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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seit längerer Zeit an einer neuen Lösung des Problems, und als erste von allen besitzen wir nun eine Möglichkeit zur begrenzten überlichtschnellen Übertragung.«
    »Überlichtschnell?« stieß Calgary hervor, und er stand mit seiner Verblüffung nicht allein. Seit fast zweitausend Jahren suchte die menschliche Rasse nach einer Möglichkeit, Nachrichten schneller als das Licht zu versenden.
    »Ja, Sir. Die Reichweite ist zu begrenzt für alles außer taktische Anwendungen. Zur Zeit beträgt der Senderadius unter günstigsten Bedingungen etwa vier Lichtstunden, das ist aber ausreichend, um uns einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen.«
    »Entschuldigen Sie, Commander McKeon«, fragte Admiral Matthews, »aber wie funktioniert das Ganze? Das heißt«, und er warf Honor einen Blick zu, »wenn Sie uns das verraten könnten, ohne Ihre Geheimhaltungsvorschriften zu verletzen.«
    »Wir gehen dabei besser nicht ins Detail, Admiral«, antwortete Honor. »Nicht so sehr wegen der Geheimhaltung, sondern weil es zu technisch ist, als daß es sich rasch erklären ließe.«
    »Und«, Matthews grinste ironisch, »weil es für unsere Leute wahrscheinlich ohnehin zu technisch ist, um es nachzubauen, selbst wenn wir die Erklärung verstehen würden.«
    Honor fuhr bei dieser Bemerkung entsetzt auf, doch dann ertönte auf der anderen Seite des Tisches allgemeines leises Gelächter. Sie hatte befürchtet, die Leute an einer empfindlichen Stelle zu treffen, wenn sie zu sehr auf der technischen Überlegenheit ihrer Schiffe herumritt, doch offenbar verstand Matthews seine Kameraden besser als sie. Und vielleicht wollte er ihr so mitteilen, daß sie sich keine Sorgen machen sollte.
    »Ich nehme an, daran könnte etwas Wahres sein«, gab sie zu und lächelte mit der rechten Mundhälfte, »zumindest, bis wir Sie mit Molycircs und superdichten Fusionsflaschen vertraut gemacht haben. Ich erwarte allerdings«, fügte sie mit breiterem Grinsen hinzu, »daß nach der Unterzeichnung des Vertrages Ihre Navy wesentlich fieser wird.«
    Diesmal lachten die Graysons lauter, und in dem Lachen klang mehr als nur ein Anflug von Erleichterung mit. Sie hoffte, die Graysons erwarteten nun nicht, daß sie Wunderwaffen aus der Tasche mit den technischen Tricks zöge, doch im Moment brauchte man alles, was die Moral der potentiellen Verbündeten hob. Sie nickte McKeon zu, fortzufahren.
    »Im Grunde dreht sich das Ganze um einen Rückfall zum guten alten Morsealphabet, Admiral«, sagte er. »Die RDs der neuen Generation tragen einen zusätzlichen Gravitationsgenerator, mit dem sie außerordentlich starke, gerichtete Gravimpulse erzeugen. Da Gravitationssensoren überlichtschnell arbeiten, haben wir bis zur Maximalreichweite einen effektiven Echtzeitempfang.«
    »Das ist brillant«, murmelte ein Captain mit den Abzeichen des Amts für Schiffbau. Dann runzelte er die Stirn. »Und schwierig, denke ich.«
    »Mit Sicherheit, Sir«, bestätigte McKeon mit Nachdruck. »Der Energiebedarf ist enorm – unsere Ingenieure mußten eine neue Generation von Fusionskraftwerken entwickeln, um ihn zu befriedigen. Und damit gehen die Probleme erst los. Das nächste bestand darin, einen Gravimpulsgenerator zu entwickeln und ihn in den Drohnenrumpf zu packen. Wie Sie sich wohl vorstellen können, besitzt er beträchtlich mehr Masse als eine Antriebseinheit, und die Entwurfprobleme haben den Ingenieuren mehr als nur einige schlaflose Nächte bereitet. Das System weist entsprechend noch immer grundlegende Einschränkungen auf. Am entscheidendsten ist, daß der Generator Zeit benötigt, um einen Impuls zu generieren, ohne sich selbst auszubrennen. Dadurch wird die Datenübertragungsrate sehr stark eingeschränkt. Im Augenblick haben wir zwischen zwo Impulsen eine Relaxationszeit von Neun Komma Fünf Sekunden. Ganz offensichtlich benötigen wir also einige Zeit, um bei dieser Frequenz komplizierte Nachrichten zu übertragen.«
    »Das ist zwar leider wahr«, warf Honor ein, »wir schlagen jedoch vor, die Bordcomputer der Drohne zu programmieren, daß sie auf die wahrscheinlichsten Bedrohungsparameter mit einfachen, drei oder vier Impulsen langen Codes antworten. Damit wird die grundlegende Natur der Bedrohung in weniger als einer Minute übermittelt werden. Mit ausführlicheren Botschaften können die Drohnen aufwarten, während wir bereits reagieren.«
    »Ich verstehe.« Matthews nickte rasch. »Durch dieses Frühwarnsystem erhalten wir Zeit, uns in Position zu bringen, um die

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