Die Eheprobe
Inneres davor bewahren herauszuplatzen.
Kapitel 72
Lucy Pevensie
hat ihr Profilbild aktualisiert.
Hübsches Kleid, Ehefrau 22.
Finden Sie? Ich werde es bei meiner Krönung tragen. Hier geht das Gerücht um, ich werde in Kürze als Königin Lucy die Tapfere gekrönt.
Werde ich zu Ihrer Krönungszeremonie eingeladen?
Kommt drauf an.
Worauf?
Besitzen Sie angemessene Krönungskleidung?
Eine Sekunde.
John Yossarian
hat sein Profilbild aktualisiert.
Geht das so?
Ganz ausgezeichnet. Meine beste Freundin möchte, dass ich ihre Brautjungfer werde.
Aha â also ist das ein Ehrendamenkleid.
Na ja, es würde ihr gefallen, wenn ich dieses Kleid trage. Also nicht genau dieses Kleid, aber ein ähnliches.
Ist es möglich, dass Sie ein bisschen übertreiben?
Ist Ihnen schon mal durch den Kopf gegangen, dass die Ehe ein Art Catch-22 ist, ein echtes Dilemma? Dass genau die Dinge, die man am Anfang an seinem Partner so attraktiv fand â seine Düsternis, sein Grübeln, sein mangelndes Mitteilungsvermögen, sein Schweigen â, genau die Dinge also, die man zuerst so charmant fand, einen nach zwanzig Jahren Ehe in den Wahnsinn treiben?
Von ähnlichen Erfahrungen haben bereits andere Teilnehmer berichtet.
Haben Sie sich schon mal so gefühlt?
Diese Information kann ich nicht preisgeben.
Bitte, Forscher 101, geben Sie etwas von sich preis. Irgendwas.
Ich kann nicht aufhören, an Sie zu denken, Ehefrau 22.
Kapitel 73
77. Eine Diktatur mit täglich wechselndem Diktator. Bin mir nicht sicher, ob Demokratie möglich ist.
78. Na ja, viele hier auf Erden im einundzwanzigsten Jahrhundert glauben an die einzige wahre Liebe , und wenn sie an die einzige wahre Liebe glauben, dann mündet das oft in eine Ehe. Ihnen mag die Institution Ehe lächerlich erscheinen. Ihre Spezies ist möglicherweise so fortgeschritten, dass Sie für unterschiedliche Lebensphasen unterschiedliche Partner haben: für die erste Schwärmerei, für die Ehe, die Fortpflanzung, die Kindererziehung, das leere Nest und den langsamen, aber hoffentlich nicht schmerzvollen Tod. Falls dem so ist, passt die einzige wahre Liebe nicht ins Bild â was ich aber bezweifle. Wahrscheinlich bezeichnen Sie sie nur anders.
79. Mir scheint, jeder ist mal an der Reihe: hinter den Kulissen als Requisiteur, als Kleindarsteller, dann in der Tanztruppe, dann mitten auf der Bühne, und zum Schluss enden wir alle im Publikum und schauen zu, als einer von vielen gesichtslosen Connaisseurs im Dunkeln.
80. Tage und Wochen und Monate nichts als Blicke, Blicke unerwiderter Lust.
81. Hoch oben auf dem Berg in einem Haus wohnen, mit einem Quilt über dem Bett und jeden Tag frischen Blumen auf dem Tisch. Ich in einem langen weiÃen Spitzenkleid, dazu Stiefel à la Stevie Nicks. Er spielt Gitarre. Wir hätten einen Garten, einen Hund und vier wunderbare Kinder, die auf dem Boden mit Klötzchen Türme bauen, während ich einen Hühnereintopf koche.
82. Ihr braucht sie wie die Luft zum Atmen.
83. Kinder. Kameradschaft. Sich nicht vorstellen können, ohne sie zu leben.
84. Sich vorstellen können, ohne sie zu leben.
85. Die Antwort darauf kennen Sie.
86. Ja.
87. Selbstverständlich!
88. In mancher Hinsicht: ja. Ansonsten: nein.
89. Betrügen. Lügen. Mich vergessen.
90. Lieber William,
erinnerst du dich daran, wie wir in den White Mountains zelten waren? Den gröÃten Teil der Wanderung brachten wir gleich am ersten Tag hinter uns. Geplant war, einmal zu übernachten und am nächsten Morgen früh aufzustehen, um den Gipfel des Tuckerman Ravine zu erklimmen. Aber du hast zu viel getrunken und hattest beim Aufwachen einen mörderischen Kater, die Art von Kater, die man nur durch Schlafen wegkriegt. Also bist du wieder in deinen Schlafsack gekrochen, und ich habe den Tuckerman ohne dich bestiegen.
Du bist erst spätnachmittags wieder wach geworden. Du hast auf die Uhr geschaut und wusstest sofort, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Der Aufstieg sollte ungefähr zwei Stunden dauern, aber ich war bereits fast sechs Stunden unterwegs, und â du hattest eine ziemlich klare Vorstellung davon, warum â ich war vom Weg abgekommen. Ich kam immer vom Weg ab. Du hingegen, du bliebst immer auf dem richtigen Weg, aber ohne dich neben mir kam ich vom Kurs ab und verlief mich hoffnungslos.
Tja, das war vor langer Zeit. Vor AOL . Bevor es Handys gab. Wir waren
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