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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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musterte seine Berechnungen einen Augenblick, dann schnitt er eine Grimasse und begann, andere Werte einzugeben.
    »Ist der Kampfkraftzuwachs durch die LACs hoch genug, um das Zurückhalten der Sternenschiffe zu rechtfertigen?«
    »Nein. Daran arbeite ich gerade.« Yanakov nickte zufrieden, als auf dem Bildschirm neue Werte erschienen. »Okay, das ist schon besser. Nun, wenn ich ihr bisheriges operatives Verhalten zugrunde lege, erhalte ich ein Sensorenfenster von …« Er gab eine Überschlagsrechnung ein. »Von etwa dreieinhalb Stunden. Sagen wir drei, um sicherzugehen.«
    »Und das bedeutet, du könntest wie schnell sein?«
    »Annähernd dreiundfünfzigtausend Kps. Und wenn sie dann nicht zurückkommen wie erwartet, verlieren wir sie erst … etwa vier Stunden von der Grayson-Umlaufbahn entfernt aus der Ortung.« Yanakov gab weitere Werte in das Terminal. »Bei ihrem Angriffsverhalten, können wir unsere Antriebe nach … etwa drei Stunden, nachdem die Mistkerle sich auf den Weg zum nächsten Angriffsziel gemacht haben, wieder einschalten. Dann können wir sie selbst dann noch abfangen, wenn sie sich im gleichen Moment zurückziehen, in dem wir auf ihren Orterschirmen erscheinen.«
    Yanakovs Finger tanzten über die Tastatur. In seinen müden Augen zeigte sich etwas wie Ehrfurcht. »Bei der Gnade des Prüfenden Gottes, du hast recht! Wir können es tatsächlich schaffen.«
    »Ich weiß«, antwortete Courvosier. Er klang wenig enthusiastisch. Yanakov sah ihn fragend an, und der Manticoraner zuckte mit den Achseln. »Nun, es ist ein sauberer Plan, und ich mag es, daß wir ihre Vorhersehbarkeit gegen sie benutzen, aber da ist noch etwas, das mich stört. Es ergibt einfach keinen Sinn, daß sie uns eine solche Gelegenheit bieten.«
    »Hat nicht jemand mal gesagt, der General, der den letzten Fehler begeht, verliert?«
    »Wellington, glaube ich. Vielleicht war es auch Rommel.« Courvosier runzelte die Stirn. »Oder Tanakow?« Achselzuckend beendete er das Thema. »Die Sache ist die: Wir wollen, daß sie den letzten Fehler begehen.«
    »Ich sehe nicht, was es uns schaden soll«, argumentierte Yanakov. »Wenn wir die Flotte im inneren System halten, erreichen wir gar nichts. Auf diese Weise erhalten wir wenigstens eine Chance. Und wie du schon gesagt hast, wird Captain Harrington in vier Tagen wieder zurück sein. Wenn die Masadaner dort draußen Raketentender haben, dann können wir diese vielleicht ausschalten und den Feind vom Nachschub abschneiden – selbst wenn wir es nicht schaffen, die Masadaner abzufangen. Wenn wir ihre Operationen nur für ein paar Tage durcheinanderbringen, können wir dadurch weiteren Schaden verhindern, bis Harrington zurückkehrt und den Mistker …«
    Mit entsetzter Miene brach er ab, und Courvosier hob eine Augenbraue.
    »Es tut mir leid«, murmelte Yanakov. »Ich war einfach davon ausgegangen, daß du uns deine Schiffe zur Verfügung stellen würdest.«
    »Warum um alles in der Galaxis solltest du davon nicht ausgehen können?« wollte Courvosier wissen.
    »Aber du bist kein … Ich meine, wir sind keine …«
    Yanakov verstummte und räusperte sich. »Wir haben noch kein Abkommen. Wenn du Schiffe verlierst oder auch nur Schaden erleidest, ohne daß es ein Abkommen gibt, wird dir deine Regierung …«
    »Meine Regierung tut, was Ihre Majestät sagt«, unterbrach Courvosier ihn leise, »und Ihre Majestät befahl mir , mit einem Vertrag mit Grayson zurückzukommen.« Yanakov sah ihn wortlos an, und Courvosier zuckte wieder die Achseln. »Das läßt sich wohl nicht verwirklichen, wenn Masada euch auslöscht, oder?« Er schüttelte den Kopf. »Ich mache mir keine großen Sorgen, wie die Krone oder wie das Parlament reagiert. Hier steht die Ehre der Königin auf dem Spiel – und selbst wenn es anders wäre, könnte ich nachts nicht mehr schlafen, wenn ich euch Leute im Stich ließe, Bernie.«
    »Ich danke dir«, antwortete Yanakov sehr leise. Courvosier zuckte wieder die Achseln, diesmal vor Unbehagen.
    »Ach, vergiß es. Das ist nur ein hinterhältiger Schachzug, um eure Konservativen auf meine Seite zu ziehen.«
    »Natürlich«, grinste Yanakov, und Courvosier grinste zurück.
    »Jedenfalls kann ich das behaupten, oder?« Courvosier massierte sich erneut das Kinn und schwieg. Dann sagte er: »Tatsächlich werde ich mich, deine Erlaubnis vorausgesetzt, mit der Madrigal in die Abfangstreitmacht eingliedern.«
    »Wie bitte!?« Die Überraschung entlockte Yanakov diese undiplomatische

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