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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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samt meinem Bündel, das notdürftig von meinem einzigen zusätzlichen Gürtel zusammengehalten wurde, an Bord zu helfen. »Willkommen auf der Fjord Elk«, lachte er.

KAPİTEL 2
    Ich weiß, dass die Reisen der Nordmänner legendär sind. Selbst die Seeleute in der großen Stadt Konstantinopel, die Schiffe mit vielen Ruderbänken haben und mit Griechischem Feuer bewaffnet sind, sprechen von ihnen mit Bewunderung. Das ist kaum überraschend, denn die Griechen verlieren das Festland kaum jemals aus den Augen und ihre prachtvollen, großen Schiffe würden bei jedem stärkeren Wellengang sofort kentern.
    Wir dagegen segeln auf der Straße der Wale, wo das Meer schwarz oder grün wie Glas ist und sich über einem aufbäumt wie ein Kampfhengst, mit wütendem Gebrüll und schäumender Mähne, und über einem zusammenschlägt wie eine Felswand. Hier fliegen keine Vögel und das Festland ist nur eine alte Erinnerung.
    Wenigstens brüsten wir uns damit. Die Wahrheit sieht immer etwas anders aus als das, was man sich so erzählt, und oft ist sie verborgen wie eine dieser griechischen Christus-Ikonen, die an Festtagen verhüllt werden. Aber wenn jemand sich damit rühmt, dass er in Thors Auge spuckt, im Bug steht und lacht und die Wellen herausfordernd anbrüllt, dann kann man sicher sein, dass er lügt.
    Eine lange Seereise bedeutet immer, dass du nass bist bis auf die Haut, folglich beißt dich der Wind noch schmerzhafter als gewöhnlich und deine Kleider sind
schwer wie ein Kettenhemd und scheuern dir Hals und Handgelenke wund.
    Zusammengekauert sitzt du im Dunkel, eingewickelt in einen nassen Umhang, und bei jeder Bewegung spürst du, wie deine Kleider triefen. Das Essen besteht, wenn man Glück hat, aus kaltem, nassem Hammelfleisch, wenn man weniger Glück hat, aus salzigem Stockfisch, und auf wirklich langen Fahrten gibt es manchmal gar nichts mehr zu essen und das Trinkwasser musst du durch den Stoff deines Umhangs gießen, um wenigstens den gröbsten Dreck herauszusieben, der darin herumschwimmt.
    Immerhin, das Wetter war freundlich auf meiner ersten richtigen Fahrt, es herrschte ein günstiger Wind und die See ging ruhig, so dass die Mannschaft Zeit hatte, auf Deck kleine Zelte aus Ersatzsegeln zu bauen, hauptsächlich, um den Tieren etwas Schutz zu bieten.
    Einar saß achtern unter seinem eigenen Zeltdach. Die Riemen waren an Bord verstaut und der Einzige, der wirklich etwas zu tun hatte, war der Steuermann – mein Vater.
    Und meine Aufgabe? Ich hatte ein Schaf, um das musste ich mich kümmern. Nachts schlief ich neben ihm, meine Finger in die raue, nasse Wolle gewühlt, während der Sprühnebel uns wusch. Wenn ich am Morgen aufwachte, spülten Spritzwasser und Regen das Deck ab. Bei jeder Bewegung schmatzte alles an mir vor Nässe.
    Die erste Woche sahen wir überhaupt kein Land, wir segelten von Norwegen aus nach Süden und Westen. Mein armes Schaf blökte laut vor Hunger.
    Dann erreichten wir die enge Wasserstraße, die Wessex auf der einen Seite hat, und Valland, die normannischen Länder der Franken, auf der anderen. Wir legten ein paar
Mal an – aber niemals auf der Seite von Wessex. Seit den Zeiten Alfreds konnte man dort nicht mehr landen.
    Aber selbst auf der Seite der Franken suchten wir uns einsame Buchten und machten nur Feuer, wenn wir sicher waren, dass meilenweit im Umkreis kein Mensch war. Eine Mannschaft bewaffneter Männer von der norwegischen Küste war nirgendwo sicher.
    Dann segelten wir nach Norden, vorbei an der Insel Man, wo wir lange darüber berieten, ob wir nicht in Thingvollur landen sollten, um mal einmal richtig trocken zu werden und uns satt zu essen. Doch Einar war dagegen, er meinte, man könnte uns zu viele Fragen stellen, die Leute würden anfangen zu reden, und das Gerede würde schließlich eher Strathclyde erreicht haben als wir selbst.
    Murrend fuhren wir also weiter nach Norden, in den Wind und die weiß gekrönte See.
    Weitere drei Tage vergingen, während derer niemand viel sprach, selbst das Schaf hatte keine Kraft mehr zum Blöken. Die meiste Zeit hockten wir trübsinnig da, einfach damit beschäftigt, durchzuhalten.
    Ich träumte oft von Freydis, immer denselben Traum: wie sie mich am Morgen meiner Ankunft empfangen hatte. Sie trug ein blaues Leinenkleid mit Stickerei an Hals und Saum, auf ihren Fibeln waren seltsame Tierköpfe, und dazwischen hing eine Kette aus Bernstein. Sie saß da, sah mich unbewegt an und streichelte nur ihre schnurrende Katze neben sich.
    »Aus

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