Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Dienste meines Landes. Glaubst du wirklich, ich könnte die Augen vor einem Verräter verschließen, selbst wenn er dein Vater ist? Du hast mich gebeten, dich und das Baby zu beschützen, und genau das ist es, was ich tue. Wenn man eine Schlangengrube aushebt, sortiert man nicht ein paar von den Tieren aus und lässt sie ungeschoren zurück. Man tötet sie alle.“
    Barrie verschwamm alles vor den Augen, sie begann zu schwanken. Herr im Himmel, wie sollte sie Zane je vergeben können, wenn ihr Vater im Gefängnis landete? Wie sollte sie sich selbst je verzeihen? Sie war schließlich diejenige, die den Stein ins Rollen gebracht hatte. Sie wusste doch, was für ein Mann Zane war. Sie hatte sich erlaubt, das zu vergessen, weil sie ihn so verzweifelt begehrte. Natürlich würde er ihren Vater überführen. Hätte sie auf ihren Verstand gehört statt auf Gefühle, wäre ihr das von Anfang an klar gewesen. Man brauchte kein Genie zu sein, um die Schritte vorauszusehen, die ein Mann, der sein ganzes Leben seinem Land gedient hatte, unternehmen würde. Nur ein Narr weigerte sich, den logischen Schluss zu ziehen.
    Barrie war der Gedanke nicht einmal gekommen. Was sie wohl zur größten Närrin auf Gottes Erdboden machte.
    Wie aus weiter Ferne vernahm sie, dass Zane ihren Namen aussprach, mehrere Male, und dann stand er vor ihr und packte sie bei den Armen, bevor sie stürzen konnte.
    Verzweifelt kämpfte sie darum, das Bewusstsein nicht zu verlieren, weigerte sich, in Ohnmacht zu fallen, indem sie immer wieder tief einatmete. „Lass mich los“, verlangte Barrie und war schockiert, wie schwach und dumpf ihre Stimme klang.
    „Kommt ja gar nicht infrage.“ Er hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett hinüber, legte sie behutsam auf die zerwühlten Laken und setzte sich neben sie.
    Sobald Barrie lag, verging das Schwindelgefühl und ihre Gedanken klärten sich. Zane saß über sie gebeugt, die Arme zu ihren Seiten aufgestützt, und blickte Barrie ernst an. Sie wünschte, sie könne sich in Wut und Ärger flüchten, doch sie verspürte weder das eine noch das andere. Sie hatte Verständnis für Zanes Motive und sein Handeln. Das Einzige, was sie fühlte, war ein riesiger Strudel aus Schmerz und Leid, der sie immer weiter hinunterzog.
    Ihr Vater! Sosehr sie Zane auch liebte, sie wusste nicht, ob sie ihm würde verzeihen können, wenn er ihren Vater ins Gefängnis brachte. Hier ging es nicht um ein Verkehrsdelikt oder um Ladendiebstahl. Landesverrat! So logisch ihre Schlüsse auch sein mochten, Barrie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihr Vater ein solch schwerwiegendes Verbrechen beging. Es sei denn, jemand hatte ihn dazu gezwungen. Jetzt wusste sie, dass sie nicht das erste Druckmittel war, sie war nur mit hineingezogen worden, vielleicht weil ihr Vater sich bei einer Sache quergestellt hatte. Nein, sowohl ihr als auch Zane war sofort klar gewesen, dass, hätte ihr Vater nichts zu verheimlichen gehabt, er sie vom FBI an einen sicheren Ort hätte bringen lassen.
    „Bitte.“ Sie umklammerte Zanes Arm. „Kannst du ihn nicht wenigstens warnen, ihn irgendwie da herausholen? Ich weiß, er war nicht gerade freundlich zu dir, und er kann dir auch nicht unbedingt sympathisch sein. Aber du kennst ihn nicht so wie ich. Er war immer für mich da, hat immer nur das Beste für mich gewollt. Und bevor ich ging, hat er …“, ihre Stimme brach, „… hat er mir seinen Segen gegeben.“ Sie riss sich zusammen. „Er ist ein Snob, aber er ist kein schlechter Mensch. Wenn er in etwas hineingeraten ist, dann nur durch dumme Umstände. Und jetzt weiß er nicht, wie er wieder herauskommen soll, ohne mich in Gefahr zu bringen. Es muss so sein. Zane, bitte!“
    Er nahm ihre Hand und hielt sie fest in seiner. „Barrie, das kann ich nicht tun“, sagte er leise. „Wenn er nichts Falsches getan hat, wird ihm auch nichts passieren. Wenn er ein Verräter sein sollte …“ Er zuckte nur die Schulter, sprach den Satz nicht zu Ende. Es war auch so klar, dass Zane keinen Finger rühren würde, um einem Verräter zu helfen. „Ich wollte nicht, dass du davon erfährst. Du musst dich nicht noch mehr aufregen. Ich kann dich nicht vor Kummer bewahren, sollte er wirklich festgenommen werden. Aber ich wollte nicht, dass du vorher davon erfährst. Meine erste Priorität ist es, für deine und die Sicherheit unseres Kindes zu sorgen, und das werde ich tun, unter allen Umständen.“
    Mit tränenverhangenem Blick starrte sie ihn an und wusste, sie

Weitere Kostenlose Bücher