Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
leise, tiefe Lachen. Sie drehte den Kopf. Zane betrachtete sie mit amüsiertem Blick, und in seinen Augen lag noch ein anderer Ausdruck, etwas Wildes und Lüsternes.
„Das ist das erste Mal, dass es mich erregt, einer Frau beim Trinken zuzusehen. Willst du noch etwas? Ich werde versuchen, mich zu beherrschen, aber garantieren kann ich für nichts.“ Barrie riss die Augen auf, das Blut schoss ihr in die Wangen. Sie warf einen hastigen Blick auf seinen Schoß. Er sagte die Wahrheit! Sie ballte die Fäuste, das Bedürfnis, ihn zu berühren, war nahezu übermächtig. „Ich habe keinen Durst mehr.“ Ihre Stimme klang heiser. „Aber ich bin gern bereit, noch eine Limo zu trinken, wenn du möchtest.“
Das Lachen schwand aus Zanes Blick, die Lust blieb. Er streckte die Arme nach Barrie aus, als sein Kopf jäh herumfuhr. Seine Aufmerksamkeit galt ganz dem herannahenden Wagen.
„Da ist unsere Mitfahrgelegenheit.“ Seine Stimme war wieder kühl und distanziert.
10. KAPITEL
B arrie heiratete ihn, weil sie seinen Schutz brauchte. Dieser Gedanke nagte an Zane während des gesamten Fluges nach Las Vegas. Sie saß still neben ihm, nickte immer wieder ein und sprach nur, wenn sie etwas gefragt wurde. Sie sah erschöpft aus wie jemand, der lange unter Druck gestanden hat. Jetzt, da die Anspannung nachließ, verlangte ihr Körper sein Recht. Irgendwann schlief Barrie fest ein, den Kopf an seiner Schulter.
Die Schwangerschaft würde ihr ebenfalls einiges abverlangen. Noch war keine Veränderung zu sehen, aber Zane hatte miterlebt, wie müde Shea und Loren jedes Mal in den ersten Monaten gewesen waren. Caroline hingegen hatten selbst fünf Söhne nicht die Energie rauben können.
Als Zane an das Baby dachte, schwappte eine heiße Welle von Beschützerinstinkt über ihn. Barrie trug sein Kind. Er wollte sie in seine Arme und auf seinen Schoß ziehen. Aber ein voll ausgebuchtes Flugzeug war nicht der richtige Ort für das, was ihm vorschwebte. Das würde bis nach der Hochzeit warten müssen, wenn sie allein in einem Hotelzimmer waren.
Er wollte sie mehr denn je.
Als sie an der Tür gestanden und ihn mit diesen erstaunten grünen Augen angesehen hatte, war die Leidenschaft so schnell und so unerwartet in ihm aufgeflammt.
Nur das Auftauchen William Lovejoys hatte ihn dazu gebracht, sich zurückzuhalten.
Er hätte nicht so lange warten dürfen. Er hätte zu ihr gehen sollen, sobald er wieder genug Kraft hatte. Barrie lebte in ständiger Angst und hielt in der gleichen Weise durch wie in Benghazi – mit stiller Entschlossenheit.
Sie sollte nie wieder Angst haben müssen.
Es war wie ein freudiges Wiedersehen gewesen, als Spooky und Bunny in dessen getuntem 1969er Oldsmobil ankamen. Barrie hatte sich mit einem begeisterten Aufschrei auf die beiden gestürzt, um sie zu umarmen. Beide waren in Zivil und hatten ihre Waffen unauffällig unter dem Jackett versteckt, wie Zane mit geübtem Blick bemerkte. Normalerweise trug keiner von ihnen Waffen, wenn sie nicht im Dienst waren. Zane hatte ihnen die Situation erklärt und die Vorbereitungen ihnen überlassen. Schließlich war er nicht mehr ihr kommandierender Offizier. Wie üblich hatten die beiden sich auf alle Eventualitäten eingestellt. Zanes eigenes Halfter war unter dem leichten Sommerjackett nicht zu sehen.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Ma’am“, hatte Spooky Barrie versichert. „Wir werden Sie und den Boss heil zum Flughafen bringen. Nichts außerhalb von NASCAR kann mit Bunnys Wagen mithalten.“
„Das kann ich mir vorstellen.“ Barrie beäugte den Wagen. Er sah recht unauffällig aus, hellgrau, nicht mehr Chrom als bei jedem anderen Auto vom Laufband. Nur das satte Dröhnen des Motors im Leerlauf und die breiten Reifen ließen erahnen, dass dieser Wagen alles andere als gewöhnlich war.
„Kugelsicheres Glas, verstärktes Blech“, bestätigte Bunny voller Besitzerstolz, während er Zane half, das Gepäck von einem Kofferraum in den anderen zu räumen. „Stahl wäre zu schwer gewesen, dann hätte ich an Geschwindigkeit eingebüßt. Das hier ist eine ganz neue Generation von Metall, leicht und widerstandsfähig. Ich arbeite noch am Feuerschutz.“
„Ich fühle mich absolut sicher“, sagte Barrie, als sie und Zane auf die hinteren Sitze des Zweitürers kletterten. „Wo ist Nascar?“, fragte sie Zane leise, als sie saßen.
Spooky hatte Ohren wie ein Luchs. Mit ungläubiger Miene drehte er sich zu ihr um. „Nicht wo, Ma’am, sondern was.“ Man merkte
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