Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Reaktion; Courvosier wiegte nur in spöttischer Besorgnis das Haupt hin und her.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß du Schlaf brauchst. Die Sensoren der Madrigal sind besser als alles, was du hast – und damit auch besser als alles, was die Masadaner aufbieten können. Wenn mein Zerstörer deine Abfangstreitmacht begleitet, kann sie den Gegner wenigstens zwo Lichtminuten früher sehen als er euch. Das heißt, daß du deine Schiffe länger unter Antrieb lassen kannst, weil du erst dann abschalten mußt, wenn sie wirklich herankommen, und nicht schon, wenn sie vielleicht herankommen könnten . Und zwischen uns beiden gesagt, Bernie, ich glaube nicht, daß ein masadanischer Kreuzer besonders viel Spaß daran hätte, es mit der Madrigal aufnehmen zu müssen.«
    »Aber … aber du bist das Haupt eurer Delegation! Wenn dir etwas zustößt …«
    »In diesem unglücklichen Fall wird Mr. Houseman nur zu glücklich sein, übernehmen zu können.« Courvosier schnitt eine Grimasse. »Nicht die schönste aller Aussichten, da stimme ich dir zu, aber kaum eine Katastrophe. Außerdem habe ich dem F.O. gesagt, daß ich den Job nur zeitweilig übernehmen würde. Wenn ich ehrlich bin …« – Courvosier grinste verschmitzt –, »dann muß ich zugeben, daß mir sogar die eine oder andere Uniform zwischen die Zivilkleidung gerutscht sein könnte.«
    »Aber, Raoul …!«
    »Willst du mit dem Geschrei etwa andeuten, daß du mich nicht dabeihaben willst?« fragte Courvosier in gespielt gekränktem Ton.
    »Selbstverständlich will ich dich dabeihaben! Aber die möglichen Konsequenzen …«
    »… werden von den wahrscheinlichen Vorteilen mehr als aufgewogen. Wenn ein Schiff der Königin Seite an Seite mit dir eure Erbfeinde bekämpft, könnte das doch nur positiv sein für die Ratifizierung eines Vertrages, oder etwa nicht?«
    »Ja, natürlich«, gab Yanakov zu. Der Hochadmiral war sich bewußt, daß Courvosier das Angebot nicht aus diplomatischen Erwägungen gemacht hatte, und seine Stimme schwankte. »Natürlich«, fuhr er fort, nachdem er sicher war, daß er sie wieder unter Kontrolle hatte, »bist du dienstälter als alle meine Offiziere. Verdammt noch mal, du bist sogar dienstälter als ich!«
    »Ich pfeife auf das Dienstalter«, entgegnete Courvosier trocken. »Schließlich und endlich besteht meine ›Flotte‹ aus einem einzigen Zerstörer.«
    »Nein, nein. Das Protokoll muß gewahrt bleiben«, widersprach Yanakov mit müdem Lächeln. »Und da es sich hierbei um einen hinterhältigen diplomatischen Schachzug und nicht um ein spontanes, großzügiges Hilfsangebot gegenüber Leuten handelt, die ihr Bestes gegeben haben, um deine befehlshabende Untergebene und die Hälfte deiner restlichen Offiziere zu beleidigen, können wir das Ganze auch auf die Spitze treiben.« Er sah Courvosier mit Wärme in die Augen und bot ihm die Rechte.
    »Hiermit biete ich Ihnen die Position des Stellvertretenden Oberbefehlshabers der kombinierten graysonitisch-manticoranischen Flotte an, Admiral Courvosier. Nehmen Sie das Ersuchen an?«
     

14.
    Auf der engen Brücke von HMS Madrigal wirkte der Druckanzug eines Admirals deplaziert, denn nie war beim Bau von Zerstörern daran gedacht worden, daß einer davon einmal als Flaggschiff dienen könnte. Der Hilfsastrogator hatte den Platz neben Lieutenant Macomb freimachen müssen, damit Admiral Courvosier einen Sessel und ein Manövrierdisplay erhielt. Obwohl Commander Alvarez selbst völlig unbeeindruckt wirkte, schien die Anwesenheit des Admirals alle anderen auf der Brücke ein wenig aus der Fassung zu bringen.
    Alle anderen außer Lieutenant Commander Mercedes Brigham. Der I.O. der Madrigal hatte an Wichtigeres zu denken. Sie stand neben dem Taktischen Offizier und sah auf ihre Displays. Diese Displays waren der Grund, weshalb Courvosier um nichts in der Welt woanders hätte sein wollen, denn sie gaben der Madrigal ungleich bessere Informationen als jedem anderen Schiff des Verbandes, der sich beschleunigend von Grayson entfernte.
    Der Admiral lehnte sich zurück und stützte eine Hand auf den bereitstehenden Prallkäfig seines Sitzes. Er musterte die Anzeigen vor sich. Sein kleiner Bildschirm bot nicht dermaßen detaillierte Informationen wie der, den Brigham und Lieutenant Yountz so eingehend betrachteten, doch er zeigte die graysonitischen Schiffe, die sich schützend um die Madrigal gruppierten.
    Eine halbe Stunde der erwarteten ›Freien Zeit‹ hatten sie verloren, weil beim gegnerischen Rückzug

Weitere Kostenlose Bücher