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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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genießen. Der Fesseln der Erdanziehungskraft entbunden, ringelte und schlängelte sich das kleine Geschöpf durch die Luft, flatterte fröhlich mit den Flügeln und sah ein bisschen wie eine schwimmende Nacktschnecke aus. Einmal an Bord der Teacher, würde das von deren Posigravantrieb erzeugte künstliche Schwerefeld sie früh genug zwingen, sich wieder aus eigener Kraft über dem Boden zu halten.
    Wie alle Schiffe, die auf ihren Abflug aus dem Sonnensystem warteten, war die Teacher ein gutes Stück abseits des überfüllten Äquatorialgürtels geparkt. Je weiter sich das Shuttle von dem funkelnden Planetenschmuckreif aus großen und kleinen, bemannten und automatisierten Stationen entfernte, umso optimistischer wurde Flinx. Und als sich die Teacher schließlich groß genug vor der Sichtluke abzeichnete, um sie mit bloßem Auge erkennen zu können, hätte er am liebsten einen Luftsprung gemacht, wenn das bei Nullgravitation gefahrlos gegangen wäre.
    Jetzt gab es für ihn nichts mehr zu tun, außer sich zu entspannen, zuzuschauen und abzuwarten. So gut wie alles in der modernen Raumfahrtnavigation wurde von Robotern und Automaten erledigt, schneller, effizienter und präziser, als jeder menschliche Pilot dies hätte bewerkstelligen können. In früheren Zeiten waren, wie Flinx wusste, Maschinen konstruiert worden, um den Menschen zu unterstützen. Inzwischen fungierten die Menschen als Unterstützung für ihre von Meisterhand gefertigten Maschinen. Shuttle und Mutterschiff kommunizierten vermittels komprimierter Daten, die in unvorstellbarer Geschwindigkeit ausgetauscht wurden, während ihr Kapitän und dessen schlangenartige Begleiterin auf ihre gemeinsam erteilte kybernetische Erlaubnis warteten, vom einen Schiff aufs andere umsteigen zu dürfen.
    Unvermittelt leuchtete an der Steuerkonsole eine Kontrolllampe auf, und eine klare Stimme drang in das Cockpit: »An das Shuttle mit der Kennung eins-eins-vier-sechs, hier Peaceforcer-Station Chagos. Bitte melden Sie sich.«
    Flinx stieß einen leisen Fluch aus, zögerte die Beantwortung des Funkspruchs so lange hinaus, wie es ihm gerade noch vertretbar erschien. Indessen waren die Shuttle-Triebwerke gänzlich verstummt, und das Atmosphärefahrzeug trieb mit geregelter Präzision in den geöffneten, wartenden Schiffsraum an der Backbordseite der Teacher hinein.
    » Chagos -Station, hier eins-eins-vier-sechs. Wie ist denn bei euch so das Wetter?« Draußen schob die Licht-Schatten-Grenze einen dunklen Schwaden über den saphirblauen Glanz des Indischen Ozeans.
    »Kommt drauf an, auf welcher Seite der Station Sie sich sonnen, eins-eins-vier-sechs. Uns liegt ein generelles Ersuchen aus dem westlichen Südamerika vor, alle, ich wiederhole, alle abfliegenden Schiffe für den Zeitraum einer halben Orbitalperiode festzuhalten. Es handelt sich um eine ganz allgemeine Sicherheitsmaßnahme, die sämtliche Schiffe, die das System verlassen wollen, betrifft, und ist keineswegs gegen Sie persönlich gerichtet. Ist es Ihnen möglich, dieser besonderen Situation zu entsprechen?«
    Gedämpfte, scheppernde Geräusche hallten vom Rumpf des Shuttles wider, als es angekoppelt und in seiner Andockbucht verankert wurde. Flinx streckte die Arme und schwebte mühelos aus seinem Pilotensitz heraus. Dann sammelte er Pip auf und stieß sich mit den Füßen in Richtung Hauptausstieg ab. Normale Schwerkraftbedingungen würden erst dann wieder zurückkehren, wenn die notwendige Unterstützung durch den KK-Antrieb der Teacher reaktiviert war.
    »Kein Problem«, antwortete er nonchalant, wissend, dass der omnidirektionale Sprachempfänger des Shuttles seine Stimme orten und verstärken würde. »He, ihr Rumtreiber, erzählt mal – was ist denn da eigentlich los?«
    »Wissen wir noch nicht.« Die Stimme von der Station klang aufrichtig. »Innerhalb der nächsten halben Stunde sollen wir Näheres erfahren, hieß es. Aber irgendwas scheint den Bürohengsten da unten ziemlich wichtig zu sein. Was immer es ist, es ist jedenfalls brisant genug, um sowohl Orbit- wie Landratten einen Tritt in den Arsch zu verpassen und ihnen Beine zu machen. Lassen Sie sich einfach gemütlich weitertreiben. Wir halten Sie auf dem Laufenden.«
    »Muss wohl was Ernstes sein.« Mit einem leisen Zischen vermischte sich der Sauerstoff der eben noch vor sich hin dösenden und nun wieder auflebenden Teacher mit dem des Shuttles. Kaum hatte sich das Schott geöffnet, meldete Flinx sich an Bord zurück. In angemessenem Schweigen nahm

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