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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Masadaner kurz vor der optimalen Raketenstartentfernung vom Planeten abzufangen.«
    »Jawohl, Sir.« Honor nickte bestätigend, dann wandte sie sich an Admiral Garret. »Und mehr noch, wir haben dann die Zeit, einen Abfangvektor aufzubauen, der uns gestattet, an ihnen dran zu bleiben. Wir werden uns nicht mit einer so niedrigen Grundgeschwindigkeit wiederfinden, daß wir nur eine begrenzte Angriffszeit haben und sie an uns vorbeirasen.«
    »Ich verstehe, Captain.« Garret zupfte sich an der Lippe, dann nickte er. »Ich verstehe«, wiederholte er. Honor bemerkte erleichtert, daß jede Aggressivität, jede Bitterkeit aus seiner Stimme verschwunden war. »Wenn ich gewußt hätte, daß Sie über solche Möglichkeiten verfügen, dann hätte ich einen ganz anderen Schlachtplan …« Er unterbrach sich und lächelte schief. »Wenn ich mir natürlich die Mühe gemacht hätte, Sie zu fragen, dann hätte ich wahrscheinlich auch schon früher davon erfahren, nicht wahr?«
    Auf mehr als nur einem graysonitischen Gesicht erkannte Honor Verwunderung, so als könnten die Leute einfach nicht glauben, was sie gerade mit eigenen Ohren gehört hatten. Sie fragte sich, wie sie am besten reagieren sollte, doch Garret zuckte die Schultern und setzte ein unverkrampftes Lächeln auf.
    »Nun, Captain, es heißt, Alter schützt vor Torheit nicht. Benutzt man dieses Sprichwort auch auf Manticore?«
    »Nicht gegenüber vorgesetzten Offizieren, Sir«, antwortete Honor zurückhaltend. Garret überraschte sie, indem er in Gelächter ausbrach. Das damit verbundene Geräusch erinnerte an Pferdewiehern, und niemand hätte Zweifel an seiner Echtheit haben können. Garret versuchte etwas zu sagen, brachte unter dem Lachanfall jedoch kein einziges Wort hervor, deutete mit einem Finger auf Honor und strengte sich noch mehr an. Honor spürte, daß sie schief zurückzulächeln begann.
    »Ein Punkt für Sie«, keuchte Garret schließlich. Andere Gesichter an seiner Seite des Tisches lächelten ebenfalls. »Ein dicker Punkt für Sie.« Er ließ sich in den Stuhl sinken und nickte. »Haben Sie weitere Vorschläge, Captain Harrington?«
    »Nun, wie Sie wissen, Sir, haben wir unsere Nichtkombattanten an Bord unserer Frachter evakuiert.« Garret nickte. »Commander Trumans Bericht enthielt eine dringende Bitte um Verstärkung. Ich bin sicher, daß diese Bitte erfüllt wird, aber die Frachter sind sehr langsam. Ich hätte es vorgezogen, eines meiner Kriegsschiffe als Kurier auszusenden, aber ich kann auf die Apollo nicht verzichten, wenn ich es mit zwei havenitischen Kreuzern zu tun bekomme, und der Emitterschaden der Troubadour beschränkt sie auf Impellerantrieb. Ohne verläßliche Warshawski-Segel könnte sie nicht über das Gamma-Band hinauskommen. Könnten wir eins Ihrer hyperraumtüchtigen Schiffe schicken …?«
    Sie verstummte, denn sowohl Matthews als auch Garret schüttelten den Kopf. Matthews sah Garret an, und sein Vorgesetzter forderte ihn mit einem Nicken auf, Honor die Ablehnung zu erklären.
    »Wir könnten es tun, Captain, aber Ihre Hypertechnologie ist viel weiter entwickelt als unsere. Unsere Schiffe können nicht höher als bis auf die mittleren Gamma-Bänder, und unsere Warshawski-Segel lassen uns nicht wesentlich mehr Beschleunigung aus einer gegebenen Gravwelle ziehen. Ich bezweifle, daß wir früher als einen Tag, höchstens zwei, vor den Frachtern im Manticore-System ankommen würden. Unter den gegebenen Umständen halte ich es für besser, wenn wir mit unseren Schiffen Ihnen den Rücken vor den Resten der masadanischen Navy decken, während Sie sich um die Haveniten kümmern.«
    Honor sah Truman und McKeon fragend an. Truman nickte knapp, und McKeon antwortete mit einem Achselzucken. Keiner von ihnen hatte gewußt, wie beschränkt die Hypertechnik der Graysons war. Matthews’ Worte ließen sich nicht von der Hand weisen. Der geringe Zeitgewinn wäre weit weniger nützlich als die Anwesenheit eines zusätzlichen Kriegsschiffs im Jelzin-System, denn es war unwahrscheinlich, daß die Masadaner ihren Angriff noch länger als einige Stunden aufschieben würden.
    »Ich glaube, Sie haben recht, Admiral Matthews«, stimmte sie daher zu. »In diesem Fall können wir wohl nichts anderes tun, als unsere mobilen Einheiten gefechtsbereit zu machen und die RDs abzusetzen. Es sei denn …«
    Es klopfte an der Tür des Konferenzraums, dann öffnete sie sich. Der Druckerlärm drang in den Raum, und Honor hob die Augenbrauen. Der Neuankömmling war ein

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