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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Besuch berichtet.
    Elisabeths Herz schlug vor Freude höher. Wie lange hattesie ihre Mutter nicht mehr gesehen! «Welch herrliche Überraschung», rief sie. «Sagt, Bruder Georg, weshalb hat sie aus ihrem Besuch ein Geheimnis gemacht?»
    Der Benediktiner machte eine ernste Miene. «Das weiß ich nicht, mein Kind. Sie hat nicht mit mir gesprochen. Doch sie wirkte besorgt, will ich meinen. Ihr solltet auf schnellstem Weg zur Burg hinauffahren.»
    Elisabeths freudige Stimmung verflog sofort. «Lieber Gott, ist zu Hause etwas vorgefallen? Bruder Georg, glaubt Ihr, Dietrich hat die Burg   …»
    «Ich weiß es wirklich nicht», antwortete ihr Beichtvater in begütigendem Ton. «Sie will mit Euch sprechen und mit Herrn Simon und Frau Hedwig.»
    Als der Reisewagen wenig später in den Burghof rollte, stand die Gräfin von Küneburg bereits im Eingang zum Palas und kam mit schnellen Schritten auf Elisabeth zu, als diese aus dem Gefährt stieg.
    «Mein liebes Kind!» Lächelnd breitete sie die Arme aus und drückte Elisabeth fest an sich. «Wie schön, dich endlich wiederzusehen. Gut siehst du aus!» Sie lächelte und musterte ihre Tochter eingehend. «Die raue Eifelluft scheint dir nicht zu schaden.»
    «Mutter, ich freue mich sehr, dich wiederzusehen.» Elisabeth blinzelte eine Träne fort. «Und was für eine Überraschung. Warum hast du keinen Boten vorausgeschickt?»
    «Weil   …» Bernadette trat einen Schritt zurück. «Das erzähle ich dir lieber im Haus. Frau Hedwig, Herr Simon, wie schön, Euch bei guter Gesundheit zu sehen», wandte sie sich an den Burgherrn und seine Frau. «Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, dass ich Euch derart überfalle. Aber es handeltsich um   …» Sie schien nach Worten zu suchen. «Einen betrüblichen Umstand», schloss sie schließlich und warf Elisabeth einen prüfenden Seitenblick zu.
    «Aber nein, Frau Bernadette», beruhigte Hedwig sie. «Wir freuen uns über Euren Besuch. Nur schade, dass wir bei Eurer Ankunft nicht hier waren. Musstet Ihr lange warten?»
    «Ich bin vorgestern Nachmittag eingetroffen», berichtete Bernadette.
    «Zwei Tage, na so was!» Hedwig schüttelte den Kopf. «Aber nun kommt, lasst uns hineingehen. Hier draußen ist es doch ungemütlich kalt.»

19.   KAPITEL
    «Das   … das kann nicht sein.»
    «Mein liebes Kind, es tut mir so leid.» Bernadette von Küneburg legte ihrer Tochter einen Arm um die Schultern und zog sie fest an sich.
    «Es ist nicht möglich, Mutter! Er hat uns doch einen Brief geschickt   …»
    Bernadette nickte betrübt. «Ich weiß, Elisa. Doch dieser Brief war sehr lange unterwegs. Weiß der Himmel, was den Boten so lange aufgehalten hat. Beinahe hätte Kuniberts Leibdiener ihn noch überholt. Er ist ja erst im September aufgebrochen und kam gerade noch rechtzeitig vor dem ersten schlimmeren Schneefall über die Alpen.»
    «Aber Mutter! Kunibert kann doch   …» Elisabeth schluckte krampfhaft und hatte das Gefühl, dass eine eiserne Klammer ihr Herz zusammendrückte. «Er kann doch nicht einfach tot sein!»
    «Setz dich, mein Kind.» Bernadette führte ihre Tochter zu einem Stuhl und ließ sich neben ihr nieder. «Ich weiß, wie entsetzlich du dich jetzt fühlen musst. Ich konnte es auch kaum glauben. Doch Frédérique, Kuniberts Diener, hat uns genau berichtet, wie es sich zugetragen hat. Kunibert war auf dem Weg nach Venedig. Einen Umweg, den er uns ja in seinem Brief angekündigt hatte. Er wollte den Städten und Dörfern ausweichen, in denen diese merkwürdigeKrankheit ausgebrochen war. Eine teuflische Krankheit, sagt Frédérique. Denn sie grassierte auch bereits in dem Dorf, in dem sie Rast machen mussten, um die Pferde zu wechseln. Niemand weiß, woher sie gekommen ist. Frédérique meinte, er habe gehört, die Muselmanen hätten Schiffe vor Genua damit vergiftet, aber andere Leute hätten behauptet, die Juden seien dafür verantwortlich.»
    «Diese Krankheit soll sich außerordentlich schnell verbreiten», mischte sich Hedwig ein, die wie Simon ebenfalls im Speisezimmer saß. Beide hatten bisher geschwiegen und sich die schrecklichen Nachrichten teilnahmsvoll angehört.
    Bernadette nickte bekümmert. «Hunderte, vielleicht sogar Tausende Menschen sind ihr jenseits der Alpen bereits zum Opfer gefallen. Es scheint kein Heilmittel zu geben. Wer davon befallen wird – Gott behüte!», sie bekreuzigte sich, «…   der wird von schwarzen Flecken und Beulen heimgesucht, von heftigem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. So war

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