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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zurück.
    »Was denn?« fragte Theisman mit belegter Stimme und rieb sich die schlafverkrusteten Augen. »Der Captain?«
    »Nein, Sir«, antwortete Lieutenant Hillyard unglücklich. »Wir haben eine große Anzahl Impellersignaturen erfaßt, die sich auf uns zu bewegen.«
    »Auf uns zu? Auf Uriel zu ?«
    »Genau auf Blackbird zu, Skipper.« Hillyard sah seinen Kommandanten besorgt an.
    »Ach du Scheiße !« Theisman setzte sich aufrecht und wünschte, er hätte die Volksrepublik niemals verlassen. »Welche Art von Signaturen? Harringtons?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für faule Witze, Al!«
    »Ich scherze nicht, Skipper. Wir können Harrington nirgends sehen.«
    »Verflucht noch mal, es ist nicht drin, daß die Graysons uns allein auf den Pelz rücken! Das glaube ich einfach nicht! Harrington muß bei ihnen sein.«
    »Wenn sie bei ihnen ist, dann ist sie jedenfalls nicht zu sehen, Sir.«
    »Gottverdammter Mist!« Theisman massierte sich das Gesicht, versuchte, sein Hirn in Gang zu kneten. Captain Yu war vierzig Stunden überfällig, die Berichte von der Mondoberfläche drehten jedem Mann den Magen um, und nun auch das noch!
    »Also gut.« Er streckte sich mit einem Krachen des Rückgrats und hob seine Mütze auf. »Gehen wir auf die Brücke und sehen uns an, was vor sich geht, Al.«
    »Jawohl, Sir.« Der I.O. folgte Theisman aus der Kajüte. »Wir haben sie vor erst fünf Minuten erfaßt«, berichtete er. »Wir erhalten komische Erfassungen aus dem inneren System, eine Art diskrete Gravitationsimpulse.« Theisman sah ihn fragend an, und Hillyard mußte die Schultern zucken. »Ich kann überhaupt nichts daraus machen, Skipper. Sie sind im Raum verteilt, und sie scheinen überhaupt nichts zu tun , aber der Versuch, sie zu identifizieren, ließ unsere Ortung in die falsche Richtung sehen. Die Graysons könnten schon dreißig Minuten lang abgebremst haben, bevor wir sie bemerkten.«
    »Hm.« Theisman rieb sich das Kinn, und Hillyard sah seinen Kommandanten von der Seite an.
    »Skipper«, fuhr er zögernd fort, »sagen Sie mir, wenn es mich nichts angeht, aber haben Sie gehört, was an Land vor sich geht?«
    »Das geht Sie in der Tat nichts an!« Der Lieutenant wich zurück, und Theisman schnitt eine Grimasse. »Tut mir leid, AI. Und ja, ich habe etwas gehört, aber …« Er knallte die Faust auf die Schottwand neben sich, dann blieb er abrupt stehen und fuhr zu seinem Ersten Offizier herum.
    »Ich kann verdammt noch mal überhaupt nichts daran ändern, AI. Wenn ich das Sagen hätte, würde ich jeden einzelnen dieser Hurensöhne erschießen lassen – aber wagen Sie es nicht, auch nur ein Wort davon verlauten zu lassen. Nicht einmal zu unseren eigenen Leuten!« Er sah Hillyard wild in die Augen, bis der I.O. hastig nickte, dann rieb er sich wieder über das Gesicht.
    »Gott, wie ich diesen Scheißjob hasse! Der Captain hätte damit im Leben nicht gerechnet, Al. Ich weiß, was er davon halten würde, und ich habe Franks meinen Standpunkt so klargemacht wie nur möglich, aber ich kann nichts im Sinne des Captains unternehmen, wenn ich nicht weiß, was er tun würde. Außerdem«, fügte er mit schiefem Lächeln hinzu, »haben wir keinen einzigen Marine.«
    »Jawohl, Sir.« Hillyard senkte den Blick auf das Deck, und sein Mund arbeitete. »Ich … ich fühle mich deswegen nur so schmutzig, Skipper.«
    »Sie und ich auch, Al. Wir alle beide.« Theisman seufzte. Er ging weiter, und Hillyard mußte sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten. »Wenn ich nach Hause komme – falls ich nach Hause komme …«, murmelte Theisman zornig, »dann finde ich heraus, welches Stabsarschloch sich dieses ganze Unternehmen ausgedacht hat. Für diese Scheiße habe ich mich nicht gemeldet; und in einer dunklen Gasse wird diesem Hurensohn sein Dienstgrad nicht mehr helfen!« Er verstummte und sah Hillyard zwingend an. »Das haben Sie nicht gehört, Lieutenant«, sagte er abgehackt.
    »Selbstverständlich nicht, Sir.« Hillyard ging einige Schritte und sah seinen Kommandanten wieder an. »Wenn Sie in der Gasse etwas Hilfe brauchen können, sagen Sie mir dann bitte Bescheid, Skipper?«
     
    Sie vermißte Nimitz. Ohne ihn wirkte die Lehne des Kommandosessels leer und unvollständig. Nimitz hockte in der Sicherheit seines Lebenserhaltungsmoduls. Er war auch nicht glücklicher über die Trennung gewesen als sie, aber er saß nicht zum ersten Mal in dem Modul und hatte sich auch diesmal ohne Einwände darin niedergelassen,

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