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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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auf teurem Porzellan bildeten.
    Vierzig Minuten nachdem ich mich gesetzt hatte, sah ich einen Schwarzen das Restaurant betreten. Älter als in meiner Erinnerung, natürlich, sein Schädel war inzwischen kahl und er hatte ein paar Kilo zugelegt, aber er wirkte noch sehr fit. Er sprach kurz mit einer Bedienung, die ihm zeigte, wo ich saß und ihn zu meinem Tisch führte. Ich musterte ihn beim Näherkommen und sah, dass er eine Art teuren Kunststoff-Computerkofferbei sich hatte, seine Hände aber ansonsten leer waren. Das rote, kurzärmlige Hemd, das er in eine Khakihose gestopft trug, bot kaum Möglichkeiten, eine Waffe zu verstecken. Er hatte sich mit Absicht so gekleidet, um mich zu beruhigen, aber ich würde trotzdem noch seine Knöchel kontrollieren, nach irgendwelchen verräterischen Anzeichen im Schnitt seiner Kleidung Ausschau halten und die Eingänge beobachten, ob ihm jemand folgte.
    Ich stand auf und schüttelte ihm die Hand. Nachdem die Bedienung wieder verschwunden war, sagte er: »John Rain. Mein Gott, Sie haben sich überhaupt nicht verändert. Was ist Ihr Geheimnis?«
    »Hauptsächlich, mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.«
    Er lachte. »Soweit ich höre, sind Sie gut im Geschäft.«
    »Nein, nicht in letzter Zeit.«
    »Nun, ich hoffe, das können wir ändern. Eine Schande, wenn ein Mann wie Sie seine Talente brachliegen lässt.«
    Wir setzten uns und er legte den Computerkoffer zwischen uns auf den Tisch. Er sah sich um und sein Blick blieb kurz an Dox hängen. Er hätte so tun können, als würde er ihn nicht erkennen, aber da ich davon ausgehen musste, dass er Zugang zu Militärfotos besaß, würde mich das irritiert haben. Er war clever genug zu sagen: »Ich vermute, er soll mich erschießen, wenn etwas schiefgeht.«
    Ich war froh, dass er es selbst ansprach. »Etwas in der Art.«
    »Eine verständliche Vorsichtsmaßnahme. Aber ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird. Ich habe meine Männer draußen gelassen und ich selbst bin unbewaffnet.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch zurück und zog die Hosenbeine hoch. Nichts als Socken, vom Knöchel bis zur kräftigen Wade. »Okay? Ich bin nur zum Reden hier.«
    Es war kühn von ihm, ohne Rückendeckung aufzutauchen, besonders, nachdem er zwei Mann in Tokio verloren hatte. Aber vermutlich hatte er sich in mich hineinversetzt und wusste, dass ich nicht riskierenwürde, ihn zu töten, bevor ich erfahren hatte, worum es ging.
    Ich trug einen Breitband-Wanzendetektor in der Tasche – er spürte alle Sendeund Mobilfunkfrequenzen in anderthalb Meter Umkreis auf. Er vibrierte seit seiner Ankunft.
    »Ich möchte, dass Sie Ihr Telefon ausschalten«, sagte ich. »Und nehmen Sie die Batterien heraus.« Er hätte vor seinem Eintreffen jemanden anrufen können, der unser Gespräch jetzt aufzeichnete. Oder er hätte das Handy auf Diktierfunktion schalten können. Und wenn es kein Telefon war, das den Detektor auslöste, musste er einen Sender bei sich tragen.
    »Selbstverständlich«, sagte er. Weil er mich nicht darum bat, dasselbe zu tun, und weil mein Telefon abgestellt war, vermutete ich, dass sein eigener Detektor das Handy ausfilterte. Er zog es aus der Tasche, schaltete es ab, nahm den Akku heraus und legte das leere Gerät auf den Tisch. Das Vibrieren in meiner Tasche hörte auf.
    Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Hände. »Nun, es wird Sie nicht überraschen, dass es um einen Auftrag geht. Einen, der Ihre einzigartigen Talente erfordert. »
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Ich glaube schon, aber okay. Ich werde es Ihnen erklären. Darum sind wir schließlich hier.«
    Er bestellte sich ein komplettes Frühstück – ein
Blvd
-Omelett mit Champignons und schwarzen Trüffeln, Orangensaft, eine Kanne Kaffee. Ich fragte mich, wie viel davon Appetit war und was Gelassenheit demonstrieren sollte.
    Als die Bedienung sich entfernt hatte, sagte er: »Sagt Ihnen der Name Tim Shorrock etwas?«
    Er kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht unterbringen. »Sollte er?«
    Er zuckte die Achseln. »Kommt darauf an, wie genau Sie die Dinge verfolgen. Er ist keine besonders bekannte Figur in denKreisen der Macht, aber immerhin der Direktor des NCTC, der Nationalen Antiterror-Zentrale.«
    Es machte Klick und jetzt wusste ich, warum mir der Name bekannt vorgekommen war. Ich spürte einen leichten Adrenalinstoß, als mir klar wurde, was Horton von mir wollte. Ich schüttelte den Kopf: »Nein.«
    Eine Pause entstand. Er

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