Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit
Führungspersönlichkeit. Natürlich ist es sehr frustrierend und eine ständige Quelle der Kritik, wenn die Arbeitserwartungen und die persönlichen Vorlieben nicht zusammenpassen. Verschärft werden solche Probleme dann, wenn ein Mitarbeiter die relative Bedeutung dieser drei Rollen an seinem Arbeitsplatz anders als sein Vorgesetzter oder seine Kollegen bewertet.
Linke und rechte Gehirnhälfte
Die Gehirnforschung hilft uns zu verstehen, warum manche Menschen exzellente Umsetzer, aber schlechte Manager, oder großartige Manager, aber schwache Führungspersönlichkeiten sind. Die Forschung teilt das Gehirn in eine linke und eine rechte Hemisphäre ein, die auf jeweils eigene Aufgaben spezialisiert sind, verschiedene Arten von Informationen verarbeiten und unterschiedliche Probleme lösen.
Obwohl beide Hemisphären an logischen und kreativen Prozessen beteiligt sind, konzentriert sich die linke Hälfte mehr auf logische Prozesse und die rechte mehr auf emotionale Vorgänge. Die linke Hälfte verarbeitet Sprache, die rechte Bilder. Die linke Hälfte sammelt Einzelheiten, die rechte sieht die Zusammenhänge zwischen ihnen und verarbeitet sie zu einem Ganzen. Die linke Hälfte konzentriert sich auf die Analyse und gliedert die Dinge auf, die rechte konzentriert sich auf die Synthese und fügt die Dinge zusammen. In der linken Hälfte herrscht das sequenzielle Denken vor, in der rechten das gleichzeitige und ganzheitliche Denken. Die linke ist zeitlich orientiert, hat also ein Gefühl für die Zeit und deren Bedeutung für die Ziele, während die Zeit in der rechten Hälfte keine Rolle spielt und sogar vergessen werden kann. Die linke Hälfte steuert die rechte Seite des Körpers und umgekehrt.
|176| Anhand dieser Begriffe konnte man sagen, dass in unserer Welt die linke Hemisphäre dominiert, da Worte, Zahlen und Logik vorrangig sind, während Kreativität, Intuition und künstlerische Fähigkeiten häufig als weniger wertvoll eingestuft und sogar unterdrückt werden. Das gilt besonders bei Männern: Das maskuline »Macho«-Stereotyp, kombiniert mit dem Schwerpunkt auf dem verstandesmäßigen Denken der linken Hemisphäre, unterdrückt häufig die kreativen, ästhetischen, intuitiven Fähigkeiten (die häufig als feminin gelten).
Die östlichen Kulturen bezeichnen die beiden Teile der Natur eines Menschen als Yin und Yang. Das Yin ist der weibliche und das Yang der männliche Teil. Ganze Bibliotheken wurden über dieses Thema geschrieben, einschließlich zahlreicher Bücher über Unternehmensorganisation. Viele Unternehmen haben hervorragende Management- und Kontrollsysteme, aber ihnen fehlt das Herz. Andere verfügen vielleicht über ein Herz, aber es mangelt ihnen an Verstand, guten Systemen und Kontrollen.
Die griechischen Philosophen der Antike sprachen von Ethos, Pathos und Logos. Grundsätzlich betrifft das Ethos die eigene Glaubwürdigkeit oder das, was ich das emotionale Bankkonto nenne; Pathos handelt von Emotionen und Motivation, also Abläufen in der rechten Gehirnhälfte, und Logos vom logischen Verstandesprozess, also der linken Hälfte.
Auf die Hauptrollen in Unternehmen angewendet, wäre die Rolle des Managers hauptsächlich in der linken Gehirnhälfte und die der Führungspersönlichkeit in der rechten Hälfte angesiedelt. Die Rolle des Umsetzers wiederum hinge von der Art seiner Arbeit ab. Handelt es sich um eine verbale, logische, analytische Arbeit, wäre im Wesentlichen die linke Hälfte betroffen, bei einer eher intuitiven, emotionalen oder kreativen Arbeit die rechte Hälfte.
Menschen, die exzellente Manager, aber schlechte Führungspersönlichkeiten sind, können durchaus sehr gut organisiert sein und ihren Bereich mit hervorragenden Systemen und detaillierten Arbeitsplatzbeschreibungen fest im Griff haben. Aber wenn sie nicht persönlich motiviert sind, lassen die Ergebnisse zu wünschen übrig, weil sie ihre Arbeit ohne Gefühl und Herz erledigen. Alles ist dann zu mechanisch, zu formell und auf Absicherung ausgerichtet. Eine weniger starre Organisation würde hier vielleicht weit besser funktionieren, auch wenn sie auf einen Außenstehenden chaotisch wirken könnte. Manchmal werden überragende Leistungen allein auf der Grundlage dessen erzielt, dass die Menschen eine gemeinsame Vision verfolgen und sich durch eine gemeinsame Aufgabe verbunden fühlen.
|177| Dementsprechend lautet mein Vorschlag: Mit der linken Hälfte managen , mit der rechten führen .
Natürlich wäre es ideal,
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