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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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stand, war ihr ja fremd; sie wusste so gut wie nichts von ihm. Und jetzt, im Schatten der Brauhauswand, wirkte er mit einem Mal unheimlich auf sie.
    «Überlegt es Euch.» Nun war sein Lächeln gewinnend und der traurige Zug um seinen Mund plötzlich verschwunden. Erneut zog er sie an sich. «Mir liegt sehr viel daran   … an Euch», fügte er leise hinzu und streichelte zart über ihre Wange. «Und ich glaube, auch Ihr seid nicht ganz abgeneigt, nicht wahr? Sonst wäret Ihr ja nicht hier.» Er beugte sich vor und küsste sie erneut, diesmal ohne Hast und nicht so fordernd.
    In Elisabeths Kopf herrschte plötzlich ein heillosesDurcheinander, und sie war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Schließlich hatte sie sich wieder in der Gewalt. «Nicht!» Sie legte ihre Hände auf seine Brust und schob ihn bestimmt von sich. «Ich möchte das nicht, Herr Einhard. Und ich fürchte, ich muss Euch enttäuschen. Ich glaube nicht, dass jetzt und hier der richtige Zeitpunkt ist. Auch steht es allein meinem Vater zu, über einen Gemahl für mich zu entscheiden.»
    «Ach, kommt schon.» Nun mischte sich deutlicher Missmut in Einhards Stimme. «Wenn Ihr ihn ernsthaft darum bittet, wird er Euch nichts abschlagen. Und bedenkt, welche großen Vorteile eine Verbindung unserer Familien hätte.»
    «Vorteile?»
    «Aber ja, Euer Land grenzt teilweise an das meine. Und die Einkünfte, die sich daraus erzielen ließen, könnten   …»
    «Darum also geht es Euch! Ihr wollt nicht mich, sondern meine Mitgift!» Empört funkelte sie ihn an. «Das hättet Ihr auch gleich sagen können.»
    «Aber, aber.» Beschwichtigend strich er über ihre Wange. «Denkt doch nicht so schlecht von mir. Natürlich will ich auch Euch. Welcher Mann würde das wohl nicht?» Mit einem Ruck zog er sie wieder an sich. «Ihr solltet Euch das wirklich überlegen. Ich kann Euch eine Menge bieten – in jeder Hinsicht.» Sein Blick wanderte begierig über ihr Gesicht, und zu ihrem Entsetzen spürte sie seine Hand über ihren Rücken hinunter bis zu ihrem Hinterteil wandern, wo er sie kurz liegen ließ. «Vielleicht wünscht Ihr eine Kostprobe?» Hart presste er seine Lippen auf die ihren und drängte sie rückwärts, bis sie gegen die Wand des Brauhauses stieß.
    Entsetzt wehrte sie sich und versuchte, ihn fortzuschieben, doch sie schaffte es nicht, denn natürlich war er viel stärker als sie. Seine Hand war inzwischen wieder hinaufgewandert und umfasste unsanft eine ihrer Brüste. Dann begann er, die Nesteln an der Vorderseite ihres Surcots zu öffnen.
    Panik stieg in Elisabeth auf; sie wehrte sich und versuchte, ihn zu treten, doch er hielt sie geschickt mit seinem Körper an der Mauer gefangen. Schreien konnte sie auch nicht, denn noch immer presste er seinen Mund auf ihre Lippen. Erstaunlich schnell hatte er den Surcot bis zu ihrem Bauchnabel hinunter geöffnet und zerrte nun an der Verschnürung ihres Unterkleides. Sie hörte das Reißen einer Naht und spürte im nächsten Moment seine Hand auf ihrer nackten Haut.
    Einen Moment lang war sie vor Entsetzen wie gelähmt. «Hört auf!», keuchte sie, als er seine Lippen von ihrem Mund löste, um Luft zu holen. «Hört sofort auf und lasst mich los!» Sie wehrte sich, diesmal entschlossener, doch das schien ihn nur noch mehr aufzustacheln. Gierig umfasste er ihre Brust und stöhnte erregt. «Komm schon, wir besiegeln das gleich hier.» Er zerrte an ihrem Surcot und legte so ihre Schulter frei.
    «Aufhören!» Verzweifelt trat sie nach ihm und versuchte ihn zu kratzen. Plötzlich wurde er von ihr fortgerissen, und sie strauchelte.
    «Das Einzige, was hier besiegelt wird, ist dein Tod, du Schweinehund!»
    Elisabeth hörte einen dumpfen Schlag und Einhards Schmerzensschrei, der jedoch sofort durch einen weiterenFaustschlag erstickt wurde. Erleichtert und fassungslos zugleich beobachtete sie, wie Johann auf Einhard einprügelte, bis dieser mit blutender Nase und Lippe und zusammengekrümmt am Boden lag. Wo war er nur so plötzlich hergekommen?
    Das Einzige, was Johann verspürte, war eiskalter Zorn. Auf dem Rückweg vom Abtritt hatte er beim Brauhaus eine Bewegung wahrgenommen, und als er Augenblicke später Elisabeths verzweifelte Stimme vernahm, hatte beinahe sein Verstand ausgesetzt. Auch jetzt noch musste er sich zügeln, um den Mann am Boden nicht in blinder Wut zu erschlagen. Stattdessen trat er ihm noch einmal heftig in die Rippen und zerrte ihn dann auf die Füße. «Verschwinde von hier», zischte er ihm

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