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Die dunkle Seite des Ruhms

Die dunkle Seite des Ruhms

Titel: Die dunkle Seite des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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bin ich, mein Schatz?«
    »Ich glaube … siebenunddreißig.«
    »Genau! Zu jung, um ein einsame Witwe zu sein, und noch nicht so alt, einen Mann wie dich nur platonisch zu betrachten. Wer weiß, wie das ist, wenn ich fünfzig bin, sechzig, siebzig. May West hat noch mit 85 die Männer ins Boudoire geschleift.«
    »Du lieber Gott, was steht uns da noch bevor!« Ballister lachte. Es klang gut, sein Lachen hatte etwas Erotisches an sich. Es war sonorer als seine Stimme beim Sprechen. »Lici, wie soll ich am Sonntag wegkommen?«
    »In Washington ist eine Militärparade der Offiziers-Akademie. Die filmt ihr doch.«
    »Natürlich.«
    »Da mußt du hin! Aber du kommst nur bis Staten Richmond. Liebling, muß man dir alles vorsagen?«
    »Werde nicht frech!« Ballister lachte wieder. Wie ich sie liebe, dachte er dabei. Undenkbar jetzt noch ohne sie zu sein. Aber da ist Lora mit ihrer Herzkrankheit, und da sind die Augen von Tausenden bigotter Frauen, die sich selbst einen Geliebten wünschen, aber jede, die einen hat, steinigen wollen. Das ist alles so verrückt. Eine Felicitas Saunders muß eine Lichtgestalt bleiben! Die Vietnam-Witwe, die sich bis zur höchsten Höhe durchgebissen hat! Das strahlende Beispiel! So einem Denkmal verzeiht man keinen heimlichen Mann. »Du kommst also zu Loras Party?«
    »Was bleibt mir anderes übrig?« Felicitas legte die Einladungskarte auf den Rand des Pools. Ein Windstoß erfaßte das Papier und wehte es ins Wasser. Sie stieß einen kleinen, dramatischen Schrei aus, der Ballister vom Sitz zucken ließ.
    »Was ist passiert, Lici?« rief er.
    »Loras Einladung schwimmt im Pool.«
    »Sie läßt dich auch ohne sie rein!« sagte Ballister sarkastisch. »Gerade dich!«
    »Ich werde so freundlich wie nie sein«, sagte sie. »Ich werde Lora sogar küssen. Schließlich ist sie ja eine alte Freundin …«
    Die ersten Berichte, die Arthur Darkster an Ahmed Sehadi ibn Mahmoud, genannt Bob, schickte, waren mager, aber sie schienen Bob doch zu gefallen. Daß Felicitas Saunders sich zu Hause am Pool erholte und im knappsten Bikini durch den Park lief – Darkster gelang durch die Grenzhecke eine sehr gute Aufnahme, die Felicitas zeigte, wie sie nach ihrer Ansicht unbeobachtet das Bikinioberteil ablegte und sich in die Sonne legte, ein Anblick, der selbst abgebrühte Naturen wie Arthur zu einem inneren Seufzen hinriß – daß sie keinerlei Besuch empfing und ihre Tochter Rosa mit einem Studenten flirtete, entlockte Bob die Bemerkung:
    »Sehr gut, Arthur.«
    Am Nachmittag vor der Party mußte Darkster aktiver werden. Bei Felicitas fuhr ein Auto vor, er rief sofort einen Bekannten bei der Autozulassungsstelle an, gab die Nummer durch und erfuhr, daß der Wagen einer Friseuse gehörte.
    Wie zufällig bummelte Darkster später durch die Gegend und ließ sich fast von dem Mädchen anfahren, weil er so dusselig war, bei ihrem Warnhupen zur falschen Seite zu springen.
    »Sie sind gut!« sagte er und lehnte sich an den Wagen. »Wenn Sie eine Kühlerfigur suchen, müssen Sie das anders anstellen. Außerdem mache ich keine so gute Figur wie der Engel von Rolls Royce!«
    »Sie sind allein schuld!« Die kleine Friseuse starrte ihn verstört an. Sie hatte eine Vollbremsung machen müssen. Der Schreck lag noch in ihren Gliedern. »Sie sind direkt vor mein Auto gesprungen.«
    »Der Schrecken! Ihre Hupe … plötzlich in meinem Rücken! Da überlegt man nichts mehr.« Er nickte zu der weißen Villa der Saunders und beugte sich zum Fenster hinunter. »Sie waren bei dem großen Star?«
    »Ja. Waschen und Frisieren. Sie hat heute eine große Party.«
    In Darkster klingelten alle Alarmglocken. Nach außen blieb er völlig ruhig und sagte abwertend: »Die haben doch immer so eine Party! Davon leben die doch.«
    »Heute ist sie besonders wichtig. Bei Lora Ballister. Kennen Sie die? War früher eine berühmte Sängerin. Lora Buster.«
    »Ach die!« Darkster schaltete in seinem Computergehirn. Lora Buster galt einmal als die Königin des Chansons, bis sie heiratete. Anscheinend diesen Ballister, der Geld genug hatte, um große Partys zu geben. Wenn Felicitas Saunders dorthin eingeladen wurde, kamen alle zusammen, die für Bob interessant sein mußten. »Lange vorbei!« sagte Darkster und winkte ab. »Gute Fahrt, Mädchen. Und nicht hupen, wenn Sie einen Rücken sehen. Eine lebende Kühlerfigur bringt immer Probleme mit sich.«
    Es war nicht schwer, etwas über Jérome Ballister zu erfahren. Darkster, der in seinem ganzen

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