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Die Edwin-Drood-Verschwörung 1 - 300 (German Edition)

Die Edwin-Drood-Verschwörung 1 - 300 (German Edition)

Titel: Die Edwin-Drood-Verschwörung 1 - 300 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Paul Rudolph
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– Elfen? Die heißen auf Englisch... Interessant.« Unsere Gesichter Fragezeichen, doch die Kasachin winkte ab. »Erzähl ich euch gleich. Hat mir Vika gerade... aber schon komisch, hm.«
    Zunächst jedoch galt es Profaneres zu klären, weiteres Vorgehen pp, unser Mann aus Berlin würde morgen abreisen, wir würden aber in Kontakt bleiben. »Könntest du nicht was machen wegen Mohamad und seiner Freundin?« Irmi sah ihn scharf an, Augen einer rebellischen Hündin zwischen Kuscheln und Beißen. »Kann doch nicht so schwer sein, da ne vorläufige Aufenthaltserlaubnis rauszuholen, du kennst doch die ganze Mischpoke, oder?« Kriesling-Schönefärb kannte sie. War Sachbearbeiterebene, ein Anruf von oben und die Sache lief. Wie jeder Regierungsbeamte besaß er inzwischen einen ganzen Korb mit schmutziger Wäsche, wohlverwahrt und nur in besonderen Fällen zog man ein Stück hervor und schwenkte es wie zufällig vor seinem ehemaligen Besitzer hin und her. »Ich denk schon, dass ich da...« Zur Strafe gab ihm Irmi einen Kuss, bevor der Satz zu Ende war, wie weiland Genscher auf dem Prager Balkon.
    Borsig war wohl auch arbeitslos geworden, was ihn aber nicht kümmerte. Er hatte schon einen neuen Job bei Nancy Halgrimsdottir, die ihn für einen Akt in weißem Marmor verpflichtete, »musst aber stillsitzen, dauert bisschen, und keine Erektionen, Freundchen.« Für letzteres garantierte Borsig sofort.
    Oxana bestellte eine neue Runde und räusperte sich. »Also die Sache mit den Elfen... erinnert mich an das, was Vika gerade erzählt hat. Verbindung war übrigens schlecht, aber sie ruft nachher noch mal an. Soll ich weitererzählen?« Die Rentner murmelten, die großen Lauscher gestellt, ein begeistertes dreifaches »JA!« »Nun denn«, sagte Oxana, »wir waren dort stehengeblieben, wo die Frau im Auto weggefahren ist, Schnüffel zurück zu seinem Hotel und Vika ihm nach. Dort wartet sie also.«

270
    Endlich, eine knappe Stunde, eine dünne Schnur mit klapprigen Gedanken und mehreren von leichtem Permafrost eingeschläferten Füßen später, tat sich etwas. Das war einer der Gründe, warum Vika ihren Beruf so liebte, er machte alltägliche Dinge zu Sensationen, wenn sie den Zustand vollkommener Monotonie beendeten, so wie jetzt, als nichts weiter auftauchte als ein gewöhnliches Auto, nicht einmal das, in welches die Frau des Detektivs so überraschend ge stiegen war, dem die Enteilte nun aber entstieg. Ein Lieferwagen, grau, Vika las die Aufschrift »Pixies of the Iceland – The Jersey Dance & Myths Company«, was irgendwie nach Zauberei klang und tatsächlich war der Wagen auch gleich wieder verschwunden und Schnüffels Frau ebenfalls. Jener um die Ecke, diese im Hotel, nein, keine Zauberei, aber wusste man das wirklich so genau?
    Eine weitere halbe Stunde geduldigen Wartens, bis das Paar auf die Straße trat, beide Gesichter beträchtlich gerötet, der Streit war also weitergegangen. Sie trugen Reisetaschen bei sich, leichtes Gepäck, alles sah nach einer überstürzten Abreise aus und schon hielt auch ein Taxi am Bordstein.
    Dumm gelaufen, Vika, die waren weg. Zu diesem Verdruss gesellte sich ein weiterer, die Detektivin hatte ihr Handy im Hotel liegen lassen, böser Fauxpas. Sei's drum. Was tun? Zum Hafen, irgendwie, auf schnellstem Wege, vielleicht würde man... Sie suchte einen Taxistand, fand ihn schließlich, erreichte den Terminal für die Fähren zum Festland, die nächste würde erst in einer halben Stunde ablegen, doch kein Ehepaar Schnüffel stand am Schalter, saß im Warteraum. Also die Fähre nach England rüber? Sorry, sagte die Frau am Schalter, die Fähre ist gerade weg. Verflucht.
    Essen, überlegen. Pixies of the Iceland ? Isländische Feen? Elfen? Kobolde? Vika hatte sich mal einen Pixie Cut verpassen lassen, einen Kurzhaarschnitt, damals nach dem Coming Out. Natürlich rot gefärbt, sah frech aus. Es war kein Problem, die Adresse im Telefonbuch zu finden, eine Spur wenigstens, wenn sie die andere schon verloren hatte. Vika seufzte. Manchmal hasste sie ihren Beruf.
    »Und?« »Nichts weiter, aber sie wird es uns schon erzählen.« Oxana, kurz und knapp. Alle waren müde und denkfaul geworden, sogar die Rentner, die wie Schnappfische am Nebentisch hockten und deren Ohren inzwischen doppeltes Volumen erreicht hatten, signalisierten durch fortlaufendes Gähnen, es sei an der Zeit, die heimatlichen Betten aufzusuchen. »Schade«, sagte Marxer, der sich an seine Heldenrolle gewöhnt zu haben schien und nicht

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