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Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman

Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman

Titel: Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry , K. Schatzhauser
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darum bemüht hat.«
    Bischof Konstantinos hob die Brauen. »Soll das heißen, dass sie die Absolution Gottes nicht angenommen hat?«, fragte er ungläubig.
    »Sie kommt von der Kirche, nicht von Gott. Gebt ihr wenigstens die Möglichkeit, ihren Glauben wiederzugewinnen«, bat Anna. »Was sind wir ohne ihn? Die Schatten rücken immer näher, von draußen die der feindlichen Heere und in uns die von Selbstsucht, Angst und Zweifel. Wenn wir nicht wenigstens ein bisschen glauben, dass Gott das absolute Gute ist, die reine Liebe des Herzens und der Seele, welche Hoffnung gibt es dann für irgendeinen von uns?«
    Der Bischof sah sie unsicher an. »Ich werde mit ihr reden«, sagte er. »Aber sie wird nicht damit einverstanden sein.«

KAPİTEL 81
    Als er Theodosia die Absolution erteilt hatte, war Bischof Konstantinos sicher gewesen, auf ihre ewige Dankbarkeit rechnen zu dürfen.
    Jetzt kam ihm mit tiefem Schmerz die Erkenntnis, dass Anastasios Recht hatte. Er erinnerte sich daran, wie entsetzlich gedemütigt sich Theodosia gefühlt hatte, als sie von ihrem Mann verlassen worden war. Damals war sie Bischof Konstantinos für seine Unterstützung dankbar gewesen, für seine Zusicherung, dass auch ihr Leben in Gottes Hand lag und sie sich auf dessen Segen verlassen konnte.
    Wann immer sie einander in letzter Zeit begegnet waren, hatte sie ihn zwar höflich behandelt, aber ihre Augen waren ausdruckslos gewesen.
    Sie empfing ihn, und er spürte beklommen, wie sich sein Inneres zusammenzog.
    »Wie geht es Euch, Ehrwürdigste Exzellenz?«, fragte sie ihn freundlich. In ihrer bestickten smaragdgrünen Tunika und einer mit Gold verzierten Dalmatika, mit der das goldene Geschmeide in ihren Haaren glänzend harmonierte, sah sie geradezu hinreißend aus.
    »Recht gut, wenn man bedenkt, wie bedrohlich die Zeiten sind, in denen wir leben.«
    Sie wandte den Blick ab, als suche sie an den herrlich bemalten Wänden des Raumes nach einer Gefahr. »Darf ich Euch eine Erfrischung anbieten? Vielleicht Mandeln oder Datteln?«
    »Ja bitte.« Es würde ihm seine Aufgabe erleichtern, wenn etwas auf dem Tisch stand, denn es ließe sich mit den Geboten der Höflichkeit nicht vereinbaren, jemanden zum Gehen aufzufordern, der gerade etwas aß. »Ich hatte in den
letzten Monaten keine Zeit, mit Euch zu sprechen. Ihr scheint bekümmert zu sein. Kann ich Euch auf irgendeine Weise behilflich sein?«
    »Mir geht es gut, wirklich«, sagte sie.
    Er hatte lange darüber nachgedacht, wie er das Gespräch auf die tätige Reue bringen sollte, ohne taktlos zu wirken. »Ich habe Euch in letzter Zeit nicht in der Beichte gesehen. Ihr seid ein guter Mensch, das wart Ihr schon immer, so lange ich Euch kenne. Jeder von uns erliegt von Zeit zu Zeit einer Schwäche, und bestehe diese nur darin, dass wir Gott und Seiner Kirche nicht gänzlich vertrauen. Das ist eine Sünde, wie Ihr wisst … Und eine, die uns leicht unterläuft. Uns alle suchen bisweilen Zweifel, Kümmernisse oder Angst vor dem Unbekannten heim.«
    »Was sollte ich Eurer Meinung nach beichten?«, fragte sie. Er hörte die Bitterkeit in ihrer Stimme. Anastasios hatte Recht. Er sah sich um. »Wo ist die Ikone?«, fragte er. Mit Sicherheit würde Theodosia wissen, dass er die meinte, die er ihr als Zeichen der Absolution und ihrer erneuten Hinwendung zur Kirche geschenkt hatte.
    »In meinen Privaträumen.«
    »Hilft es Eurem Glauben, sie anzusehen und Euch dabei an das vollkommene Vertrauen der Jungfrau in Gottes Willen zu erinnern?«, fragte er. »›Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie Du gesagt hast‹«, zitierte er Marias Entgegnung auf die Ankündigung des Erzengels Gabriel, dass sie Jesus gebären werde.
    Zwischen ihnen entstand ein langes Schweigen. »Beichte und aufrichtige Reue können jede Todsünde heilen«, sagte er. »Das ist die Versöhnung, die uns Christus schenkt.«
    Sie sah ihn an. »Glaubt, was Ihr wollt, Exzellenz, wenn Euch das beruhigt. Ich habe diese Gewissheit nicht mehr.
Vielleicht gewinne ich sie eines Tages zurück, aber Ihr könnt nichts für mich tun.«
    Er war verärgert. Sie hatte kein Recht, so mit ihm zu reden, als sei das Sakrament der Kirche wirkungslos.
    »Wenn Ihr eine Buße auf Euch nähmet«, sagte er fest, »beispielsweise, indem Ihr Euch eine Weile von Leonikos trenntet und Euch um Kranke kümmertet, dann …«
    »Ich brauche keine Buße«, fuhr sie ihm ins Wort. »Ihr habt mich bereits von allem losgesprochen, was ich getan haben könnte. Sofern mein

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