. Was jetzt? Und wieso
ausgerechnet jetzt? Verdammt! Ich stellte mich halbwegs hinter eine
Säule und deutete zum Seiteneingang. Er neigte leicht den Kopf
und begann ein Gespräch mit den Paparazzi.
    Ich
schlich um die Ecke. Weiter kam ich nicht. Ein Türwärter in
nobler Uniform versperrte mir den Weg.
    »Richard
Cosgrove erwartet mich«, versuchte ich ihm zu erklären.
    »Das
behaupten alle jungen Damen«, antwortete er hochnäsig.
    Ich
seufzte und zückte mein Handy. Fünf Minuten später
wurde ich von Richard persönlich abgeholt. Leider behielt der
Wärter seine Contenance.
    »Werden
die auf diese blasierte Miene gedrillt?«, fragte ich Richard,
als ich ihm ins Treppenhaus folgte.
    Richard
schmunzelte. »Bei meinem ersten Aufenthalt hier war ich
siebzehn und ich habe einiges versucht, um sie aus der Fassung zu
bringen.«
    »Ehrlich?«,
fragte ich fasziniert. Allein in seiner Gegenwart zu sein, war
Adrenalin pur. »Was hast du gemacht?«
    »Leere
Chipstüten hinter ihnen platzen lassen oder im Kostüm vom
Filmset an ihnen vorbeitänzeln. So was in der Art.«
    »Und?
Hat es was genutzt?«
    Richard
lachte leise. »Nein, nichts. Bei der geplatzten Tüte ist
er nur zusammengezuckt und hat dann gefragt, ob er die für mich
entsorgen kann.«
    Er
führte mich ins zweite Stockwerk zu einem luxuriös
ausgestatteten Zimmer. Allerdings war es keine Suite, sondern
wirklich nur ein Zimmer. Mit riesigem Bett. Überall verstreut
lagen Papiere, Bücher und die leere Packung eines
Fastfood-Restaurants. Er setzte sich aufs Bett und zog mir den Stuhl
heran, der an dem kleinen Sekretär ihm gegenüber stand.
    »Richard,
Carl ist der Schwager meiner Schwester und er hat sich mir gegenüber
immer nur überheblich verhalten«, begann ich und erzählte
vom letzten Weihnachtsfest.
    »Und
wieso verschwindest du mit deinem Geschichtslehrer für mehrere
Wochen?« Richard war noch nicht versöhnt.
    Ich
grinste leicht. »Ciaran ist nicht nur mein Geschichtslehrer. Er
ist Lees Cousin. Wir haben versucht Lee zu finden.«
    Richard
horchte auf. »Lee ist verschwunden?«
    »Äh,
ja. Ich dachte, das wüsstest du.«
    »Habt
ihr die Polizei informiert?«
    Ich
schluckte. Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Sie war ja auch
absurd.
    »Soll
ich einen der Bodyguards vom Film mal drauf ansetzen? Die haben sehr
gute Kontakte zur Londoner Polizei«, bot er eifrig an und
wollte schon sein Handy zücken.
    Ich
hielt seine Hand fest. »Nein, nein. Lass mal. Ciaran hat alles
unter Kontrolle. Glaub mir, er hat hervorragende Kontakte.«
    Richard
ließ die Hand sinken und schlang seine Finger um meine. Langsam
zog er mich vom Stuhl auf das Bett neben sich. »Du ahnst nicht,
was du mir angetan hast in den letzten Wochen«, murmelte er.
    Ich
hörte seinen beschleunigten Atem, roch sein wunderbares
Rasierwasser und konnte die hübschen kleinen Sommersprossen

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