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Die Edda - Die Edda

Titel: Die Edda - Die Edda Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bräutigam mit dem Inhaber der Mund über die Braut schließt, an den er einen Mahlschatz zu zahlen hat. 7 Mit den klugen Künstlern sind wahrscheinlich Zwerge gemeint. Flutfeuer: Gold. 8 der Linde Feind: Feuer. Ygg, der Schreckliche, ist ein Beiname Odins. Gefn ist ein Beiname der Göttin Freyja; Armbandgöttin: Frau. 9 Wingskornir ist Sigdrifas Roß. Sköldunge, Schildunge: die dänischen Könige; hier abgeblaßt: Könige überhaupt. Schlußprosa: Die Prosa geht in der Eddahandschrift ohne Grenze in die des Erweckungsliedes über. Sigurd begibt sich in dieser Sagenform also nicht, wie die Vögel raten, zuerst an Gjukis Hof.

40. Die Erweckung der Walküre
    Z u den Sagen von Jung-Sigfrid gehört, wie wir wissen, auch die Erlösungssage. In ihrer nordischen Form ist sie eine Erweckungssage: Die Erlöste ist eine Walküre, die von Odin zur Strafe für Ungehorsam in einen Zauberschlaf versenkt ist und von Sigurd erweckt wird. Die Waberlohe ist in unserem Liede nur ein Blendwerk: Als Sigurd sich ihr furchtlos nähert, ist sie verschwunden, und nur ein Schildzaun steht da. Dieser ist für den vom Schicksal bestimmten Erwecker ebensowenig ein Hindernis wie die Dornenhecke im Märchen von Dornröschen.
    In der Vogelweissagung (Nr. 39) ist aber die Waberlohe ein wirkliches Feuer, das Sigurd durchreiten muß und das nur er durchreiten kann. Dasselbe gilt von Brünhildens Helfahrt. Dieses Lied hat aber die Walküre mit der irdischen Kämpferin Brünhild vereinigt, der SchwesterAtlis und Pflegetochter Heimirs, was sicher jünger ist und zu einem inneren Widerspruch führt. Auch das Alte Sigurdlied kennt die wirkliche Waberlohe. Odin und die Walküre sind aber hier verschwunden; Brünhild ist eine irdische Schildmaid. Die Waberlohe aber ist hier ein Feuerwerk, das Brünhild zur Verfügung steht, um unliebsame Freier abzuschrecken. Diese seltsame Waberlohe ist sicher ein jüngerer Zug. Was aber ist das Ursprüngliche und Echte bei der Walküre? Der Schildzaun mit der Fahne oder die Waberlohe? Ich möchte das letzte annehmen, muß aber zugeben, daß uns dann das wechselseitige Alter der überlieferten Lieder gewisse Schwierigkeiten macht: Von diesen Liedern ist das Alte Sigurdlied wahrscheinlich das älteste; und die Erweckung der Walküre ist vermutlich älter als Brünhildens Helfahrt und die Vogelweissagung.

    Man kann fragen, ob nicht das Erweckungslied mit dem Drachenhortliede zusammengehöre. Auffällig ist, daß beide Lieder dasselbe Versmaß haben, das in der Heldendichtung sonst wenig gebraucht wird. Die Eddahandschrift zeigt zwischen beiden keine Liedgrenze, was sie allerdings in diesem Abschnitt auch sonst nicht tut. Aber im Drachenhortliede deutet nichts auf die Jungfrau hin und auch die Runensteine zeigen nichts hiervon. Das Erweckungslied bildet eine gut abgegrenzte Geschichte, die besonders am Anfang keiner Ergänzung bedarf.
    Wir werden daher in dem Erweckungsliede ein eigenes Gedicht zu sehen haben, das leider nur bruchstückhaft auf uns gekommen ist.
    Genzmer
     
    Sigurd ritt nach Hindarfjall hinauf und wandte sich südwärts nach Frankenland. Auf der Höhe sah er ein großes Licht, als ob ein Feuer brenne, und der Schein davon ging bis zum Himmel. Aber als er hinzukam, da stand dort ein Schildzaun, und ein Banner ragte daraus hervor. Sigurd ging durch den Schildzaun und sah, daß dort ein Mann in voller Rüstung lag und schlief. Er ergriff zuerst den Helm und nahm ihn ab. Da sah er, daß es eine Frau war. Die Brünne saß fest, als wäre sie angewachsen. Da zerschnitt er sie mit Gram von der Kopföffnung abwärts und dann beide Ärmel entlang. Dann nahm er ihr die Brünne ab. Aber sie erwachte, setzte sich auf, sah Sigurd und sprach:
     
    1
    Wer schnitt die Brünne?
Wie brach mein Schlaf?
Aus fahlen Fesseln
wer befreite mich?
     
Sigurd:
Der Sohn Sigmunds:
Sigurds Klinge
Löste des Raben
Leichenzweige.

     
    2 Die Walküre:
    Lange schlief ich,
lange schlummert ich,
lang ist des Lebens Leid.
Odin schuf,
daß den Schlummerbann
zu lösen mir nicht gelang.
    Sigurd setzte sich und fragte sie nach ihrem Namen. Sie nahm ein Horn voll Met und gab ihm den Gedächtnistrank.
     
    3 Die Walküre:
    Heil Tag!
Heil Tagsöhne!
Heil Nacht und Nachtkind!
Mit holden Augen
schaut her auf uns
und gebt uns Sitzenden Sieg!
     
    4
    Heil Asen!
Heil Asinnen!
Heil fruchtschwere Flur!
Rat und Rede
gebt uns Ruhmreichen zwein
und Heilkraft den Händen stets!
     
    Sie nannte sich Sigdrifa und war Walküre. Sie erzählte, zwei Könige

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