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Die dunkle Seite des Ruhms

Die dunkle Seite des Ruhms

Titel: Die dunkle Seite des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Monat. Über zwölf Jahre.«
    »Ballister, müssen das Aufnahmen sein! Sie sehen gar nicht aus wie ein sexueller Vorturner!«
    »Ich möchte nun, daß Sie, wenn ich die ersten Raten zahle, dabei sind und diesen Burschen ausfindig machen. Das ist alles! Bringen Sie mir Name und Wohnung, und Sie bekommen 10.000 Dollar dafür. Ist das ein Wort?«
    »Und was geschieht dann mit dem Fotografen?«
    »Das überlege ich mir noch. In einem muß ich Sie enttäuschen: Ich töte ihn nicht. Das ist nicht mein Stil. Ich kann es auch gar nicht, auch nicht mit bezahlten Killern! Ich könnte mit einer solchen Belastung nicht leben. Dumm, was?«
    »Ich bewundere jeden Menschen, der sich Moral leisten kann«, sagte Cappadozza. »Aber glauben Sie nicht, Ballister, daß Sie bei mir an den falschen Mann gekommen sind? Warum schnüffelt Dino nicht für Sie herum?«
    »Sie haben mehr Möglichkeiten, sagt Lombardi. Und: Sie haben die Intelligenz, diesen Burschen zu überlisten.«
    »Das läuft ja wie Gänseschmalz übers Brot!« Cappadozza grinste breit. »Wann sollen Sie die erste Rate der Rente zahlen?«
    »Übermorgen. Ich bekomme noch genaue Anweisungen. Dann rufe ich Sie sofort an.« Ballister beugte sich über den schmalen Tisch. »Camino, helfen Sie mir?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Aber ich weiß, daß dieser Bursche mich restlos fertigmachen kann. Er hat mich voll in der Hand! Er kann mich ausquetschen, bis ich ein trockener Schwamm bin! – Wollen Sie einen Vorschuß?«
    »Sehe ich aus, als wenn ich gleich vor Hunger umfalle?« Cappadozza wirkte sehr beleidigt. »Wenn ich zusage, dann nur, weil Sie Dino mal geholfen haben.«
    »Sie sagen zu?« fragte Ballister, schwer atmend. Mein Gott, dachte er, wo bin ich gelandet? Wer hätte das für möglich gehalten? »Sie machen das?«
    »Ja!« sagte Cappadozza. »Ich habe von jeher eine Stinkwut auf diese anonymen Erpresser …«

X
    Muß gesagt werden, daß das Interview Felicitas Saunders' mit Idi Amin eine Sensation wurde? Man hörte Fragen, die kein anderer gewagt hätte, und man hörte Antworten mit all dem Größenwahn und entlarvender Selbstdarstellung, wie es nur Amin fertigbrachte. Neue Erkenntnisse kamen dabei nicht heraus, das erwartete auch niemand, aber es war an sich schon ungeheuerlich, daß einer Frau etwas gelungen war, worum sie jeder Geheimdienst beneidete.
    In der Stunde der Sendung saßen Felicitas, Ballister, Hunters und fast die gesamte Belegschaft der ACF im kleinen Sendesaal zusammen und sahen sich auf einer Großbildwand den Film aus Libyen an. Lora Ballister fehlte. Sie lag im Bett mit Herzschmerzen, Dr. Meyer betreute sie, hatte für sie eine besonders gut ausgebildete Schwester zur Pflege abgestellt und hatte zu Ballister gesagt: »Darauf habe ich gewartet! Die Reaktion auf diese Aufregungen mußte kommen! Das wirft sie wieder näher an die Katastrophe heran! Jérome, Sie sollten mit Lora verreisen.«
    »Können vier Wochen tatsächlich helfen?« hatte er gefragt.
    »Nein! Wer spricht von vier Wochen? Sie sollten mindestens ein halbes Jahr pausieren und nach Europa fahren. In die Schweiz. Frische, gesunde Bergluft, nicht zu hoch, Mittellage … und Ruhe, Ruhe, Ruhe! Spaziergänge in ozonhaltiger Luft, tief durchatmen, das Blut mit Sauerstoff füllen, dem Herz eine Aufgabe geben, nicht nur als Pumpe, sondern auch als Träger der Seele! Liebe … die wirkt oft Wunder. Sie sollten sich die Zeit nehmen, Lora wieder zu lieben.«
    Ballister hatte ihn nachdenklich angeblickt und dann geantwortet: »Ihr Mediziner macht es euch einfach. Ihr verschreibt Rezepte, ohne euch darum zu kümmern, ob die Medikamente auch schmecken.«
    »Medizin soll kein Gaumenkitzel sein, sondern helfen!«
    »Sie wissen genau, Doktor, daß ich kein halbes Jahr wegbleiben kann!«
    »Allein fährt Lora nicht. Das habe ich schon vorgetastet. Sie braucht Ihre Nähe.«
    »Weiß sie, wie schlecht es um sie steht?«
    »Nein! Sie weiß nur, daß ihr Kreislauf labil ist. Warum sollen wir sie belasten mit der Wahrheit? Es genügt, wenn Sie es wissen. Um es ganz nüchtern zu sagen: Es kann an Ihnen liegen, ihr Leben zu verlängern. Kann, sage ich! Soll ich mal mit Hunters sprechen?«
    »Wegen einem halben Jahr Urlaub? Der bekommt dann selbst einen Herzanfall.«
    »Ihr seht euch immer als unentbehrlich an! Was passiert denn mit eurem verdammten Sender, wenn Sie sich bei einem Autounfall eine Reihe Knochen brechen? Stellt ihr den Betrieb ein?«
    »Denken wir nicht daran, Doktor. Es muß dann eben

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