Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit
Äußerungen oder Fragen . Allzu häufig kommt es vor, dass wir andere für ehrliche, offene Äußerungen oder Fragen bestrafen, statt sie zu belohnen. Wir machen ihnen Vorwürfe, verpassen ihnen Etiketten, bringen sie in Verlegenheit. Sie schließen daraus, dass es besser ist, sich zurückzuhalten oder sogar abzuschotten und keine Fragen zu stellen. Das größte Hindernis für ein aufrichtiges Gespräch ist der Hang, zu kritisieren und zu verurteilen.
12. Reagieren Sie verständnisvoll. Wenn Sie mit Verständnis reagieren, also auch auf Gefühle eingehen, geschehen drei positive Dinge: Sie gewinnen mehr Klarheit über Gefühle und Probleme; Sie haben mehr Mut zu verantwortungsbewusster Unabhängigkeit; und Sie schaffen echtes Vertrauen. Verständnisbereitschaft ist dann am wichtigsten, wenn Ihr |96| Gesprächspartner über ein Thema reden möchte, das stark emotional besetzt ist. Auch hier geht es wieder um weit mehr als eine Technik, nämlich um eine innere Einstellung. Verständnisbereitschaft als Mittel der Manipulation wird nichts bewirken. Sie müssen von dem aufrichtigen Interesse geleitet sein, den anderen zu verstehen.
13. Ergreifen Sie die Initiative , wenn Sie sich verletzt fühlen . Wenn jemand Sie unwissentlich kränkt, vielleicht sogar mehrmals, dann klären Sie die Angelegenheit von sich aus. Denken Sie, was geschehen kann, wenn Sie dies nicht tun: Sie nähren Ihren Groll so lange, bis der Anlass in keinem Verhältnis mehr zur Reaktion steht; dann gehen Sie in die Defensive, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Wenn Sie jedoch die Initiative ergreifen, dann tun Sie das in positiver Grundstimmung und vermeiden Rachefeldzüge. Beschreiben Sie, wann und wie Sie gekränkt wurden und wie Sie sich dabei gefühlt haben. Verzichten Sie dabei auf den erhobenen Zeigefinger. So kann Ihr Gesprächspartner das Gesicht wahren und etwas aus dem Vorfall lernen, ohne sich bedroht zu fühlen. Unsere Gefühle, Meinungen und Wahrnehmungen sind nie objektiv. Wenn Sie daran denken, verfügen Sie über einen zuverlässigen Schutz gegen Überheblichkeit!
14. Gestehen Sie die Fehler ein, und entschuldigen Sie sich . Für Spannungen in einer Beziehung sind meist beide Seiten verantwortlich. Es reicht nicht aus, dies einzusehen und sich einfach anders zu verhalten. Bringen Sie also zum Ausdruck, wo Sie Ihrer Meinung nach Fehler begangen haben. Rechnen Sie damit, dass der andere sich verletzt fühlt und Ihre Bemühungen deshalb zunächst einmal abwehrt. Geben Sie Ihre Fehler zu, und bitten Sie um Vergebung, ohne Ausflüchte, Erklärungen oder Rechtfertigungen.
15. Meiden Sie Streitigkeiten. Antworten Sie nicht auf Argumente oder Beschuldigungen, die im Streit vorgebracht wurden. Wenn Sie darauf eingehen und Gegenargumente suchen, schüren Sie Feindseligkeit und Wut nur noch weiter. Wenn Sie dagegen ruhig bleiben, muss sich der andere auf sich selbst besinnen und die Konsequenzen seines Verhaltens tragen. Lassen Sie sich nicht von Streitsucht anstecken, denn damit schwächen Sie sich selbst. Je öfter Sie sich auf fruchtlose Auseinandersetzungen einlassen, desto mehr Missverständnisse, Vorwürfe und Kämpfe entstehen daraus. Setzen Sie dem zwanghaften Bedürfnis, das |97| letzte Wort zu haben und Meinungsverschiedenheiten immer für sich zu entscheiden, Ihren inneren Frieden entgegen.
16. Gehen Sie schrittweise vor. Eine Führungskraft kann im Beruf stark engagiert sein, aktives Vereinsmitglied sein, im Leben vieler Menschen eine große Rolle spielen und trotzdem keine tiefe, innige Beziehung zum eigenen Ehepartner haben. Um eine solche Beziehung in einer Partnerschaft aufzubauen, ist mehr Charakter, Demut und Geduld nötig, als man braucht, um sich auf die vielen anderen Menschen einzulassen. Oft rechtfertigen wir die Vernachlässigung der einen Beziehung zugunsten der Vielzahl anderer, weil wir mit so viel Wertschätzung und Dankbarkeit belohnt werden. Trotzdem wissen wir, wie wichtig die gemeinsame Zeit mit dem besonderen Menschen in unserem Leben ist. Bei Kindern bietet es sich an, spezielle Verabredungen zu treffen, damit wir ihnen ungeteilte Aufmerksamkeit schenken können, ohne sie zu beurteilen, Vorträge zu halten oder Vergleiche zu ziehen.
17. Pflegen Sie Beziehungen . Sicherlich gibt es Interessen und Anliegen, die Sie mit Ihren Freunden, der Familie und Mitarbeitern teilen. Solche Gemeinsamkeiten beeinflussen Beziehungen weit stärker als die Unterschiede. Das heißt nicht, dass man Letztere unter den
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