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Die dunklen Farben des Lichts (German Edition)

Die dunklen Farben des Lichts (German Edition)

Titel: Die dunklen Farben des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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beschleunigte sich. Sein Nacken glühte wie Feuer, aber er versteifte seine Schultern und sah Baeskens an.
    „Und woher wissen Sie das?“
    „Ich arbeite gerade daran.“
    „Sie arbeiten daran“, wiederholte Baeskens. „Das ist interessant. Verhoeven hat nichts davon erwähnt.“
    „Dabei ist es eigentlich kein Geheimnis.“
    „Und das Motiv?“
    „Tut mir leid. Verhoeven würde das nicht wollen. Er will Spekulationen im Vorfeld vermeiden.“
    „Schade.“ Baeskens nestelte an der Innentasche seines Jacketts. „Wir müssen leider aufbrechen, meine Frau und ich. Aber vielleicht kann ich Sie mal zum Essen einladen?“ Er reichte Henryk eine Visitenkarte. „War interessant, mit Ihnen zu plaudern. Ich würde unser Gespräch gern fortsetzen.“
    „Ja“, stammelte Henryk, „das wäre schön.“
    „Haben Sie nächste Woche Zeit?“
    Er nickte, während er mit den Fingern über die Karte strich, unschlüssig, was er erwidern sollte.
    „Rufen Sie mich am Montag an. Vielleicht kommen Sie einfach zu uns, ich zeige Ihnen meine Sammlung, falls Sie das interessiert.“
    Helene beugte sich vor und reichte Henryk zum Abschied die Hand, ein kleiner weicher Druck ihrer Finger. Als sie sich umdrehte, streifte ihr Parfüm seine Wahrnehmung. Sie roch nach Sommerblüten und Honigwaben. Ganz anders als Marthas Duft.
     
     

19
     
     
     
    In der Galerie in der Rue de la Ruche wurde Henryk von Verhoevens dunkelhaariger Assistentin empfangen. Sie erinnerte sich offenbar nicht an sein Gesicht, denn sie begrüßte ihn wie einen vollkommen Fremden.
    „Herr Verhoeven ist nicht im Haus“, sagte sie. „Aber ich richte ihm gern etwas aus.“
    „Sein Auto steht draußen“, unterbrach er sie. „Vielleicht sehen Sie einfach noch einmal nach?“
    Sie erwiderte irritiert seinen Blick und stand auf. „Warten Sie kurz.“
    „Sagen Sie ihm, ich bin wegen dem Vermeer da.“ Er wandte sich den Bildern zu, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Große, hochformatige Gemälde hingen an den Wänden, Acryl auf Sperrholzplatten. Die Motive erinnerten an Lionel Feininger, abstrakte räumliche Gebilde in Gelb und Blau mit feinen Farbabstufungen. Den Name des Malers hatte er nie zuvor gehört. An einem der Bilder hing ein kleines Schild. Verkauft .
    Ein Stich Eifersucht blitzte in ihm auf.
    Dann hörte er die Absätze von Verhoevens Assistentin und drehte sich um. „Sie hatten Recht“, sagte sie. „Er ist wieder zurück. Kommen Sie mit, er wartet auf Sie.“
     
     
     
    „Ich habe es gesehen“, stieß Henryk hervor. „Es hing in der Kunsthal. Ich habe mich mit Peter Baeskens unterhalten. Er hat von dir gesprochen, also versuch’ nicht, mich für dumm zu verkaufen.“
    Verhoeven erwiderte seinen Blick mit starrer Miene.
    „Warum hast du ...“ Henryk brach ab und stieß sich aus dem Sessel hoch. „Du hast gesagt, du kümmerst dich um das Bild.“ Seine Stimme verlor den Fokus. „Du hattest gar nicht vor, dich an die Vereinbarung zu halten, oder?“
    „Wo ist dein Problem?“ Verhoeven breitete die Arme aus. „Die Besitzerin ist verstorben, dein Geld überwiesen. Alles wie vereinbart, keinen Cent Abzug. Das ist nicht mehr deine Sache. Also was willst du? Kein Mensch bringt dich mit dem Bild in Verbindung. Genieße den Ruhm! Hast du mal den Artikel im Standard gelesen? Das Werk repräsentiert einen Gipfel in der Kunst des Delfter Meisters .“ Er packte die Zeitung und hielt sie Henryk entgegen. Ein schiefes Lächeln kerbte seine Mundwinkel. „Wäre doch schade gewesen. So viel Arbeit für nichts.“
    „Was ist mit den Gutachten?“
    Verhoevens zuckte mit den Schultern. „Sie sind ganz von allein drauf gekommen. Ich habe das Bild ans Koninklijk Instituut geschickt und ihnen gesagt, ich hätte einen Verdacht, sie sollen das mal überprüfen.“ Er lachte auf. „Sie haben auf siebzehntes Jahrhundert datiert, wegen dem Bleizinngelb. Jemandem fiel die stilistische Ähnlichkeit mit Vermeers Arbeiten auf. Sie haben Farbanalysen gemacht. Erdgrün in den Hauttönen und jede Menge Ultramarin. Vermeer war der Einzige, der nicht sparsam war mit dem teuren Zeug. Der konnte es sich leisten. Und du ja offenbar auch.“ Verhoeven grinste. „Sie haben es mit Analysen für die Junge Frau am Virginal verglichen. Und es stellte sich heraus, dass es keine Meegeren-Fälschung war, wie sie kurz befürchtet haben. Faszinierend, was?“
    „Du meinst, du trägst keine Schuld, weil du die Behauptung ja nicht aufgestellt hast.“
    „Nein“, ein

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