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Die Ecstasy-Affäre

Die Ecstasy-Affäre

Titel: Die Ecstasy-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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vor allem zehn Tage, in denen Robert spürte, wie sehr Ulrike ihm fehlte. Von Tag zu Tag wuchs seine Unruhe, und seine Phantasien schlugen Purzelbäume. Was geschah jetzt mit Ulrike? Was stellte dieser widerliche Brunelli mit ihr an, nachdem sie ihn angeschrien hatte, daß sie ihn umbringen wolle? Schlug er sie? Ein Gedanke, der Robert halb verrückt machte. Und dann immer wieder die Frage: Warum arbeitete Ulrike in dieser Bar? Warum suchte sie sich keinen anderen Job? Was fesselte sie an dieses Milieu? Es gab doch für eine junge Frau so viele Möglichkeiten, sich in anderen Berufen zu bewähren.
    Es waren Tage, in denen Robert immer stiller wurde, sich förmlich in sich selbst verkroch und sich seiner angsterfüllten Sehnsucht hingab. Für Mutter Gerda war das ein Beweis, daß ihr Sohn noch immer an den Folgen des Überfalls litt, und auch Hubert Habicht schloß sich dieser Meinung an, als man am Abend im Bett darüber sprach.
    »Robert ist eben ein sensibler Junge«, sagte Habicht, und so etwas wie Bedauern schwang in seiner Stimme mit. »Er ist eben mehr eine Künstlernatur – leider.«
    »Wär' dir ein Boxer lieber?« fragte Gerda spitz.
    »Warum immer diese Extreme!« Habicht beschloß, solche bereits bekannten, unfruchtbaren Diskussionen mit seiner Frau auch diesmal abzubrechen. »Bei Robert dauert eben alles etwas länger. Aber dann ist es um so gründlicher.«
    Er sprach damit unbewußt etwas aus, das sich in naher Zukunft bewahrheiten sollte …
    Als sein Gesicht wieder in einem normalen Zustand war und es keine Hämatome an seinem Körper mehr gab, besuchte Robert wieder das Prinzregenten-Bad. Seine große Hoffnung war, Ulrike dort wiederzutreffen. Wenn es, außer in der Bar, eine Möglichkeit gab, sie zu sehen, dann hier im Stadion.
    Und sie war da!
    Sie lag wie bei ihrer ersten Begegnung am Rand des Pools in der Sonne, diesmal in einem roten Tanga mit einem superknappen Oberteil, und ihr Haar leuchtete und glänzte. Sie war so schön, so unsagbar schön.
    Robert blieb hinter dem Sprungturm stehen und sah sie lange an. Aber nicht Begehrlichkeit lag in seinem Blick, sondern Bewunderung, so wie man ein Kunstwerk bestaunt. Erst als Ulrike sich aufrichtete und hochsetzte, kam er um sein Versteck herum und ging langsam auf sie zu.
    Sie sah ihn kommen, aber sie sprang nicht auf oder winkte ihm, sie gab überhaupt kein Zeichen, daß sie ihn bemerkt hatte. Sie blieb sitzen, bis er vor ihr stand, streckte dann beide Arme nach ihm aus und sagte nur:
    »Wie schön, daß du da bist.«
    »Wie schön, daß auch du da bist.« Er erkannte seine Stimme kaum wieder, sie hatte einen völlig anderen Klang. Als er sich neben Ulrike setzte, strich sie mit beiden Händen über sein Gesicht und seine Schultern.
    »Wie geht es dir?« fragte sie.
    »Du siehst, es sind keine Spuren zurückgeblieben.«
    »Ich hatte Angst um dich.«
    »Und ich um dich.«
    Sie schüttelte den Kopf und ließ die Hände in ihren Schoß sinken. Der Tanga war so knapp, daß an den Stoffrändern einzelne Haare ihrer Scham hervorquollen. Robert sah es, als er der Bewegung ihrer Hände folgte.
    »Mich faßt niemand an«, sagte sie, bemerkte seinen Blick und zog den Stoff auseinander, um die Löckchen zu verdecken. »Warum bist du nicht gekommen?«
    »Wohin?«
    »Hierher. Ich habe jeden Tag auf dich gewartet.«
    »Das wußte ich nicht. Meine Eltern haben mich wie einen Schwerverletzten behandelt. Kein Schritt ohne Stütze.«
    »Du hast gute Eltern, nicht wahr?«
    »Zu gut. Manchmal sind sie wie eine Fessel. Aber das ist ja wohl immer so: Man bleibt immer das Kind.«
    »Ich weiß es nicht. Ich mußte schon als Kind erwachsen sein.« Sie legte sich wieder auf ihr weiß-gelb gestreiftes Badetuch und schob die Hände unter ihren Nacken. In der Sonne schimmerte ihre Haut, und das schmale Bikini-Oberteil bedeckte gerade die Spitzen ihrer Brüste. »Du hättest anrufen können.«
    »Wo denn? In der Bar? Du hast mir nie deine Privatnummer gegeben.«
    »Ach Gott, ja. Du kennst sie ja nicht.«
    »Ich weiß auch nicht, wo du wohnst. Ich weiß nur, daß du eine Wohnung in Schwabing hast, in der eine Katze mit Namen Lori herumläuft, und daß du einen Fiat Punto fährst.«
    »Das ist schon eine Menge.« Sie lachte, und dabei wippten ihre Brüste. »Fügen wir den Rest hinzu: Ich wohne in der Agnesstraße. Zwei Zimmer, Küche, Bad und WC, Blick in den Hinterhof, aber mit Balkon und Morgensonne. Das ist alles.«
    »Und Telefon?«
    Sie nannte ihm eine Nummer, und er

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