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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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es nichts zu bedeuten hatte.
    Ich brachte Sarah ihren Laptop zurück, der ziemlich verstaubt war, weil Computer aus der Mode gekommen waren, wie ich erst kürzlich gelernt hatte. Laptops taugten heutzutage nur noch für Hausaufgaben und für Opas. Moderne Menschen nutzten ihre Smartphones.

4
    Mitten in der Nacht schrak ich aus einem unruhigen, schweißtreibenden Schlaf hoch. Wieder war ein winziger Schnipsel Erinnerung an die Oberfläche getrieben.
    Meine Frage hatte gelautet: »Wann? Wann genau soll das denn gewesen sein?«
    »Fünfundachtzig«, hatte der alte Mann mit den Trinkeraugen geantwortet. Er hatte mir vermutlich auch das genaue Datum genannt, aber an diesen Teil des Gesprächs konnte ich mich wieder nicht erinnern. Da war noch etwas gewesen. Etwas Ungewöhnliches. Die Frau hatte einen Beruf gehabt, einen nicht alltäglichen Beruf.
    Ich konnte nicht mehr einschlafen, wälzte mich im Bett herum, grübelte und schaltete schließlich meinen alten Rechner ein. Aus der Küche holte ich mir ein Glas Orangensaft, stöberte lange und erfolglos im Internet nach Meldungen aus jener Zeit vor fast dreißig Jahren, in denen eine gewaltsam ums Leben gekommene Frau vorkam. Und fand nichts. Jetzt half nur noch das Archiv der Polizeidirektion weiter, das um diese Uhrzeit natürlich noch verwaist war.
    Inzwischen war es halb fünf, zeigte mein Radiowecker mit grün leuchtenden Ziffern. Ich holte mir ein zweites Glas Orangensaft, legte mich wieder ins Bett, konnte immer noch nicht einschlafen. Die Zeit bis zum Sonnenaufgang kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ab halb acht rief ich alle fünf Minuten in der Direktion an. Beim siebten Versuch nahm Sönnchen ab, noch ein wenig atemlos von den Treppen. Ich sagte ihr das Jahr, das der namenlose Besucher mir genannt hatte.
    »Die Gerda kommt immer erst um halb neun«, wurde ich aufgeklärt. »Sonst geht’s Ihnen gut?«
    »Nein. Wir haben im Schnitt drei, vier Mordfälle im Jahr. Und so gut wie alle werden aufgeklärt.«
    »Ich geh nachher gleich in den Keller. Sobald ich was habe, hören Sie von mir.«
    Nach dem kurzen Telefonat fühlte ich wieder den Puls in den Schläfen. Die Kopfschmerzen waren zurück. Nicht mehr so stark wie am Sonntag, aber sie schienen mir eine deutliche Warnung zu sein. Aufregung tat mir nicht gut. Sogar telefonieren überforderte meine Kräfte.
    Frustriert schleppte ich mich in die Küche und traf dort auf meine schlaftrunkenen Töchter, die angeblich erst zur zweiten Stunde Unterricht hatten.
    »Lehrermangel«, klärte man mich auf. »Seit du den Plako in den Knast gebracht hast, fällt andauernd Mathe aus.«
    Ich nahm eine Tablette und wankte zu meinem Krankenlager zurück. Mir war wieder schwindlig wie am ersten Tag. Und so übel, dass ich für kurze Zeit fürchtete, mich übergeben zu müssen. Ich beschloss, bei Gelegenheit meinen alten Fahrradhelm abzustauben und griffbereit an die Garderobe zu hängen.
    Im Dämmerschlaf hörte ich die Zwillinge die Wohnung verlassen, die ich im Zuge von Ermittlungen wegen eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge um ihren Mathematiklehrer gebracht hatte. Opfer war eine junge Radfahrerin gewesen, von der ich nicht wusste, ob sie einen Helm getragen hatte. Jedenfalls hätte er sie nicht gerettet, denn sie war an inneren Blutungen im Bauchbereich gestorben. Vielleicht sollte man ja wie die alten Ritter im Blechpanzer …
    Um zwanzig vor zehn lärmte mich das Handy aus dem Tiefschlaf. Ich brauchte einige Sekunden, bis ich wieder wusste, wo ich war und was diesen Radau veranstaltete. Es war Sönnchen.
    »Unaufgeklärte Mordfälle haben wir fünfundachtzig gar keine gehabt«, verkündete sie. »Das genaue Datum hat er Ihnen nicht gesagt?«
    »Wenn, dann kann ich mich nicht erinnern.«
    »Wissen Sie irgendwas über die Frau?«
    »Nur, dass sie einen ungewöhnlichen Beruf hatte.«
    »Filmschauspielerin vielleicht?«
    »Das könnte sein. Doch, da klingelt was.«
    »Da hätte ich nämlich was. Viktoria Hergarden, eine Filmschauspielerin. Allerdings war’s kein Mord, sondern ein häuslicher Unfall mit Todesfolge.«
    »Heergarten war der Name?«
    »Vorne mit einem e und hinten mit d statt t.«
    Hergarden.
    Hergarden?
    Je öfter ich den Namen vor mich hin murmelte, desto bekannter kam er mir vor.
    »Das passt«, entschied ich schließlich. »So hat er geheißen. Sie sind ein Schatz, Sönnchen. Was genau ist damals passiert?«
    »Laut Protokoll ist die arme Frau in ihrem Wohnzimmer ausgerutscht und mit dem Kopf auf den Couchtisch

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