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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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den dritten Mann, der böse knurrte und wütend seinen Säbel schwang.
    Der Schlag landete unter meinem Schild und traf so hart auf meine Rippen, dass ich merkte, wie sie nachgaben. Dann versetzte ich ihm einen kräftigen Schlag und
fühlte einen schrecklichen Schmerz in meinem Schildarm, im gleichen Moment stießen wir zusammen und fielen um wie zwei gefällte Bäume.
    Ich rollte nach rechts über meinen Schwertarm ab, dann stand ich auf und blieb in der Hocke. Mein linker Arm schmerzte unerträglich, aber ich hackte wütend mit dem Schwert auf ihn ein, solange er wie ein hilfloser Käfer in seiner schweren Rüstung dalag. Ich fuhr unter das Nasenstück seines Helms und nahm seine Nase mit, dann riss ich ihm den Helm halb vom Kopf und ließ ihn jaulend zurück, während er versuchte, eilig davonzukrabbeln.
    Wieder holte ich mit dem Schwert aus, während der Speerkämpfer sich gerade bemühte, wieder auf die Füße zu kommen. Ich schlug zu und fühlte, wie meine Klinge im Hals des Nasenlosen durch Muskeln und Knochen drang.
    Jetzt stand der Speerkämpfer wieder auf den Beinen und zog seinen Säbel. Ich konnte mich auf meinen Schildarm nicht mehr verlassen, er war nur noch ein nutzloses Anhängsel, das rasend schmerzte und in Feuer zu stehen schien und überdies vom Gewicht meines Schildes heruntergezogen wurde. Als der Schwarzbart seinen Säbel zog, warf ich mich nach vorn, schlug zu, holte aus und schlug nochmals zu und er brüllte auf. Sein Säbel, noch mit der Hand daran, flog durch die Luft.
    Ich ließ mich auf ein Knie nieder und rang nach Luft. Einer war tot, aus dem Stiefel des anderen, der am Boden rollte, quoll Blut, während der dritte seinen Armstumpf hielt und vor Schmerz brüllte.
    Einar kam auf mich zugerannt und seine Stiefel wirbelten eine Staubwolke auf. Er hatte Schild und Helm verloren
und sein schwarzes Haar flog. Sein Schwert hatte er ebenfalls verloren, stattdessen hatte er einen Säbel erwischt, dessen große geschwungene Klinge jetzt auf mich zielte.
    Ich konnte meinen linken Arm nicht bewegen. Er kam auf mich zu und ich hatte nur den einen Gedanken: brüllen und mit dem Schwert zuschlagen.
    Mein Hieb traf ihn hart in die Seite. Ich sah Ringe fliegen und aus seiner gepolsterten Kotte quoll das Stroh, dann sah ich Blut und er schrie auf und stieß mit seinem Säbel direkt über meine Schulter.
    Er traf den Reiter, der mich von hinten angreifen wollte, mitten ins Gesicht.
    Dieser schlug zurück und zusammen fielen wir hin, ein dreckiges, vor Erschöpfung keuchendes Knäuel aus Blut und Staub. Die Riemen an meinem Schild waren gerissen – wofür ich dankbar war – und ich rollte mich herum und stand auf. Mein linker Arm hing kraftlos herunter.
    Einar rappelte sich ebenfalls wieder auf. Er grinste mich mit blutig verschmierten Zähnen an, zog seinen Säbel aus dem Gesicht des Mannes, der mich um ein Haar getötet hätte, und humpelte leicht gebeugt davon.
    Langsam legte sich der Staub und ich starrte vor mich hin. Überall schrien und stöhnten Männer. Valknut kam abgekämpft herüber und erledigte den, dessen Bein ich fast abgeschlagen hatte, der andere war schon tot. Dann ging er ein paar Schritte nach vorn und hob die Arme. »Sonst noch jemand?«, schrie er. »Habt ihr noch welche, die wir umbringen können, ihr jämmerlichen Arschlöcher? «
    Ich hoffte, nicht. Aber vereinzelt kamen doch ein paar
heisere Rufe zurück. Mir rauschte noch immer das Blut in den Ohren und ich sah mir den Mann an, der Einars Säbel ins Gesicht bekommen hatte. Hatte Einar mich gerettet? Oder wollte er mich töten und hatte aus Versehen den Falschen erschlagen?
    Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich Einar verletzt hatte. Ketil war jetzt bei ihm und half ihm, sein Kettenhemd auszuziehen. Die anderen gingen zusammen mit Illugi zwischen den Gefallenen umher und suchten nach Toten und Verwundeten.
    Krummnacken saß an ein Wagenrad gelehnt, er war praktisch angenagelt, denn die Lanze war durch sein Kettenhemd und durch ihn hindurch bis in den Boden gedrungen.
    Ich kniete neben ihm und brachte kein Wort heraus, aber er spürte, was ich sagen wollte. Mit Mühe öffnete er noch einmal seine Augen und grinste, sein weißer Bart war rot vom Blut. »Sie hat es vorhergesagt«, flüsterte er und starb.
    »Bist du schwer verletzt?«
    Ich drehte mich um und sah Valknut hinter mir stehen. Ich stand auf und taumelte leicht, aber er hielt mich fest und sah mich an.
    »Die müssen festgenäht werden«, sagte er mit leisem

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