Die Eheprobe

dass keine Ehe perfekt ist, und wenn sie perfekt aussieht, dann kannst du dir über eine Sache sicher sein, nämlich dass sie es nicht ist. Aber schiebe nicht William die Schuld zu. Tu nicht so unbeteiligt. Du musst Verantwortung für das übernehmen, was du getan hast. Was du fast getan hast. Es geht nicht darum, ob du mit William zusammenbleibst. Worauf es ankommt, ist, dass du es nicht einfach geschehen lässt. «
    Â» Es? «
    Â»Das Leben. Dein Leben. Ich will ja nicht morbide klingen, aber mal ehrlich, Alice, dir bleiben nicht mehr genug Jahre, um deine Zeit einfach so zu verplempern. Keinem von uns. Gott weiß, auch mir nicht.« Bunny steht auf und setzt den Teekessel noch einmal auf. Die Sonne ist gerade aufgegangen, und die Küche ist einen Augenblick lang von aprikosenfarbenem Licht durchflutet. Ȇbrigens, ist dir überhaupt klar, was für eine begnadete Geschichtenerzählerin du bist? Du hast mich zwei Stunden lang in den Bann gezogen.«
    Â»Geschichtenerzählerin?« William kommt in die Küche. Er mustert die Becher. Die getrockneten Teebeutel.
    Â»Wie lang seid ihr beide denn schon auf und erzählt euch Geschichten?«, fragt er.
    Â»Seit vier«, sagt Bunny. »Wir hatten viel nachzuholen.«
    Â»Fünfzehn Jahre«, sage ich.
    Â»Das war ein wunderschöner Sonnenaufgang«, sagt Bunny. »Der Garten lag in pfirsichfarbenes Licht getaucht da. Zumindest einen Moment lang.«
    William guckt prüfend aus dem Fenster. »Schon, aber jetzt hat er die Farbe eines Wattestäbchens.«
    Â»Das muss der berühmt-berüchtigte Bay-Area-Nebel sein, von dem alle erzählen«, meint Bunny.
    Â»Erst ist es total klar, und eine Sekunde später sieht man nichts mehr«, sagt William.
    Â»Genau wie in der Ehe«, murmele ich vor mich hin.

Kapitel 81
    John Yossarian
    gefällt Mensch ärgere dich nicht.
    Lucy Pevensie
    hat Hält Ausschau nach der Straßenlaterne zu ihren Aktivitäten hinzugefügt.
    Nennen Sie mir bitte einen sehr triftigen Grund, warum Sie gestern nicht gekommen sind, Forscher 101.
    Es tut mir sehr leid, wirklich. Ich weiß, dass das sehr klischeehaft klingt, aber mir kam etwas Unerwartetes dazwischen. Etwas Unabwendbares.
    Lassen Sie mich raten. Ihre Frau?
    So könnte man es sagen.
    Hat sie das mit uns herausgefunden?
    Nein.
    Dachten Sie, sie würde es herausfinden?
    Ja.
    Warum?
    Weil ich ihr nach unserem Treffen gestern Abend von uns erzählt hätte.
    Das hätten Sie getan? Was ist denn passiert?
    Das kann ich nicht sagen. Ich wünschte, es ginge, aber es geht nicht. Sie halten also nach der Straßenlaterne Ausschau?
    Das habe ich bereits gesagt.
    Folglich wollen Sie nach Hause gehen, weg aus Narnia? Sie wollen diese Welt hier verlassen. Unsere Welt?
    Wir haben eine Welt?
    Mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass es so vielleicht am besten ist. Vielleicht war es Schicksal, dass wir uns nicht treffen konnten.
    Es war nicht so, dass wir uns nicht treffen konnten . Ich war da. Sie haben mich versetzt.
    Ich wäre da gewesen, wenn ich gekonnt hätte, das schwöre ich. Aber ich möchte Sie etwas fragen, Ehefrau 22. Waren Sie nicht doch ein kleines bisschen erleichtert, als ich nicht aufgetaucht bin?
    Nein. Ich hatte das Gefühl, man spielt mit mir. Ich habe mich blamiert gefühlt. Und ich war traurig. Sind Sie erleichtert?
    Hilft es Ihnen zu wissen, dass ich seitdem jede Minute an Sie gedacht habe?
    Und was ist mir Ihrer Frau? Haben Sie seitdem auch jede Minute an sie gedacht?
    Bitte verzeihen Sie mir. Ich will nicht der Mann sein, der nicht auftaucht.
    Was für ein Mann möchten Sie denn sein?
    Ein anderer als der, der ich bin.
    IRL?
    Wie bitte?
    Im richtigen Leben?
    Oh. Ja.
    Versuchen Sie es?
    Ja.
    Gelingt es Ihnen?
    Nein.
    Und Ihre Frau, würde sie Ihre Einschätzung teilen?
    Ich bemühe mich sehr, keine von euch beiden zu verletzen.
    Ich muss Sie jetzt etwas fragen, und Sie müssen mir die Wahrheit sagen. Können Sie das?
    Ich werde mir Mühe geben.
    Haben Sie das schon mal mit anderen Frauen gemacht? Sich so verhalten? So, wie Sie sich mir gegenüber verhalten?
    Nein, niemals. Sie sind die Erste. Bitte bleiben Sie noch. Nur noch ein bisschen. Bis wir das hier geklärt haben.
    Wollen Sie mir damit sagen, ich soll aufhören, nach der Straßenlaterne Ausschau zu halten?
    Vorerst ja.

Kapitel 82
    Â»Und das, meine Liebe, das hier ist Arbeitsmaterial«, sagt Bunny