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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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anstrengen.«
    »Ich tue mein Bestes! Aber du wirst nicht jünger. Irgendwann kriege ich dich. Wie geht’s, mein Alter? Gottverdammt, ist das schön, deine Stimme zu hören, selbst anonym. »
    Ich informierte ihn über die neuesten Ereignisse und stellte mir vor, wie er am anderen Ende der Leitung grinste.
    »Klingt so, als wäre da für irgendjemanden eine verdammt aufwendige Abschiedsparty in Vorbereitung«, meinte er.
    »Ja, und wir sollen sie organisieren.«
    »Tja, ich habe immer ein offenes Ohr, wenn ich ein paar deftige Gerichte servieren soll, solange die Tagespauschale stimmt. Aber was ist mit dir? Ich dachte, du wärst aus dem CateringGeschäft ausgestiegen.«
    »Ich höre mir ja auch nur einen Vorschlag an.«
    Er lachte. »Dein Wort in Gottes Gehörgang, Partner.«
    Dox kannte keinerlei Hemmungen, seine tödlichen Talente einzusetzen und konnte meine diesbezügliche Ambivalenz nicht verstehen. Ich sagte: »Ich lasse dich wissen, was ich erfahre.«
    »Du lässt mich wissen? Hast du etwa vor, da solo hinzugehen?«
    »Hör mal, es hat doch keinen Sinn …«
    »Hast du den Verstand verloren? Es hat keinen Sinn, mit offenem Hosenschlitz in Gott weiß was reinzumarschieren. Wir treffen uns dort und ich decke dir den Rücken. Und erzähl mir nicht, das wäre nicht nötig. Das sagst du jedes Mal, und wie oft hast du schon danebengelangt?«
    Natürlich hatte er recht. Ich kannte keinen vertrauenswürdigeren Menschen als ihn und einmal hatte er sogar einen Fünf-Millionen-Dollar-Zahltag sausen lassen, um mir das Leben zuretten. Es stört mich nur einfach, mich auf jemand anderen zu verlassen.
    Doch unter den gegebenen Umständen erschien mir dieses reflexartige Verhalten einfach nur dumm und roch nach Nichtwahrhaben-wollen. »Also gut«, erwiderte ich. »Ich werde für persönliches Erscheinen bezahlt. Wir machen halbe-halbe.«
    »Einverstanden. Was ist mit den Einzelheiten? BulletinBoard?«
    Wann immer möglich, vor allem wenn es um Reisen oder andere Details geht, mit denen man meinen Aufenthaltsort lokalisieren könnte, ziehe ich es vor, über eine verschlüsselte Internetseite zu kommunizieren. Seit kurzem benutzte ich ein mit FileVault und TOR ausgestattetes iPad – klein, handlich und viel sicherer als die entsprechenden Geräte in Internetcafés, die häufig angezapft sind. »Du kennst mich doch«, antwortete ich.
    »Ja, tue ich, und ich habe gelernt, dass ein gewisses Maß an Weisheit hinter dem steckt, was geringere Männer als Paranoia bezeichnen würden.«
    Ich sagte, dass ich die nötigen Informationen innerhalb von achtzehn Stunden posten würde, dann legte ich auf und klickte mich durch zu einem Internetkiosk. Auf allen vier täglichen JAL-Flügen nach Honolulu waren noch reichlich Plätze frei. Nicht die direkteste Route, aber wozu auffallen? Ich würde das Ticket am nächsten Tag direkt am Flughafen Narita kaufen und mich nach der Landung um die zweite Etappe nach L. A. kümmern. Und zwar Business-Class, nicht in der Ersten. Eine Vergrößerung der Datenbasis würde nicht ewig verhindern, dass sie herausfanden, unter welcher falschen Identität ich reiste, aber hier reichte eine Verzögerung völlig.
    Wahrscheinlich war ich übervorsichtig. Ockhams Prinzip besagte, dass die Sache vermutlich genau das war, wonach sie aussah: Das JSOC suchte einen Subunternehmer für einen besonders heiklen Job, bei dem es nach natürlicher Todesursacheaussehen sollte. Aber Ockhams Prinzip hat als Handlungsgrundlage seine Grenzen. Wie fast alle natürlichen Gegebenheiten kann es vom Menschen manipuliert werden.

Kapitel
Sieben
    Zwei Tage später saß ich allein an einem Ecktisch von
The Blvd
, dem Restaurant des Beverly Wilshire Hotels, umgeben von Hotelgästen in Touristenklamotten und Studiomitarbeitern, die bei Alpha-Frühstücken mit ihren Deals prahlten. Ich amüsierte mich mit einem Müsli und arbeitete mich langsam durch einen Pott Kaffee. Das Hotel gefiel mir und ich hätte gern die Nacht dort verbracht, aber ich wollte nicht in einem Etablissement als Gast gemeldet sein, in dem ich, wenn etwas schiefging, Horton als Leiche zurücklassen musste. Stattdessen hatte ich mich im nahe gelegenen Four Seasons eingemietet und dann einen Spaziergang zum Beverly Wilshire gemacht, um dessen unauffällige, aber umfassende Sicherheitsvorkehrungen zu nutzen, die es Hortons Streitkräften schwer machen würden, das Treffen in einen Hinterhalt zu verwandeln. Es gab mehrere Eingänge von drei verschiedenen Straßen aus und

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